es geht weiter
„
Ende der Woche eine Entscheidung“
Fußball: „Deadline“ bei Borussia rückt näher
Fulda (kr)
Die Zukunft von Fußball-Landesligist Borussia Fulda ist weiterhin offen und hängt am seidenen Faden: „Bis Ende der Woche muss eine Entscheidung fallen. Bis dahin muss Klarheit herrschen, ob wir weiter machen können oder ob der schwere Gang in die Insolvenz unumgänglich ist“, sagt der Vorsitzende der Borussia, Kai Möller, zum Stand der Dinge.
Eine Tendenz, wohin der Weg führen wird, kann selbst Möller nicht erkennen. „Es besteht weiterhin Hoffnung. Entscheidend wird sein, ob sich Leichen im Keller befinden oder ob alles auf dem Tisch liegt.“
Indes wird das für und wieder aufgewogen. „Wir stellen einen Wirtschaftsplan auf, der uns auf der einen Seite zeigt, welche Altlasten vorhanden sind und dagegen stellt, was uns der Wiederaufbau in der A-Liga kosten würde. Man kann schließlich auch nicht blauäugig an die Sache herangehen und glauben, dass man durch die unteren Ligen einfach so durchmarschiert und definitiv in drei Jahren sportlich wieder dort angelangt ist, wo man sich jetzt befindet. Wer das glaubt, der macht einen großen Fehler“, weiß Möller.
Der Gefühle des Vorstands schwanken – zu groß ist seine Liebe zum Verein: „Ein Club wie Borussia Fulda darf eigentlich nicht kaputt gehen: Wenn es finanziell erträglich ist, dann will ich alles versuchen um die Sache weiter fortzuführen. Die andere Seite ist aber ganz klar die, dass es vielleicht besser ist, einen Schnitt zu machen und in den nächsten Jahren ohne den großen finanziellen Druck wieder etwas Neues aufzubauen, das auf gesunden Füßen steht“, so Möller.
Allerdings fehlt dem Vorstand von einigen Seiten die nötigen Rückendeckung: „Ich habe das Gefühl, dass einige die Zeichen noch immer nicht erkannt haben. Ich will nicht sagen, dass gegeneinander gearbeitet wird, aber mir wird zu wenig miteinander gearbeitet – die Zusammenarbeit harmoniert nicht, zu oft stehst du alleine da“, bemängelt Kai Möller, der klar macht: „Egal wie die Sache enden wird: Alle müssen sich daran gewöhnen, dass wir die eigenen Ansprüche stark nach unten korrigieren müssen. Es werden einfach kleinere Brötchen gebacken. Wer das nicht kapiert, der ist fehl am Platz.“
Ein Beitrag aus der Fuldaer Zeitung vom 21. Juli 2004
Eine Ecke ist ein halbes Tor.