DER BANN IST GEBROCHEN!
Junglöwen holen nach langer Durststrecke endlich wieder einen 3er und verlassen die Abstiegsränge. Die Gäste aus Offenbach müssen sich mit 0:1 geschlagen geben!
Ein Bericht über traumhafte Pässe, Glückbringende Schiedsrichter und süße Schoßhündchen
Am Samstag zeigte die ‚erste Garnitur‘ wie man einen 1:0 Vorsprung über die Zeit bringt, Sonntag machten es die Junglöwen den Regionalligakickern gleich.
Zunächst einmal mussten die Junglöwen aber den ‚Ausfall‘ von Mittelfeldmotor Teame Andezione kompensieren. Für ihn dafür Kevin Wölk in der Startformation, der wegen einer Gelbsperre für die erste Mannschaft am Samstag nicht Spielberechtigt war, und wie man hörte, selbst um seinen Einsatz bei der U23 der Löwen gebeten haben soll. Wenn dieses am G-Platz kursierende Gerücht stimmt, dann kann man nur sagen Hut ab Kevin!
Wölk war es dann auch, der in der zweiten Minute das erste Ausrufezeichen des Spiels setzt, als dessen feiner Schlenzer vom linken Strafraumeck knapp am langen Torwinkel vorbeisegelt.
Nur zwei Minuten später ist es wieder Kevin, der Torbjörn Warneke mit einem Traumpass in den 16er der Gäste schickt, wo dieser von den Beinen geholt wird. Schiedsrichter Viktora pfeift Elfmeter für die Junglöwen, kaum Proteste der Gäste aus Offenbach. Wölk schnappt sich das Leder, schickt Torwart Endres in die falsche Richtung und verwandelt sicher flach in die rechte Ecke zum viel umjubelten 1:0 für die Junglöwen. Welch ein Auftakt.
Die Löwen versuchen nachzulegen, spielen in den Folgeminuten weiter Offensiv, aber auch die Gäste, aufgeweckt durch den frühen Rückstand, versuchen das Tempo zu forcieren. Beide Abwehrreihen liefern aber in dieser Phase ganze Arbeit ab, und lassen in den nächsten mehr als 20 Minuten keine Großchancen mehr zu. Nichtsdestotrotz kann man den einen oder anderen schönen Angriff sehen. Auf Seiten der Löwen oftmals eingeleitet durch traumhafte Pässe von Wölk, die den Zuschauern ein anerkennendes Raunen und auch Szenenapplaus entlocken. Kevin fiel aber nicht nur durch seine Pässe auf, sondern auch durch viel kämpferischen Einsatz. Kein Ball wurde ohne weiteres von ihm verloren gegeben. Natürlich merkten auch die Gäste, dass dieser Wölk heute das Zünglein an der Waage sein könnte, dementsprechend nahmen sie ihn auch in die Mangel. Ich möchte behaupten, dass Kevin in diesem Spiel der meistgefoulteste Spieler war. Keine bösen Fouls, das nicht, aber es gab doch einiges auf die Socken.
Nach einer knappen halben Stunde dann auch wieder eine gute Möglichkeit für den KSV, nachdem sich Warneke an der 16er-Seitenlinie schön gegen zwei OFC’ler durchsetzt, den Ball an der Elferpunkt spielt, wo Kai Simon mit einem Drehschuss Torwart Endres prüft, aber sicher gehalten.
Nach 33. Minuten erstmals eine richtig brenzlige Situation vor dem Löwen-Tor, als man den Ball nicht aus dem Strafraum bringt, aber Schiri Viktora unterbindet die Gefahr, weil er wohl ein Foulspiel eines Offenbachers gesehen hatte. Durchatmen!
Vier Minuten später eine Unachtsamkeit in der Löwen-Abwehr, ein Offenbacher ist auf halbrechter Position alleine durch, Tobias Wolf sprintet aus seinem Kasten, drängt den Angreifer zur Torauslinie hin ab, wird dennoch umkurvt, aber der Schuss aus spitzem Winkel geht dann doch deutlich über das Tor.
Kurz vor dem Pausenpfiff eine weitere Chance für die Gäste, wieder ein Schuss aus spitzem Winkel, aber Tobi Wolf steht am richtigen Fleck und pariert hervorragend. Wenige Augenblicke später geht es zum ‚Pausentee‘.
Auch im zweiten Durchgang sind es die Junglöwen, die die erste Chance auf dem Haben-Konto verbuchen können. Kai Simon setzt sich auf rechts schön durch, dringt in den Offenbacher Strafraum ein, verzieht den abschließenden Schuss aber leider vollkommen. Gegenangriff der Gäste, die aus 18 Metern abziehen, Tobias Wolf hält das Leder ohne Probleme. Die Gäste kommen immer besser ins Spiel, aber die Löwen-Abwehr steht sicher. Sehr solide und abgeklärte Leistungen heute von Thorsten Hirdes und Slava Petrukhin in der Innenverteidigung, sowie Yusuf Barak und Ricky Wittke auf den Aussenpositionen. Wittke möchte ich heute seine beste Leistung bescheinigen, die ich bisher von ihm im Löwendress gesehen habe.
Nach einer Stunde Spielzeit ist es wieder einmal Kevin Wölk, der die gegnerische Verteidigung in Bedrängnis bringt als er vom rechten 16er Eck zum Schuss ansetzt, der aber knapp am Offenbacher Kasten vorbei geht.
Die Gäste versuchen immer wieder einmal aus der zweiten Reihe zum Torerfolg zu kommen. So auch in der 62. Min, aber auch dieser Schuss am Tor vorbei. Auf der Gegenseite ein Freistoss von halbrechts für die Junglöwen, Wölk verpaßt mit dem Kopf, ebenso Sebastian Pilch am langen Pfosten, der haarscharf am Ball vorbeirutscht.
In der 65. Min ein Wechsel bei den Löwen, ‚Toni‘ Bravo-Sanchez kommt für Kai Simon. In der selben Spielminute lenkt Tobi Wolf einen nicht ungefährlichen Schlenzer der Gäste von der Strafraumlinie über die Latte. Gut eine Minute später dann Aufregung unter Zuschauern und KSV-Spielern. Ein Offenbacher Angreifer wird am Strafraumeck der Löwen gefoult, und zum entsetzen der Zuschauer und Löwenspieler zeigt Schiedsrichter Viktora auf den Elfmeterpunkt. Nicht wenige, mich mit eingeschlossen, wollen das Foul ausserhalb des Strafraums gesehen haben. Nach dem Spiel, beim gemeinsamen Essen, fragte ich bei Schiri Viktora wegen dieser Szene nach. Er sagte er habe in dieser Szene gute Sicht gehabt, da er sich in unmittelbarer Nähe des ‚Tatorts‘ befand; das Foul erfolgte genau auf der Strafraumlinie, und somit ein eindeutiger Elfmeter.
Jetzt hieß es Daumendrücken für Tobi Wolf, der sich beim Schuss für die rechte Ecke entscheidet, und jaaaa ... gehalten von Tobi, ...gehalten, ...Tobi du bist ein Teufelskerl, ...Tobi du bist ein Fußballgott ... (in Anlehnung an Herbert Zimmermanns legendären Kommentar beim WM-Finale 1954 über Torhüter Toni Turek ... das musste jetzt mal sein

). Weiter knappe 1:0 Führung für die Junglöwen!
In den folgenden fünf Minuten gleich 3x Freistossgelegenheiten für die Gäste jeweils kurz vor dem Löwenstrafraum. Die Schüsse aber 1x vorbei, 1x über den Kasten, und zu guter letzt von der ‚roten Mauer‘ abgeblockt, wiederholtes durchatmen bei den Löwen-Anhängern.
Nach 75. Minuten ein weiterer Wechsel bei den Junglöwen, Marc Zuschlag kommt für den fleissigen aber heute glücklosen Sebastian Pilch, der bei seinen Dribblings leider immer wieder hängenblieb.
Kurz nach dem Wechsel versucht es Murat Osmanoglu mit einem Distanzhammer, der knapp am OFC-Gehäuse vorbei zischt.
Drei Minuten später bringen die Gäste eine gefährliche Ecke vor das Löwen-Tor, Tobias Wolf kommt raus, muss sich gaaanz lang machen, erwischt das Leder aber noch mit den Fingerspitzen und befördert es aus dem Strafraum, wo man die Situation mit vereinten Abwehrkräften bereinigen kann.
82. Minute, der letzte Wechsel bei den Junglöwen, Serhat Bingül kommt für Torbjörn Warneke ins Spiel. Noch acht Minuten plus Nachspielzeit. Die Junglöwen kämpfen um jeden Meter, und verzögern in Ballbesitz geschickt (Wölk) das Spiel.
Die Nachspielzeit läuft bereits. Marc Zuschlag kann sich noch einmal mit einer schönen Einzelaktion gegen zwei Offenbacher in Szene setzen, kommt aus kurzer Distanz zum Schuss, aber Torwart Endres klärt mit einer Glanzparade.
Noch einige Sekunden zittern, hoffen, bangen ... und dann ertönt der Schlusspfiff von Schiedsrichter Ralf Viktora ... jenem Schiedsrichter, der den legendären Aufstiegskrimi am 25.05.2006 am Bornheimer Hang gegen den FSV Frankfurt so souverän leitete. Wie jeder weiß, gewannen unsere Löwen dieses Spiel mit 1:0. Somit scheint Ralf Viktora ein echter Glücksfall und 1:0 Sieggarant für den KSV zu sein. Damals der Aufstieg, und heute der so wichtige Sieg der Junglöwen im Abstiegskampf.
Fazit: Dieser enorm wichtige Sieg der Junglöwen war vielleicht ein wenig glücklich, aber letztendlich Dank eines vor allem in der ersten Halbzeit überragenden Kevin Wölk, nicht unverdient. Die komplette Mannschaft, allen voran die Abwehr um Thorsten Hirdes und Slava Petrukhin, lieferte eine kompakte und geschlossene Leistung ab. Kevin Wölk und Tobias Wolf dabei die heutigen i-Tüpfelchen und Matchwinner.
Dieser Sieg sollte jede Menge Selbstvertrauen für das letzte Spiel vor der Winterpause gegen den Lokalrivalen OSC Vellmar geben.
Mit Freude habe ich den Spielbesuch von unserem Langzeitverletzten Jan-Niklas Hanske vernommen, der zwar noch humpelnd, aber endlich wieder ohne Gehhilfen 'unterwegs' ist. Es geht also aufwärts bei ‚Nik‘. Aber er war nicht allein, nein, da lugte doch ein kleines neugieriges ‚etwas‘ aus seiner Jacke hervor, was sich als süsses Schoßhündchen entpuppte. Da ist der ‚Nik‘ also glatt ‚auf den Hund gekommen‘, worauf er auch eifrig beteuerte, das ‚knuffige bischen Hund‘ nicht gerade eben auf der Rassehunde-Ausstellung in der Messehalle stiebitzt zu haben

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Zum Einsatz kamen:
Wolf ; Barak ; Hirdes ; Petrukhin ; Wittke ; Osmanoglu ; Herbold ; Warneke (82‘ Bingül) ; Wölk ; Pilch (75‘ Zuschlag) ; Simon (65‘ Bravo-Sanchez)
Tore:
1:0 Wölk (Foulelfmeter) 4. Min
Zuschauer: ca. 150
Schiedsrichter: Ralf Viktora
Assistenten: Pascal Tropper ; Christian Hofheinz
Tabelle:
http://www.hr-text.hr-online.de/ttxHtml ... p?page=249
Nächstes Spiel der Junglöwen:
Sonntag, 14. Dezember, 14:00 Uhr, G-Platz --- KSV Hessen Kassel II – OSC Vellmar
RWG Mando
>> Wenn wir zu null spielen, haben wir selten verloren. << Oliver Kahn