Interview mit Rose aus der HNA

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Steffen
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Interview mit Rose aus der HNA

Beitrag von Steffen » 5. Jun 2007, 07:36

"Ich war schon sehr frustriert"
Jens Rose, Präsident des KSV Hessen Kassel, im Interview über die jüngste Schlappe und die nahe Zukunft
Kein Verständnis für das 3:8: KSV-Präsident Jens Rose.

Von Florian Hagemann und Frank Ziemke

Kassel. Zwei Tage nach dem Debakel des Fußball-Regionalligisten KSV Hessen Kassel gegen die zweite Mannschaft des TSV 1860 München nimmt KSV-Präsident Jens Rose Stellung: zur Niederlage im letzten Saisonspiel, zu Neuverpflichtungen und zu Mehmet E. Göker.

Herr Rose, haben Sie das 3:8 vom Wochenende schon verdaut?

Rose: Die Fans sind zumindest schneller zur Tagesordnung übergegangen als ich. Ich war schon sehr frustriert. Ich habe der Mannschaft auch deutlich gesagt, dass es so nicht geht. Unser Trainer Matthias Hamann hat nach dem Spiel den Klassenerhalt in den Vordergrund gestellt, ich dagegen das sportliche Auftreten gegen 1860 München.

Haben Sie Verständnis für dieses Auftreten?

Rose: Nein. Gerade die Spieler, die den Verein verlassen und nicht mehr alles gegeben haben, müssen sich nach solch einem Spiel die Frage stellen, ob sie überhaupt die Qualifikation für höhere Aufgaben haben.

Gab es schon Drohungen aus Saarbrücken, das ja auch deshalb abgestiegen ist, weil 1860 München in Kassel gewonnen hat?

Rose: So wie ich das mitbekommen habe, sind die mit sich selbst beschäftigt. Dort sind ja alle Verantwortlichen erst einmal zurückgetreten. Für den Verein ist der Abstieg ganz bitter. Saarbrücken ist mit einem Etat in die Saison gegangen, der dreimal so hoch war wie unserer.

Können Sie den Vorwurf kontern, dass der KSV Wettbewerbsverzerrung betrieben hat?

Rose: Zum einen: Mir wäre lieber gewesen, wenn die Traditionsmannschaften wie Saarbrücken und Darmstadt die Klasse gehalten hätten. Zum anderen: Das Spiel hat uns auch klar die Grenzen aufgezeigt. Wenn wir nicht hundert Prozent geben, bekommen wir eben gehörig einen auf den Deckel. Umso höher ist letztlich der Klassenerhalt einzuschätzen. Wir dürfen nicht vergessen: Wir haben als Abstiegskandidat über unsere Verhältnisse gespielt.

Welche Konsequenzen ziehen Sie daraus für die neue Saison? Bisher scheinen die Personalplanungen zu stocken.

Rose: Wir tun, was wir tun können - und verhalten uns ähnlich wie vor der vergangenen Saison, als wir in erster Linie junge, hungrige Spieler verpflichtet haben, auch wenn sie vielleicht noch nicht so konstant waren. Sebastian Zinke zum Beispiel bewerte ich ähnlich wie Mario Klinger. Und auch Daniel Möller vom SSV Reutlingen hat großes Potenzial.

Aber das können noch nicht alle Verstärkungen für die neue Saison sein?

Rose: Wir wollen noch einen Stürmer, einen Mittelfeldspieler und einen Abwehrspieler verpflichten.

Und keinen Regisseur?

Rose: Ein spielstarker Sechser würde uns auch weiterhelfen.

Das könnte Mario Klinger sein ...

Rose: Klinger wird uns verlassen. Das steht fest.

Und wen werden Sie verpflichten?

Rose: Wir müssen sehen, wer zur Verfügung steht. Finanziell sind uns die Hände gebunden. Selbst Regionalligaaufsteiger bieten für Spieler oft mehr als wir. Wir wollten den Etat auf drei Millionen Euro aufstocken. Die Realität aber sieht anders aus. Wir fahren mit zwei Millionen Euro schon ein Risiko, weil sich die Sponsoreneinnahmen nicht wesentlich erhöht haben, was ich bedauere, aber nicht erklären kann.

Wie weit geht das finanzielle Risiko?

Rose: Wir werden keine Aktionen starten, bei denen anschließend auch kein doppelter Fallschirm mehr hilft zur Rettung. Ich gehe lieber gesund in die vierte Liga als krank in die dritte, um dort alles aufs Spiel zu setzen, was wir uns in den vergangenen Jahren aufgebaut haben. Dafür waren diese Jahre viel zu anstrengend.

Sie haben bereits angekündigt, dass nächstes Jahr Schluss ist als Präsident. Wer wird Ihr Nachfolger?

Rose: Einer von denen, die sich zur Wahl stellen.

Wird darunter auch KSV-Hauptsponsor Mehmet E. Göker sein?

Rose: Soweit ich weiß, hat er klar gesagt, dass er kein Vorsitzender werden wird. Eine anders lautende Aussage hat er gleich wieder zurückgezogen.

Und Ihr Entschluss steht fest?

Rose: Ja. Es gibt schließlich auch potenzielle Nachfolger, die ähnliche Ansichten haben wie ich. Letztlich kann ich die Entscheidung gar nicht beeinflussen. Wer neuer Präsident wird, entscheiden die Mitglieder des Vereins basisdemokratisch.
HNA-Online

MW
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Beitrag von MW » 5. Jun 2007, 08:44

Lässt schlimmstes befürchten für die neue Saison....... :cry:

Hellboy
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Beitrag von Hellboy » 5. Jun 2007, 08:59

wie ich schon in dem anderen thread schrieb abwarten und Tee trinken
Die Zeit wird es Zeigen!!!
http://www.nordkurve-kassel.de
Treu für immer

Gentile
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Beitrag von Gentile » 5. Jun 2007, 09:04

Ja, vor allen Dingen ohne Rose.
Damit wird ein charismatische Gallionsfigur den so wichtigen Platz eines Präsidenten verlassen, die nur schwerlich zu ersetzen ist.
Ich kann mir vorstellen, dass es ohne den Jens als Aushängeschild noch schwerer wird neue Sponsoren einzubinden.
Aber Recht hat er. Keine Experimente.
Zum Team:
Die Mannschaft, die auf dem Platz steht, egal wie sie aussieht, muss dann halt eben 120% jeden Spieltag geben.
Wir haben es ja schon einmal geschafft. Den Klassenerhalt, den Aufstieg.
KSV forever, forever KSV

bannedfromthepubs
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Beitrag von bannedfromthepubs » 5. Jun 2007, 09:34

Da Rose aufhört, muss der Nachfolger unbedingt ebenso finanziell unabhängig, ebenso KSV-begeistert und ebenso nahe am Fan sein.
Ich bekomme Ausschlag, wenn ich an die Zeit vor Brück und Rose denke.

Das Interview ist ein letztes Signal an die Region Nordhessen. Da wir aber Eishockeyhochburg sind, können wir nur Sandburgen bauen. Aber natürlich können in Kassel 3 (!!!) Profivereine nebeneinander wunderbar existieren. Blub!

Hellboy
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Beitrag von Hellboy » 5. Jun 2007, 09:51

das iss schon schlimm genug das soen eisrutschsport bevorzugt wird :evil: :evil:
Die Zeit wird es Zeigen!!!
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Treu für immer

panthera
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Beitrag von panthera » 5. Jun 2007, 10:04

MarcusOrdner hat geschrieben:das iss schon schlimm genug das soen eisrutschsport bevorzugt wird :evil: :evil:
immer langsam mit den pferden...
die huskies haben sich den wirtschaftlichen "erfolg" auch hart erarbeitet
großsponsoren ala k+s oder vw müssten sich halt auch mal zur region bekennen und vereine sponsern, von beiden bekommen auch die huskies keinen cent...
(zur information: hauptsponsor huskies ist das original teile center, nicht aber vw an sich)

Glowes
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Beitrag von Glowes » 5. Jun 2007, 10:15

Irgendwie klingt das recht resigniert von JR. Sicherlich ist es auch als Aufruf an die Region zu verstehen.
Geschimbed äß norr lange nidd geschlohn!

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