mein Name ist Stephan Köhler, ich bin 40 Jahre alt, seit 36 Jahren ein Fan des KSV-Hessen und ein sehr kritischer Beobachter der Spiele und des Vereins im Allgemeinen.
Ich habe über all die Jahre hinweg sehr viele Spiele des KSV gesehen, in den 70ern, in den 80ern und 90ern und auch die Heimspiele dieser Saison. Mir liegt es auf dem Herzen, einmal ein anderes Thema anzuschneiden: das Auftreten des Vereins KSV-Hessen Kassel in der Öffentlichkeit.
Mit Erschecken muß ich (und die Stimmen vor dem Stadion mehren sich) immer wieder feststellen, wie unprofessionell sich der KSV als Verein der Öffentlichkeit präsentiert.
Nach einigen Erlebnissen vor und später im Stadion beim heutigen Heimspiel gegen den VFR Aalen konnte ich mir die Bemerkung nicht verkneifen, um was für einen Dorfverein es sich hier handelt. Überraschender Weise bekam ich sehr viel Zuspruch von anderen Besuchern auf der Haupttribüne.
Ich habe immer noch den Eindruck, dass die Verantwortlichen des KSV mit dem Thema Regionalliga völlig überfordert sind. Hier nur ein paar wenige Beispiele:
- Da wird trotz großen Zuschauerandrangs beim ersten Heimspiel gegen Hoffenheim doch immerhin ein Bratwurststand geöffnet (heute waren es schon zwei!).
- Gegen Hoffenheim war 20 Minuten nach Spielbeginn dann doch noch ein Kassenhäuschen vor der Haupttribüne geöffnet (mit einer Endlosschlange an wartenden Zuschauern). Ich erschien selbst so spät, da ich wegen einem beruflichen Termin nicht früher anwesend sein konnte.
- Für wartende und langsam genervte Zuschauer wird erst eine Stunde vor Spielbeginn die Haupttribüne geöffnet, warum ?
- Die Ordner machen oft einen hilflosen und primitiven äußeren Eindruck, sie sind mit Bermuda-Shorts, Kringelsocken, Goldkettchen und hochgesteckter Sonnenbrille bekleidet, dazu das gelbe Leibchen, die sehen echt klasse aus.

- In der Halbzeitpause möchte der Fanclub Südhessen sein neues Lied vor 5000 Menschen präsentieren, es kam nichts, was für eine Blamage.
- der Voritzende Röse tritt beim Interview in der Halbzeitpause vor der breiten Öffentlichkeit auf wie der Chef der Ordner, von der Kleidung her eine ärmliche Erscheinung. Und er repräsentiert nach aussen hin den Verein!! Grauenhaft, Dorfcharakter. Da fehlt jegliche Klasse. Als Chef ist eine dunkle Stoffhose mit Sakko angesagt, Herr Röse! Kleiden Sie sich in Gesprächen mit Sponsoren auch so?
- Und dann kommt auch noch Superman auf den Plan, ein Junggesellenabschied der wohl peinlichsten Art, das Echo der Zuschauer war entsprechend, diese Einlage passt aber so trefflich auf das öffentliche Erscheinungsbild des Vereins!
Das ganze Drumherum wirkt so stümperhaft, niveaulos und erbärmlich. Da wundert es mich nicht, dass wir jahrzehnte lang in Kassel keinen Zweitligafußball gesehen haben, denn evtl hochrangige Sponsoren aus der Wirtschaft (mit entsprechendem Niveau und Auftreten), die für entsprechende Spielerverpflichtungen und finanzielle Stützen einspringen könnten, sehen ja auch, mit welchen "Hampelmännern" sie zu tun haben. Solange das äußere Erscheinungsbild des Vereins sich weiter auf diesem unteren Niveau bewegt, solange wird es in Kassel keinen Spitzenfußall geben.
Vielleicht merkt man ja beim KSV irgendwann einmal, dass in der heutigen Zeit ein Sportverein ein Wirtschaftsunternehmen ist, dessen Qualität sich u. a. am Auftreten der Verantwortlichen mißt.
Stephan Köhler