Neues aus Leipzig.
Man sollte allerdings aus Fairnesgründen auch mal die andere Seite betrachten.
PS: Mir ist dabei völlig egal ob der Verein LOK, Chemie, KSV oder sonstwie heißt.
Sicher, ich war nicht dabei, wenn ich mir allerdings diverse Bilder anschaue und dann noch daran denke, wie unsere "Freunde in Grün" das Jeton in Berlin gestürmt haben oder uns in Hönebach empfangen haben (und was danach in der Zeitung stand) bin ich bei "offiziellen" Meldungen immer etwas kritisch. Sicher gibt es auch auf LOK Seite Idioten, genau wie bei jedem anderen Verein, aber ich glaub nicht, dass wirklich alles so war, wie es in den Zeitungen stand.Der 26. November war eigentlich ein friedlicher Tag. Die Sonne schien über dem ATSV-Stadion und 4.200 Zuschauer wohnten dem Bezirksklassespitzenspiel ATSV „Frisch Auf“ Wurzen gegen Lok Leipzig bei. Das Lok in einem kampfbetonten Spiel letztendlich mit 2:0 in Wurzen gewann, interessierte aber nach dem Spiel nur wenige. Fans und Polizei gerieten aneinander und sorgten für negative Schlagzeilen für den 1. FC Lok. Der Polizei Vorwürfe zu machen traut man sich nicht, denn die Rollenverteilung ist bei Randale klar geregelt. Die Fans sind böse, die „Freunde und Helfer“ in grün sind gut. Schiedsrichter Forstner gab nach dem Spiel zu: „Hier hätte man gar nicht anpfeifen dürfen!“. Zurecht. Während der 1. FC Lok bei Heimspielen für die ersten 100 Zuschauer drei Ordner und für jede weitere volle Hundertschaft je einen Ordner stellen muss, standen in Wurzen bei 4.200 Zuschauer genau 2 Ordner und 4 Security-Männer im Innenraum. Dazu 12 Polizisten. Also eine Anzahl von Gesetzeshütern die in keinem Verhältnis zur normalen Regelung stand. Außerdem verfügt das Wurzener-Stadion über keinerlei Zäune oder Ähnliches und war zudem überfüllt. Viele Zuschauer kamen unkontrolliert ins Stadion, da man am Eingang nicht genügend Ordner hatte. Zuschauer standen so nah am Spielfeld, dass die Spieler keinen Ball von der Seitenauslinie hätten grätschen können, ohne zwei Zuschauer zusätzlich zu erwischen. Die normalerweise auch auswärts anwesenden Lok-Ordner wurden für die Sicherheit nicht benötigt. Bezeichnend: Bei allen Auswärtsspielen des 1. FC Lok passierte bei Anwesenheit eben jener nie etwas. Das Spiel lief gut für Lok und seine Anhängerschaft. Frank Wimberger besorgte in der 12. Minute per Freistoß das 1:0 - und so hatten die Lok-Fans keinerlei Grund um aus der Reihe zu tanzen. In der 70. Minute flog dann ein bengalisches Feuer drei Meter aufs Spielfeld. Weit und breit kein Spieler in der Nähe. Ein umsichtiger Lok-Fan hob das Feuer auf und tat es an die Seite. Ein durchaus lobenswertes Verhalten. So dachte aber nicht die Polizei. Diese nahm ebenjenen Fan fest. Die Lok-Fans die das sahen, verstanden die Welt nicht mehr. Die Polizei setzte gegen die protestierende Masse Pfefferspray und Gummiknüppel ein. Unterscheidungen zwischen jung, alt, groß und klein wurde nicht gemacht- schon gar nicht nach beteiligt oder unbeteiligt. Nach kurzer Zeit war alles halbwegs wieder unter Kontrolle. Nach Spielschluss wollten die Menschenmassen aus dem Lok-Block (ca. 2.500) das Gelände verlassen, als ihnen die Polizei entgegen stürmte. Wieder kam es zu unfassbaren Szenen. Fans lagen blutend am Boden ohne Hilfeleistung durch Ordnungshüter. Augenzeugen berichtete nach dem Vorfall von blutenden Fans die trotzdem weiter geschlagen wurden. Nun war das Chaos perfekt. Die Vielzahl der Fans hatte einfach nur Angst vor den Ordnungshütern denen sie ausgeliefert waren. Bei einem Teil der Menge verwandelte sich die Angst in Wut und so stießen Fans ein Polizeiauto auf die Seite. Als die Masse dann ohne Begleitung, aber friedlich zum Bahnhof ging, beruhigte sich die Lage. Security sicherte das umgestoßene Auto und Verstärkung für die Polizei kam an. Fans beobachteten friedlich das Treiben. Dann stürmten auf einmal erneut Polizisten in die Menge und prügelten auf ein wehrloses Kind zu Boden und wussten danach angeblich von gar nichts. Spieler und Verantwortliche des 1. FC Lok, die in unmittelbarer Nähe standen, zeigten sich schockiert und wütend. Für die in Leipzig ankommenden Zugfahrer war aber der schlimme Tag noch nicht vorbei. Als Stadionsprecher Mirko Linke auf der Bahnhofstreppe in Leipzig einen Fangesang anstimmen wollte, stürmten Polizisten auf die Masse und schossen auch in die Augen des Stadionsprechers Pfefferspray. Passanten auf dem Bahnhof liefen danach schockiert zur Polizei und beschwerten sich über diesen überflüssigen Polizeieinsatz. Mindestens 15 Lok-Fans wurden an diesem Tag verletzt, mehr als drei schwer. Zuständig für die Planung des Einsatzes in Wurzen war Bernd Merbitz, Chef der Polizeidirektion Westsachsen. So kam dieser überzogene Polizeieinsatz nicht unerwartet. Schon in der vorigen Saison wurden zum Kreisklasse-Spiel des 1. FC Lok beim AC Taucha rund 20 Polizeiautos entsandt um für Ordnung zu sorgen, obwohl alles in Ordnung war. Fans des 1. FC Lok skandieren schon seit Monaten „Fußballfans sind keine Verbrecher“. Aber interessieren tut es keinen. Anzeigen gegen die Polizei haben wenig Aussicht auf Erfolg, da sie oftmals fallengelassen werden und die Medien haben ihr Feindbild längst gefunden. Es sind die Fußballfans, die bei jedem Spiel auch bei Nichts-Tun mit Schlägen rechnen müssen. Die Vorfreude auf die WM 2006 in Deutschland hat sich schon lange in ein Fluchen umgewandelt, denn solche Polizei-Aktionen wie die in Wurzen gelten inoffiziell als „Übungseinsatz für die WM 2006“. Fragt sich nur, warum das gerade an friedlichen Fußballfans geübt werden muss.
(Quelle "Lizzy Online" von Marko Hofmann)
PS: Mir ist dabei völlig egal ob der Verein LOK, Chemie, KSV oder sonstwie heißt.
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so siehts aus yoyo. Wenn ich mir überlege, welche Böcke aus meinem früheren Bekanntenkreis jetzt mittlerweile zu Security-Leuten, Polizisten, usw. umfunktioniert wurden, und wenn ich dann höre, wie geil die teilweise selber auf Krawalle sind, dann muss man echt manchmal fragen: wer schützt die Fans eigentlich vor ausrastende Polizisten?
Grade im Osten hab ich da meine Zweifel an der Eignung mancher Beamte für den Beruf. Geht ja in Osthessen schon los.
Nur mal so nebenbei.
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Nur Wasser gibt´s für Vierbeiner -
Der Mensch findet Bier feiner
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Ganz ehrlich gesagt sehe ich agierende Polizisten auf den Bildern. Wer weiß was da wieder abgegangen ist, wir kennen das ja auch zu genüge. Zeitungsberichten glaube ich in so einem Fall nicht mehr, denn im Nachhinein stellt sich das Geschehen meist anders dar wie es passiert ist (zB. Karlsruhe - Dresden, als Dresdner von Berlinern angegriffen wurden und mit Leuchtspur antworteten. Da waren die Dresdner am Ende die Assis und von Berlin mit ihren 80 Mann hat man gar nichts gelesen). Da hilft das Bild mit dem umgestürzten Polizeiauto auch nicht, da gehört schon jede Menge Wut zu, das soetwas passiert. Dem Nordkasseler gebe ich recht, auch unter den Security und Sicherheitspersonal sowie unter der Polizei gibt es "Hooligans", die nach einem solchen Einsatz nichts besseres zu tun haben, als über das Geschehen anschließend zu schwärmen. Bestes Beispiel ist da unser Spiel in Hönebach, als ein Polizist am Eingang äußerste, das er doch hofft das sich dieser Einsatz am Sonntag auch lohnt und ein bischen was passieren würde. Vermute, wenn bei dem Spiel in Leipzig kein Polizist gewesen wäre, hätte der Schiedsrichter einen Bericht wegen des Bengalos auf dem Platz gemacht und das wars dann.
Schade das es bei so Spielen manchmal immer ausarten muß, aber es gehört anscheinend dazu. Will hier die Leipziger nicht in Schutz nehmen, aber ich glaube da hat es wieder mal auf beiden Seiten etwas ausgeklinkt.

Schade das es bei so Spielen manchmal immer ausarten muß, aber es gehört anscheinend dazu. Will hier die Leipziger nicht in Schutz nehmen, aber ich glaube da hat es wieder mal auf beiden Seiten etwas ausgeklinkt.

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naja, wie Yoyo halt geschrieben hat: aus Fairnessgründen! Ich finde es auch blöd, wenn plötzlich die Leipziger wie die übelsten Randalebrüder hingestellt werden, obwohl wir gar nicht wissen, was da eigentlich genau abgegangen ist.MW hat geschrieben:Weiß gar nicht warum hier Mutmaßungen und Rechtfertigungen abgegeben werden.
Da macht man es sich nämlich auch zu einfach.
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@MW
Ist doch auch gut das Du sowas hier rein stellst. So bekommen manche Leute auch mal mit was woanders so los ist.
Hatte nicht den Eindruck das hier alles auf der ACAB Schiene abgetan wird, auch mein Beitrag sollte nicht ausschließlich darauf hin deuten.
Aber Du hast ja selber schon einiges erlebt und gesehen, von daher weißt Du auch, wie man mit solchen Zeitungsberichten umzugehen hat. Und Du wirst auch so manchen ungerechtfertigten, überzogenen Polizeieinsatz gesehen haben. Natürlich besteht die Fan Szene aus Leipzig nicht nur aus Waisenknaben, das ist wohl auch nichts neues.
Ist doch auch gut das Du sowas hier rein stellst. So bekommen manche Leute auch mal mit was woanders so los ist.
Hatte nicht den Eindruck das hier alles auf der ACAB Schiene abgetan wird, auch mein Beitrag sollte nicht ausschließlich darauf hin deuten.
Aber Du hast ja selber schon einiges erlebt und gesehen, von daher weißt Du auch, wie man mit solchen Zeitungsberichten umzugehen hat. Und Du wirst auch so manchen ungerechtfertigten, überzogenen Polizeieinsatz gesehen haben. Natürlich besteht die Fan Szene aus Leipzig nicht nur aus Waisenknaben, das ist wohl auch nichts neues.