Bananental will Chala

Alles rund um die 1. Mannschaft der Löwen (Registrierung erforderlich)
Axel Feder
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Beitrag von Axel Feder » 13. Mai 2004, 12:41

Natürlich müssen wir nicht jeden Trend mitmachen, allerdings sind die von dir angeführten Beispiele leider belanglos - der Verein bekommt nicht mehr Geld, egal ob wir Ultras haben oder nicht. Andererseits müssen Trends nicht zwangsläufig negativ sein. Fußball GmbH's gibt's noch selten, aber auch das ist die Chance, wenn Investoren sehen, dass dort (zugegeben mit einem gewissen Risiko) neue Wege bestritten werden und alte Zöpfe abgeschnitten werden. Die Kassel Huskies sind auch eine GmbH, dort hat sich aber im Endeffekt nichts geändert.

Spätestens in der Regionalliga wäre der KSV dann mal gut beraten, Vollzeitfussballer zu haben. Was wiederum ein reines Angestelltenverhältnis ist. Die Spieler wären Berufsfussballer und hätten mit einem Sportverein im eigentlichen Sinne noch relativ wenig zu tun, da man als normaler Bürger eher in der Freizeit und für sich selbst Sport treibt.

Natürlich könnte man jetzt auch sagen, dann bleiben wir halt für immer und ewig in der Oberliga. Könnte man machen, aber das Aus ist so vorprogrammiert wie das Amen in der Kirche. Wenn jetzt schon die Zuschauer nicht kommen, obwohl man sogut wie den Vizemeistertitel verteidigt hat und sogar noch Chancen zum Aufstieg, was soll das erst geben, wenn man jedes Jahr "nur" im oberen Drittel rumdümpelt. Ohne Zuschauer keine Attraktivität für Sponsoren, ohne Sponsoren kein Geld und die Qualität der Mannschaft wird auch nicht besser.

Meine Sorge ist, dass die letzten 6 Jahre umsonst gewesen sein könnten, wenn jetzt nicht wieder ein Signal an die Region und Geldgeber gesendet wird. Machen wir uns nichts vor, die Euphorie in der Region scheint verflogen zu sein, man muss diese wieder entfachen, bevor wieder eine FC Hessen-Lethargie entsteht.

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Loewe 400
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Beitrag von Loewe 400 » 13. Mai 2004, 13:01

Axel Feder hat geschrieben:Natürlich müssen wir nicht jeden Trend mitmachen, allerdings sind die von dir angeführten Beispiele leider belanglos - der Verein bekommt nicht mehr Geld, egal ob wir Ultras haben oder nicht. Andererseits müssen Trends nicht zwangsläufig negativ sein. Fußball GmbH's gibt's noch selten, aber auch das ist die Chance, wenn Investoren sehen, dass dort (zugegeben mit einem gewissen Risiko) neue Wege bestritten werden und alte Zöpfe abgeschnitten werden. Die Kassel Huskies sind auch eine GmbH, dort hat sich aber im Endeffekt nichts geändert.

Spätestens in der Regionalliga wäre der KSV dann mal gut beraten, Vollzeitfussballer zu haben. Was wiederum ein reines Angestelltenverhältnis ist. Die Spieler wären Berufsfussballer und hätten mit einem Sportverein im eigentlichen Sinne noch relativ wenig zu tun, da man als normaler Bürger eher in der Freizeit und für sich selbst Sport treibt.

Natürlich könnte man jetzt auch sagen, dann bleiben wir halt für immer und ewig in der Oberliga. Könnte man machen, aber das Aus ist so vorprogrammiert wie das Amen in der Kirche. Wenn jetzt schon die Zuschauer nicht kommen, obwohl man sogut wie den Vizemeistertitel verteidigt hat und sogar noch Chancen zum Aufstieg, was soll das erst geben, wenn man jedes Jahr "nur" im oberen Drittel rumdümpelt. Ohne Zuschauer keine Attraktivität für Sponsoren, ohne Sponsoren kein Geld und die Qualität der Mannschaft wird auch nicht besser.

Meine Sorge ist, dass die letzten 6 Jahre umsonst gewesen sein könnten, wenn jetzt nicht wieder ein Signal an die Region und Geldgeber gesendet wird. Machen wir uns nichts vor, die Euphorie in der Region scheint verflogen zu sein, man muss diese wieder entfachen, bevor wieder eine FC Hessen-Lethargie entsteht.

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Aber gerade ums Geld geht's ja nicht bzw. darf es nicht in erster Linie gehen. Der Verein soll mit dem Geld auskommen müssen, was er hat. Wenn er nicht mehr hat, dann ist es halt so.

Wenn man bedenkt, dass die Regionalliga eigentlich noch eine Amateurliga ist, dann bin ich auch dagegen, dass wir da schon Vollzeitfußballer haben. Wofür? Wer weiß denn, wie lange wir RL spielen würden? Vielleicht werden wir eine Fahrstuhlmannschaft und müssten dann jedes Jahr wieder umstrukturieren. Dann doch lieber solange mit Amateuren spielen, bis wir im RICHTIGEN Profifußball angelangt sind! Berufsfußballer und Amateursport widerspricht sich ja in sich schon.

Dann muss man halt die wenigen Zuschauer im Etat einplanen und die weniger gute Qualität der Mannschaft in Kauf nehmen. Das hätte zumindest den Vorteil, dass wir in erster Linie echte Löwen im Team hätten und nicht kreuz und quer durch Deutschland auf Einkaufstour gehen müssten. Plant man von Vorneherein vernünftig, dann ist die Oberliga nicht das Aus, auch wenn man immer darin spielt. Es gibt schließlich auch Vereine, die seit Jahrzehnten Landesliga und tiefer spielen. Die spielen immer weiter, obwohl sie nur ein paar Hundert Zuschauer haben. Sowas klappt doch auch! Warum ein künstliches Gebilde erschaffen, das mit aller Macht in den Profifußball geprügelt werden muss?

Umsonst waren die letzten sechs Jahre sowieso nicht, denn wir spielen ja in der höchsten Amateurklasse unseres Bundeslands. Wenn ich bedenke, dass ich mich darauf eingerichtet hatte, für alle Zeiten Fan von einem Kreis- oder Bezirksligisten zu sein, dann ist die Oberliga doch eine Riesensache! Welcher Verein hat das sonst schon, der sich neu gründet und ganz unten anfängt?

Die Euphorie ist verflogen, das stimmt ohne Zweifel. Aber bei diesen ignoranten Leuten in der Region, die jetzt immer noch nicht oder schon wieder nicht zum KSV kommen, wird sie immer wieder verfliegen - egal in welcher Liga. Rennen wir diesen Pennern also nicht hinterher, sondern begnügen wir uns mit dem, was wir haben! Und wenn Sponsoren abspringen, dann haben wir halt noch weniger und müssen damit planen. Es wird ja eh von Saison zu Saison geplant, man kann also immer wieder die aktuellen Gegebenheiten in den Etat mit einbeziehen. Irgendwann steigen wir vielleicht mal überrachend auf - so wie damals Neukirchen. Und dann geht es halt auch irgendwann wieder runter. So ist das halt im Fußball. Und wir haben nun mal nicht ein Umfeld wie 1860 München oder Schalke 04. Das wird immer so sein, und damit müssen wir leben.


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Axel Feder
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Beitrag von Axel Feder » 13. Mai 2004, 13:14

Bei einer Sache muss ich dir aber doch leider widersprechen:

Die Regionalliga ist (leider) schon fast eine Profiliga. Das die "großen" Vereine Berufsfussballer besitzen, ist ja nicht schwer zu erraten. Aber selbst bei den Dorfvereinen sieht es nicht anders aus. Klar gibt es da sicher Ausnahmen, aber der generelle Trend geht in Richtung "3. Bundesliga".

Mit dem gut beraten meine ich, dass der Großteil unserer Spieler sich in der Regionalliga nur auf den Fussball konzentrieren sollte, um das Optimum an Leistung herauszuholen um frühzeitig nichts mehr mit dem Abstieg zu tun zu haben.

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Beitrag von Loewe 400 » 13. Mai 2004, 13:25

Mag ja sein, dass das bei den meisten Vereinen schon so ist, aber dann hat sich das im Laufe der Zeit (leider) so ergeben. Offiziell ist es jedenfalls eine Amateurliga, und -wie gesagt- wir müssen ja nicht unbedingt jeden Trend mitmachen. Kann ja nicht schaden, "anders" zu sein als die Anderen...

Wenn das im Rahmen unserer momentanen Möglichkeiten drin ist, dann spricht dem ja auch nichts entgegen, professionell zu spielen. Aber es sollte halt nicht erzwungen werden, das wäre es meiner Meinung nach nicht wert.


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Geordie_Wolfgang
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Beitrag von Geordie_Wolfgang » 13. Mai 2004, 16:53

@ Sorry, daß du weißt wofür GmbH steht, wollte ich nie anzweifeln. Ich habe das ganze nur ausgeschrieben, damit mein Argument der Haftung auch besonders deutlich wird, auch für andere, die diese Diskussion mitlesen.

Zum anderen möchte ich sagen, daß die Diskussion GmbH oder bloßer "Verein" nicht allein Sache ist, ob es sich um Profi- oder Amateursport handelt, sondern in erster Linie, wie ein Verein einer bestimmten Größenordnung sinnvoll geführt werden kann (selbst wenn es gar nicht um einen Fußballverein gehen würde). Und da ist es nun einmal im deutschen Vereinsrecht so, daß die rechtlichen Strukturen so ausgestaltet sind, daß sie eher auf den kleinen beschaulichen Zusammenschluß weniger Personen mit einer begrenzten Teilnahme am Rechtsverkehr ausgerichtet ist.
Aber über dieses Maß ist bereits ein Oberligaverein weit hinaus. Die Spieler sind mehr oder weniger Angestellte des Vereins und nur noch mit Abstrichen als Amateurspieler zu betrachten, denn als Hobbykicker kann man sie nicht mehr bezeichnen. Die Teilnahme am Spielbetrieb bedeutet einen immensen Organisationsaufwand, verbunden mit einer Vielzahl rechtlicher Verpflichtungen. Und auf diese paßt nun einmal das Gesellschaftsrecht besser als das Vereinsrecht.
Im übrigen unterscheiden sich die beiden Arten jetzt nicht sooo extrem, wenn natürlich auch die Allgemeinheit Gesellschaften immer auch sogleich mit dem wirtschaftlichen Aspekt verbindet ([Klugscheißermodus]Beide Rechtsformen beruhen in ihren Grundlage sowieso auf der römisch-rechtlichen societas, d.h. es gab nur eine Rechtsform, die beides abgedeckt hat, in anderen Ländern bis heute so[/Klugscheißermodus]). Sowohl Verein als auch Gesellschaft sind zwei Formen, bei der sich eine bestimmte Anzahl an Personen zusammenschließen, um einen gemeinsamen Zweck zu verfolgen. Und solange dieser Zweck Fußball heißt, ist die Rechtsform eigentlich piepwurschtegal.
The world is full of idiots, and someone needs to point it out to them or they will never know.

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Lämmi
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Beitrag von Lämmi » 13. Mai 2004, 22:53

@Gerorgie Wolfgang

Oh man bei deinem Beitrag musste ich mich aber richtig konzentrieren,das ich es überhaupt raffe :D
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inferno_vfb
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Beitrag von inferno_vfb » 13. Mai 2004, 23:52

@Geordie_Wolfgang ( also auf Deinen Namen muss man sich fast noch mehr konzentrieren, als auf die Gratisstunde im Wirtschaftsrecht ).

Super Beitrag, gut gemacht und auf den Punkt gebracht.
Ich frag mich nur, wenn Du, Lämmi, ich und eine Menge andere das kapieren, warum fürchten offensichtlich Teile unserer Führungsleute dieses Thema, wie der Teufel das Weihwasser ? Die sind ja wohl ganz offensichtlich nicht im Ansatz bereit, darüber nachzudenken. Ich kann immer wieder nur auf HNA / Extra - Tip / meine bescheidenen Beiträge zum Thema verweisen. Es ist ja mit Händen zu greifen, dass hier etwas
im Busche liegt und muss sich auch niemand dahinter verstecken, dass er keine Unruhe in die entscheidende Phase der Serie bringen will....
Denn, wann ist gerade keine entscheidende Phase ? Am Anfang, am Ende, im Winter, selbst in Sommer- oder Winterpause könnte man ja potentielle Neuzugänge entscheidend verschrecken...
Also, schon vor der JHV, mal hurtig ans Tageslicht und ehrlich und offen diskutiert, zur Abstimmung gestellt !

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Beitrag von Loewe 400 » 14. Mai 2004, 16:25

@ Geordie_Wolfgang: Du kennst Dich in solchen Sachen richtig aus, deswegen will und werde ich Dir da nicht widersprechen. Wie die Definition ist und wie gering auch immer der Unterschied sein mag, das möchte ich trotzdem dahin gestellt sein lassen, denn entscheidend ist, wie es für mich als Fan rüber kommt. Und da kommt ein Sportverein (wo schon vom Name her der Sport im Vordergrund steht und alles Wirtschaftliche als Nebensache angesehen werden kann) als solcher einfach besser weg als eine GmbH, wo ganz einfach das pure Geschäft drin steckt (auch wenn sie sich anders definiert).

@ inferno_vfb: Kapieren oder nicht ist hier nicht die Frage. Nur weil einige Leute kapieren (kapieren tue ich das auch), was Andere (z.B. Du) wollen, muss es noch lange nicht richtig sein. Die Gegensprecher dieser Sache werden schon gute Gründe dafür haben. Ganz wichtig ist bei sowas nämlich auch die Außenwirkung. Kann mir gut vorstellen, dass das für die Leute so rüber kommen wird: "Jetzt machen sie das Gleiche wie Fulda." oder "Die fangen schon wieder an wie damals." - Mit Recht werden sie so reagieren, denn wenn es uns so ums Geld geht, sieht es so aus, als ob wir wieder nicht gescheit wirtschaften würden und sowas einfach nötig hätten.

Ich bin also echt beruhigt, dass diese Schnapsidee, die hier plötzlich aufgekommen ist, nicht gleich von allen -vor allem Entscheidungsträgern- so euphorisch aufgenommen wird.

Bitte keine GmbH - man kämpfe um seinen Verein!


RWG
Jasch

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