Nie wieder Fußball

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Gledson
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Beitrag von Gledson » 25. Okt 2007, 21:10

burni82 hat geschrieben:Meine Meinung zu diesem Thema spiegelt sich in einem Zitat von Friedrich Nietzsche wider:

„‚Gott‘, ‚Unsterblichkeit der Seele‘, ‚Erlösung‘, ‚Jenseits‘ lauter Begriffe, denen ich keine Aufmerksamkeit, auch keine Zeit geschenkt habe, selbst als Kind nicht, – ich war vielleicht nie kindlich genug dazu? – Ich kenne den Atheismus durchaus nicht als Ergebniss, noch weniger als Ereigniss: er versteht sich bei mir aus Instinkt. Ich bin zu neugierig, zu fragwürdig, zu übermüthig, um mir eine faustgrobe Antwort gefallen zu lassen. Gott ist eine faustgrobe Antwort, eine Undelicatesse gegen uns Denker –, im Grunde sogar bloss ein faustgrobes Verbot an uns: ihr sollt nicht denken! …“
Das Zitat von Nietzsche bringt es sehr schön auf den Punkt.

@Jasch
Deinen Postings etnehme ich, dass du nicht nur gläubig sondern auch religiös bist. Was mich demzufolge interessiert: Bist du evangelisch oder "gar" katholisch?
Für immer Auestadion!

Gentile
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Beitrag von Gentile » 25. Okt 2007, 22:58

Na ja, zur Kritik Nietzsches an Moral und Religion kann man durchaus einen anderen Standpunkt vertreten, zumal die Kritik eines derart Exponierten nicht unbedingt mit den Grundbedürfnissen des Großteils der damaligen Bevölkerung und deren existenziellen Nöten korreliert.
Eine in meinen Augen sehr einseitige Dialektik.
Im Übrigen: Nichts gegen Katholiken :wink:
KSV forever, forever KSV

Jens
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Beitrag von Jens » 27. Okt 2007, 12:32

@ Glowes: Natürlich soll man niemandem etwas aufzwingen. Aber ich denke, es kann nicht schaden, hier und da ein wenig Werbung für eine mehr als gute Sache zu machen. Denn eigentlich gibt es kein trostloseres Leben, als wenn man der Meinung sein "muss", dass die paar Jahrzehnte hier auf Erden (wenn man denn überhaupt das Glück hat, solange zu leben) alles sind und danach nichts mehr kommt.

Insofern interessiert es mich auch nicht, was irgendwelche Philosophen irgendwann mal sagten. Ein guter Kumpel von mir sagte neulich mal, er wüde sich eigentlich wünschen, glauben zu können, aber er könne es nicht. Ich denke, damit ist alles gesagt: Glauben zu können, ist eine Gnade. Wer es (noch) nicht kann, sollte sich aber nicht damit zufrieden geben. Denn man kann seine Gebete auch mit "Wenn es Dich gibt, ..." beginnen :wink: .
Ich finde es halt nur schade, wenn man in dieser säkularisierten Gesellschaft der Meinung ist, sich in alles bis ins letzte Detail hineindenken und alles restlos nachvollziehen können zu müssen, ehe man etwas für sich annimmt. Gegenüber den Tieren haben wir Menschen den Vorteil, dass wir eben nicht nur einen Instinkt, sondern auch einen Verstand haben. Du kannst Dir sicher sein, burni, dass ich nicht zu allem "ja" und "amen" sage, was in der Bibel steht. Und ich mache in Diskussionen mit Schwestern und Brüdern, die aus meiner Sicht hier und da eine sehr radikale Ansicht haben, auch immer wieder deutlich, dass ich meinen gesunden Menschenverstand nicht ablegen möchte - was an meinem Glauben nichts ändert. Mein gesunder Menschenverstand erlaubt mir aber halt auch, bei bestimmten Dingen, die mir vielleicht nicht so in den Kram passen, einzusehen, dass sie uns Gott mit auf den Weg gibt, weil sie gut für uns sind. Ich zitiere hier gern einen mir sehr gut bekannten Diakon in Göttingen: "Gott will, dass unser Leben gelingt." Das trifft es exakt. Das bedeutet nämlich nicht, dass Regeln um der Regeln Willen aufgestellt sind, sondern dass es einfach lohnenswert ist, sich mit bestimmten Thematiken näher zu befassen, weil man letztlich nur davon profitieren kann.

Im übrigen kann ich Deine Einstellung, Glowes, zu den Leuten, die nur Heiligabend in die Kirche gehen, verstehen. Ich habe das früher auch eine Zeit lang so gehandhabt (einfach weil Heiligabend so eine besondere Stimmung beim Gottesdienst ist). Aber irgendwann, als ich realisierte, ja eigentlich nicht wirklich zu glauben, habe ich für mich entschlossen, das nicht mehr zu machen, weil ich es im Nachhinein als heuchlerisch empfand. Das heißt jetzt nicht, dass ich alle Leute, die ausschließlich Heiligabend in die Kirche gehen, als Heuchler hinstellen will. Möglicherweise gibt es da wirklich Gläubige, die sonst ihren Glauben im stillen Kämmerlein leben (die also zuhause in der Bibel lesen und beten) und die einfach nur an Heiligabend die christliche Gemeinschaft aufsuchen.
Für mich als jemand, der nun vor ein paar Jahren ganz bewusst seinen Glauben gefunden hat, zählt heute Weihnachten eh nicht mehr so, denn geboren wird ja jeder :wink: . Das größte christliche Fest ist Ostern, und der für mich wichtigste Gottesdienst des Jahres ist der Abendmahlsgottesdienst am Gründonnerstag. Aber das ist sicherlich Ansichtssache. Andere werden es sich zur "Pflicht" machen, am Ostersonntag Morgen in die Kirche zu gehen - aus nachvollziehbaren Gründen.

Was die Sache mit der Taufe angeht, da kann man geteilter Meinung sein. Sicherlich hast Du nicht Unrecht, dass man als Baby sich noch gar nicht dessen bewusst sein kann, was da passiert und bestimmt nicht von "Glauben" sprechen kann. Andererseits haben gerade Kinder oft diesen "naiven" (bitte die Anführungszeichen beachten!) Glauben, den man sich als erwachsener Mensch nur wünschen kann. Ein Kind wird in der Regel noch nicht soviel zweifeln wie ein Erwachsener, sondern einfach nur den "lieben Gott" sehen. Nicht dass Zweifel verboten wären, aber manchmal macht man sich als Erwachsener einfach auch zu viele Gedanken. Schließlich hat Glauben nichts mit (wissenschaftlich fundiertem) Wissen zu tun, sonst wäre es kein Glauben mehr.
Du hast auf jeden Fall recht, dass man über die verschiedensten und umständlichsten Wege zu Gott finden kann; ich kann davon ein Lied singen... Ich denke nur, dass es ungleich problematischer ist, wenn beispielsweise die Eltern ihren Kindern gegenüber das alles als Humbug hinstellen, als wenn sie zumindest von einem "lieben Gott" erzählen - was ja nicht gleich bedeuten muss, dass die Kinder erzkonservativ aufwachsen müssen.

Mein kleiner Neffe (10), der nicht getauft ist, sagte vor nicht allzu langer Zeit mal aus freien Stücken zu mir, dass er gerne getauft werden würde - "um bei Gott zu sein". Ist das nicht süß :) ? Ich glaube, das spricht für sich...
Natürlich könnte man sich theoretisch auch als Erwachsener noch taufen lassen - so handhaben das ja Freikirchen gerne -, die Frage ist halt nur, ob man überhaupt so lange lebt. Sollte man früher gehen müssen/dürfen, dann wäre es möglicherweise zu spät. Deswegen kann ich mit der Aufrechterhaltung dieser Tradition durch die Kirche leben. Und man hat ja dann als Jugendlicher selbst die Wahl, ob man mit der Konfirmation seine Taufe bestätigen möchte oder nicht.

Ach, noch eins zu der Meinung, dass jeder selbst entscheiden sollte, an wen "oder was" er glauben sollte: Es ist natürlich richtig, dass die Entscheidung für oder gegen Gott eine freie Willensentscheidung ist. Andererseits ist Jesus der einzige "Religionsführer", der gesagt hat "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Keiner kommt zum Vater außer durch mich." Das sollte einem zu denken geben, und da wir als Christen einen Auftrag mit auf den Weg gegeben bekommen haben, wäre es meines Erachtens nicht richtig, nicht hier und da mal von dem einen und einzigen Gott zu erzählen. Was dann jeder einzelne daraus macht, ist dann seine Sache. Auf welche Art und Weise ein Christ versucht, seinen Glauben weiterzugeben, dass muss aber wiederum auch jeder selbst wissen (und ich hoffe, das weiß auch jeder und lebt seinen Glauben eben nicht nur für sich allein).

@ Gledson: Ich weiß nicht, ob man mich als religiösen Menschen bezeichnen kann. Wenn Du mal bei Wikipedia nachschaust, wirst Du sehen, dass gar keine einheitliche Definition des Begriffs "Religion" existiert. Fest steht, dass ich ein gläubiger Mensch bin, und - ja - ich bin auch in der Kirche. Und ich kann Dich beruhigen: Ich bin "nur" evangelisch :wink: . Wobei ich sagen muss, dass ich mich eher zwischen evangelisch und katholisch sehen würde, denn für mich persönlich haben beide Konfessionen "Vor- und Nachteile" (wenn man das so nennen kann; mir ist gerade kein anderes Wort eingefallen). Insgesamt fühle ich mich aber als Protestant ganz wohl und werde sicherlich niemals konvertieren - nicht nur wegen des Papstes.
Joh 14,6

Glowes
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Beitrag von Glowes » 29. Okt 2007, 12:43

@Jasch:

Deine Argumentation kann ich auch nachvollziehen. Ich denke, solange man jedem seinen Freiraum für eigene Ansichten und Gedanken lässt, kann man prima miteinander auskommen. Ob mit oder ohne, in oder außerhalb einer christlichen, muslimischen oder was auch immer Kirche.
Geschimbed äß norr lange nidd geschlohn!

Regionalligafrettchen
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Beitrag von Regionalligafrettchen » 29. Okt 2007, 14:29

Eines vorweg: Ich habe nichts gegen den Glauben. Jeder soll das glauben oder eben nicht glauben, was er für "wahr" hält.

Was aber das Nervige an der Sache ist: Das Christentum ist eine missionierende Religion, neben dem Islam im Übrigen die einzige.
Und genau bei diesem Missionierungsanspruch liegt der Hase im Pfeffer!

Es nervt einfach ungemein, wenn dauernd versucht wird, die Leute hier zu bekehren. Ich eröffne auch nicht dauernd Threads, in denen ich versuche, Leute wie Jasch davon zu überzeugen, dass es Gott nicht gibt.
Wäre daher echt schön, wenn man sowas hier demnächst nicht mehr, oder zumindest nicht mehr in dieser Häufigkeit lesen müsste, bzw. die Threads klar als Missionierungspostings gekennzeichnet würden, damit man sich das Lesen ersparen kann.

RWG
Regionalligafrettchen
"Gewollt hab' ich schon gemocht, aber gedurft ham' sie mich nicht gelassen."
(Lothar Matthäus, Rekordnationalspieler)

Hanse

Beitrag von Hanse » 31. Okt 2007, 10:36

Vielleicht passt es hier [Quelle: stern.de]

Argentinien

Ihr Gott heißt Maradona

© Karen Naundorf "Ich glaube an Diego, den allmächtigen Fußballspieler, Schöpfer von Magie und Passion": Adrian Gonzalez und Olivia Pozos geben sich in der Kirche Maradonas das Ja-Wort


Von Karen Naundorf, Buenos Aires

Fußball-Legende Diego Armando Maradona wird in Argentinien wie ein Heiliger verehrt. Deshalb haben seine treuesten Anhänger eine Kirche gegründet: Die Iglesia Maradoniana. Brautpaare heiraten dort, Diegos Geburtstag ist ihr Weihnachtsfest - das ist kein Scherz. stern.de war dabei.

Eigentlich wollten Natalia und Mario Urlaub in Argentinien machen, Freunde besuchen. Doch jetzt stehen sie in einem Vorort von Buenos Aires, mit einem weißen Hochzeitskleid und einem Anzug im Arm, und warten auf den Einlass in den Festsaal. Um sie herum Journalisten und junge Männer mit "D10s"-T-Shirts: Díos heißt auf Deutsch Gott, die Zehn trug Diego Maradona als Spieler auf dem Rücken. In Argentinien wird el Diego wie ein Gott verehrt, an seinem Geburtstag feiern die Anhänger der maradonianischen Kirche Weihnachten. Seine Autobiographie ist ihre Bibel. Messe für die göttliche Nummer Zehn




Der Festsaal ist mit Maradona-Transparenten geschmückt. Der Weihnachtsbaum auf der Bühne ist windschief, auf den Kugeln klebt das Gesicht des Diego. Auf zwei Leinwänden sind Maradonas beste Tore zu sehen. Die Maradonianer sitzen auf weißen Plastikstühlen, trinken Bier und essen Pizza mit viel Käse. "Pizza Napolitana, so wie es dem Diego gefällt", sagt der Moderator. Sie warten, dass es Mitternacht wird. Dann beginnt Diegos Geburtstag und nach Zeitrechnung der maradonianischen Kirche das Jahr 47 D.D., "después de Diego", nach Diego.


Sie grummeln das Glaubensbekenntnis
"Ich glaube an Diego, den allmächtigen Fußballspieler, Schöpfer von Magie und Passion", beten die Gläubigen gemeinsam. Sie grummeln das Glaubensbekenntnis der Maradonianer mit der gleichen Monotonie, mit der in vielen Kirchengemeinden gebetet wird. Doch zwei Minuten später reißen sie die Arme hoch, einige springen auf ihre Stühle und schreien als wären sie im Stadion: "Oleeee, oleeee, Diegooo, Diegooo."

Eigentlich war alles zunächst nur ein Scherz: "Frohe Weihnachten", sagte Hernán Amez am 30. Oktober vor neun Jahren zu seinem Freund Alejandro Verón am Telefon. "Weihnachten?" fragte Alejandro. "Na, überleg mal, wer hat heute Geburtstag?", sagte Hernán, wie Alejandro Sportreporter im lokalen Radio. Alejandro verstand: "Frohe Weihnachten, maradonianischer Bruder!"


Mehr zum Thema
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Es gab nie einen Zweifel an Maradonas Göttlichkeit
"Ziel der Iglesia Maradoniana ist es, Maradona zu ehren und seine Wunder zu verkünden. Wir wollen nicht, dass ihm erst gehuldigt wird, wenn er tot ist." Alejandro trägt eine Jeans und ein D10s-T-Shirt. Es ist eins von denen, die man nur vorsichtig mit der Hand waschen darf, wenn überhaupt. Gott selbst hat darauf unterschrieben.

Bräutigam Mario war gleich begeistert, als sein Freund Adrian ihm erzählte, dass man sich in Buenos Aires nach den Gesetzen der maradonianischen Kirche trauen lassen konnte. Jetzt werden beide Paare zeitgleich heiraten, Mario und Natalia. Adrian und seine Freundin Olivia. "Diego ist der Größte", sagt er. "Man muss sich nur die WM 1986 anschauen", sagt der 22-jährige Mexikaner. Er habe nicht eine Minute gezweifelt.

Als Mario neben Natalia auf der Bühne steht, sieht er allerdings ein bisschen nervös aus. Es ist eben eine richtige Hochzeit, eine Doppelhochzeit sogar. Nur dass er und seine Freundin auf den Ball schwören. Er liegt vor ihnen auf einem kleinen Tischchen, auf ihm ein Stacheldrahtkranz - die Dornenkrone. Die zwölf Apostel betreten in langen weißen Gewändern die Bühne, Javier, einer der Organisatoren, liest die Versprechen vor, die sich die beiden Paare geben müssen, um nach den strengen Gesetzen der mardonianischen Kirche getraut zu werden, Scheidungen sind nicht vorgesehen: "Ich verspreche, meine Söhne mit zweitem Namen Diego zu nennen." Dann dürfen sich die beiden Brautpaare küssen.


Diego ist der Gott des Herzens
Ob ein solches Ritual nicht die katholische Kirche erzürnen könnte? "Wir Argentinier sagen, dass Fußball eine Religion ist. Wenn Fußball eine Religion ist, dann gibt es auch einen Fußballgott. Und der ist für uns Maradona", erklärt Mit-Gründer Alejandro Verón. "Der christliche Gott ist für uns der Gott des Verstandes, Diego ist der Gott der Herzen." Das beste Beispiel sei seine Schwester Jaquelin. Sie hat drei Mal geheiratet, standesamtlich, kirchlich, maradonianisch.

40.000 bekenndende Maradonianer gibt es inzwischen, auf der ganzen Welt verteilt. Die meisten Mitglieder sind allerdings Argentinier - denn es gibt wenig, auf das die Südamerikaner stolzer sind, als auf ihren Maradona. Er kann sich alles erlauben, die Argentinier lieben ihn trotzdem. Steuerhinterziehung? Egal. Uneheliche Kinder? Kann jedem passieren. Drogen? Schon vergessen. Zu groß sind die Freuden, die Maradona den Argentiniern geschenkt hat: Er stand 62 550 Minuten auf dem Spielfeld, war bei 695 Spielen dabei, schoss 353 Tore.

"Acht, neun, zehn!" Der Countdown in der maradonianischen Kirche wird aufwärts gezählt. Um Mitternacht springen die Fans auf, singen, "Maradona es el más grande", Maradona ist der Größte. Und sie werden für ihre Treue belohnt. Gott selbst hat mit einer Webcam eine kurze Videobotschaft aufgenommen, sie wird auf der Leinwand gezeigt: Diego, mit Basecap auf dem Sofa sitzend, grüßt die Maradonianer! Die Fans schauen die kurze Nachricht gleich mehrmals hintereinander. "Ole, Ole, Diegooo, Diegooo", singen die Maradonianer. Danach zeigen die beiden Leinwände wieder Aufzeichnungen von Maradonas besten Toren. Es hat schon was, wenn man die Wunder seines Gottes auf Video ansehen kann.

Jens
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Registriert: 31. Mai 2006, 10:16
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Beitrag von Jens » 4. Nov 2007, 21:20

Regionalligafrettchen hat geschrieben:Eines vorweg: Ich habe nichts gegen den Glauben. Jeder soll das glauben oder eben nicht glauben, was er für "wahr" hält.

Was aber das Nervige an der Sache ist: Das Christentum ist eine missionierende Religion, neben dem Islam im Übrigen die einzige.
Und genau bei diesem Missionierungsanspruch liegt der Hase im Pfeffer!

Es nervt einfach ungemein, wenn dauernd versucht wird, die Leute hier zu bekehren. Ich eröffne auch nicht dauernd Threads, in denen ich versuche, Leute wie Jasch davon zu überzeugen, dass es Gott nicht gibt.
Wäre daher echt schön, wenn man sowas hier demnächst nicht mehr, oder zumindest nicht mehr in dieser Häufigkeit lesen müsste, bzw. die Threads klar als Missionierungspostings gekennzeichnet würden, damit man sich das Lesen ersparen kann.

RWG
Regionalligafrettchen
Ich finde es schade, dass Du Äpfel mit Birnen vergleichst.
Es gibt keinen Gott, der Leuten wie Dir mit auf den Weg gegeben hat, Mitmenschen zum Atheisten zu bekehren (außer vielleicht den Gegenspieler von Gott, aber ich hoffe einfach mal, dass Du Dich zu dessen Anhängern nicht zählst).

Jesus Christus ist der einzige "Religionsführer", der von sich behauptet hat, der Sohn Gottes zu sein. Das sollte einem zu denken geben und einem zugleich klar machen, dass man den Islam nicht mit dem Christentum vergleichen kann (Mohammed war ein Prophet - Jesus ist Gott!).

Ich habe übrigens nicht die Absicht, Dich oder irgend wen zu bekehren, und schon gar nicht erfolgen "dauernde" Versuche in dieser Hinsicht. Ich habe im Laufe der Jahre (seit knapp drei Jahren kann man mich als gläubig bezeichnen) gerade mal zwei Threads aufgemacht, in denen ich den jeweiligen Beitrag einfach nur für sich sprechen lassen wollte. Ich denke nicht, dass ich Beiträge, die zum Nachdenken anregen sollen und es letztlich gut mit dem Lesenden meinen, entsprechend kennzeichnen sollte á la "Achtung, Todesgefahr!" (ja, "Todesgefahr", denn wenn dann riskiert man nur, den endgültigen Tod zu verlieren :wink: ...).
Ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn man den Ursprungsbeitrag einfach unkommentiert so hätte stehen lassen. Aber da es Reaktionen drauf gab, habe ich mich gerne der Diskussion gestellt. Und es hat ja auch Spaß gemacht, sich mit Leuten wie dem Glowes darüber auszutauschen.
Dass es nun ausgerechnet zwei "solcher" Threads kurz hintereinander von mir gab, das war ein "Zufall", denn dieser Thread hier verdankt seinen Titel nun mal dem besagten Gemeindebrief, der zu der Zeit der Threaderöffnung aktuell war (und kurz davor war ich über Lämmi mit dem christlichen Dynamo-Fanclub in Kontakt gekommen, von dessen Homepage der "Brief" stammt).

Ich hab' mir aber schon gedacht, dass das Leute nerven könnte, und ich kann Dich irgendwie auch verstehen. Vor einigen Jahren hatte ich auch noch so eine ablehnende Haltung wie Du. Da ich nun aber das große Glück hatte, Gott und Seine unendliche Liebe kennen lernen zu dürfen, nimm' es mir bitte nicht übel, wenn ich dieses Glück gerne mit anderen Menschen teilen möchte und daher hier und da etwas dazu schreibe! Ich habe persönlich im Grunde nichts davon, wenn - bislang noch nicht gläubige - Mitmenschen zu Gott finden, außer dass es mich sehr für sie freuen würde :) .


Liebe Grüße,
Jasch
Joh 14,6

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