EM 2012: Wer wird Österreichs Nachfolger?
Die UEFA hat die Qual der Wahl: Wer wird Ausrichter der EM 2012. Einige Anwärter werden von Skandalen gebeutelt.
Die Wahl des Gastgebers der Europameisterschaft 2012 ist für die UEFA so knifflig wie lange nicht mehr. Italien hat die Favoritenrolle bei der Vergabe durch die UEFA-Exekutive am Mittwoch in Cardiff wegen des Liga-Manipulationsskandals eingebüßt. Und da der politische Machtkampf in der Ukraine die gemeinsame Bewerbung mit Polen belastet, darf sich nun sogar Außenseiter Kroatien/Ungarn trotz der relativ geringen Begeisterung der Magyaren noch eine Chance ausrechnen.
Osteuropa. Trotz der instabilen Lage in der Ukraine spricht einiges dafür, dass erstmals seit 1960 ein Kandidat aus Osteuropa den Zuschlag bekommen könnte. Friedensnobelpreisträger Lech Walesa hat in einem Brief an UEFA-Präsident Michel Platini für das Kandidaten-Duo geworben. "Die Vergabe der EM an Polen und die Ukraine wäre ein deutliches Zeichen", schrieb das ehemalige Staatsoberhaupt. Auch FIFA-Präsident Joseph Blatter hatte seine Sympathien für diese Bewerber-Gemeinschaft bekundet.
Platinis Stimme. Entscheidend könnte der Einfluss von Platini sein. Der Franzose war auch dank osteuropäischer Stimmen im Jänner ins UEFA-Spitzenamt gewählt worden und hätte nun Gelegenheit zur Revanche. Allerdings hat der 51-Jährige, als Profi einst bei Juventus Turin tätig, öffentlich bisher nicht zu erkennen gegeben, zu welchem Bewerber er tendiert.
Nicht fair. Italiens neuer Verbandschef Giancarlo Abete konnte vorige Woche auf seiner EM-Werbetour bei Platini und Blatter nur die restlose Aufklärung des Liga-Skandals versprechen. "Es wäre nicht fair, zu verschweigen, dass die Bewerbung von den schwierigen Ereignissen in Italien überschattet wird", sagte der Präsident des Organisationskomitees, Luca Pancalli, "doch der Plan für die EM 2012 zeigt, dass wir zuversichtlich sind, was die Zukunft angeht".
Chancen gestiegen. Die Aktien von Bewerber Kroatien/Ungarn sind durch die Turbulenzen bei den Rivalen gestiegen. "Wir würden lieber den EM-Zuschlag erhalten, als mit Kroatien Weltmeister werden", sagte Vlatko Markovic, Präsident des kroatischen Verbandes und Ex-Rapid-Trainer. "Langfristig wäre das viel nützlicher für unser Land."
Quelle:
http://www.kleinezeitung.at/sport/fussb ... 4/index.do