Keine Multhalle Giesewiesen,Löwenkäfig bleibt!
Einfacher zur Multihalle
Verfahren für den Standort Salzmann ist weniger kompliziert als für die Giesewiesen
Platz für die Arena: An der Stelle der alten Hallen auf dem Salzmann-Gelände soll die Multifunktionshalle entstehen. Archivfoto: nh
Von Peter Ketteritzsch
Kassel. Hätte die Düsseldorfer Firma HBM Wort gehalten und die Finanzierung für die Multifunktionshalle in den Giesewiesen auf die Beine gestellt, hätte das Stadtparlament inzwischen wohl zwei weitere gewichtige Vertragswerke verabschiedet: den Erbbaurechtsvertrag, über den sie dem Investor das Grundstück im Kasseler Süden überlassen hätte, und den städtebaulichen Vertrag. In Letzterem hätte unter anderem gestanden, wie die Arena aussehen muss. Vorausgegangen waren der Grundsatzbeschluss pro Halle, die Aufstellung des Bebauungsplans, die Prüfung der Einwendungen sowie dessen Verabschiedung.
Doch die Nordhessen-Arena in den Giesewiesen ist Geschichte. Jetzt setzen die Stadt und die potenziellen Hauptmieter, die Kassel Huskies und die Erstliga-Handballer der MT Melsungen, auf das Salzmann-Gelände in Bettenhausen. Dort will die Rosco-Gruppe (Bad Hersfeld) jetzt für 40 Millionen Euro die Multifunktionshalle verwirklichen.
Die Ausgangssituation im Kasseler Osten unterscheidet sich erheblich von der im Süden. Wichtigster Unterschied: Das Salzmann-Gelände befindet sich bereits im Eigentum des Investors. Was bedeutet der Wechsel des Standorts für das politische und baurechtliche Procedere? Wird es diesmal einfacher?
"Ja", sagt Stadtbaurat Norbert Witte (CDU) im Gespräch mit unserer Zeitung. So wie es jetzt aussehe, gebe es "entscheidende Erleichterungen". Diese betreffen vor allem zwei Punkte.
• Der Flächennutzungsplan, in dem die städtebauliche Entwicklung festgelegt ist, muss laut Witte nicht geändert werden.
• Weil die Rosco-Gruppe Eigentümerin des alten Industrieareals ist, wäre es möglich, einen so genannten vorhabenbezogenen Bebauungsplan zu erstellen. Diesen kann die Rosco-Gruppe selbst vorlegen, die Stadt wäre zunächst nicht involviert. Das übrige Verfahren läuft allerdings genauso wie bei den Giesewiesen. Der Bebauungsplan wird öffentlich ausgelegt und später von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen.
Ein Grundsatzbeschluss des Stadtparlaments für den Bau der Multihalle ist allerdings auch für den Standort Salzmann notwendig. Der Grund: Auch dort wird die Stadt wahrscheinlich Geld für den Ausbau der Infrastruktur (Straßen, Tram-Anbindung, Parkplätze) zur Verfügung stellen müssen.
Um welche Summen es dabei geht, darüber wird wahrscheinlich ein Gespräch Aufschluss geben, das Stadtbaurat Witte in der kommenden Woche mit dem neuen Multihallen-Investor Dennis Rossing führen wird.
Hintergrund
Bebauungsplan ist nicht in Kraft
Was wird eigentlich aus dem Bebauungsplan für die Multihalle auf den Giesewiesen, der nun nicht mehr notwendig ist? Er existiert weiterhin, ist aber nicht gültig. "Die Stadt hat den Plan nicht veröffentlicht, damit wurde er nicht in Kraft gesetzt", sagt Stadtbaurat Norbert Witte. Der Plan könnte allerdings aktiviert werden. Die Sportler, deren Trainingsplätze Teil des Multihallen-Areals werden sollten, können sich freuen. Die Fußballer des KSV Hessen Kassel und die Aktiven des Herkules Baseball-Clubs müssen nicht auf die Hessenkampfbahn beziehungsweise die Sportplätze auf den Waldauer Wiesen ausweichen. Auch die Kleingärtner der Anlage Giesewiesen müssen sich nun keine Gedanken mehr über Beeinträchtigungen machen. (ket)
12.09.2007 Quelle HNA
Verfahren für den Standort Salzmann ist weniger kompliziert als für die Giesewiesen
Platz für die Arena: An der Stelle der alten Hallen auf dem Salzmann-Gelände soll die Multifunktionshalle entstehen. Archivfoto: nh
Von Peter Ketteritzsch
Kassel. Hätte die Düsseldorfer Firma HBM Wort gehalten und die Finanzierung für die Multifunktionshalle in den Giesewiesen auf die Beine gestellt, hätte das Stadtparlament inzwischen wohl zwei weitere gewichtige Vertragswerke verabschiedet: den Erbbaurechtsvertrag, über den sie dem Investor das Grundstück im Kasseler Süden überlassen hätte, und den städtebaulichen Vertrag. In Letzterem hätte unter anderem gestanden, wie die Arena aussehen muss. Vorausgegangen waren der Grundsatzbeschluss pro Halle, die Aufstellung des Bebauungsplans, die Prüfung der Einwendungen sowie dessen Verabschiedung.
Doch die Nordhessen-Arena in den Giesewiesen ist Geschichte. Jetzt setzen die Stadt und die potenziellen Hauptmieter, die Kassel Huskies und die Erstliga-Handballer der MT Melsungen, auf das Salzmann-Gelände in Bettenhausen. Dort will die Rosco-Gruppe (Bad Hersfeld) jetzt für 40 Millionen Euro die Multifunktionshalle verwirklichen.
Die Ausgangssituation im Kasseler Osten unterscheidet sich erheblich von der im Süden. Wichtigster Unterschied: Das Salzmann-Gelände befindet sich bereits im Eigentum des Investors. Was bedeutet der Wechsel des Standorts für das politische und baurechtliche Procedere? Wird es diesmal einfacher?
"Ja", sagt Stadtbaurat Norbert Witte (CDU) im Gespräch mit unserer Zeitung. So wie es jetzt aussehe, gebe es "entscheidende Erleichterungen". Diese betreffen vor allem zwei Punkte.
• Der Flächennutzungsplan, in dem die städtebauliche Entwicklung festgelegt ist, muss laut Witte nicht geändert werden.
• Weil die Rosco-Gruppe Eigentümerin des alten Industrieareals ist, wäre es möglich, einen so genannten vorhabenbezogenen Bebauungsplan zu erstellen. Diesen kann die Rosco-Gruppe selbst vorlegen, die Stadt wäre zunächst nicht involviert. Das übrige Verfahren läuft allerdings genauso wie bei den Giesewiesen. Der Bebauungsplan wird öffentlich ausgelegt und später von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen.
Ein Grundsatzbeschluss des Stadtparlaments für den Bau der Multihalle ist allerdings auch für den Standort Salzmann notwendig. Der Grund: Auch dort wird die Stadt wahrscheinlich Geld für den Ausbau der Infrastruktur (Straßen, Tram-Anbindung, Parkplätze) zur Verfügung stellen müssen.
Um welche Summen es dabei geht, darüber wird wahrscheinlich ein Gespräch Aufschluss geben, das Stadtbaurat Witte in der kommenden Woche mit dem neuen Multihallen-Investor Dennis Rossing führen wird.
Hintergrund
Bebauungsplan ist nicht in Kraft
Was wird eigentlich aus dem Bebauungsplan für die Multihalle auf den Giesewiesen, der nun nicht mehr notwendig ist? Er existiert weiterhin, ist aber nicht gültig. "Die Stadt hat den Plan nicht veröffentlicht, damit wurde er nicht in Kraft gesetzt", sagt Stadtbaurat Norbert Witte. Der Plan könnte allerdings aktiviert werden. Die Sportler, deren Trainingsplätze Teil des Multihallen-Areals werden sollten, können sich freuen. Die Fußballer des KSV Hessen Kassel und die Aktiven des Herkules Baseball-Clubs müssen nicht auf die Hessenkampfbahn beziehungsweise die Sportplätze auf den Waldauer Wiesen ausweichen. Auch die Kleingärtner der Anlage Giesewiesen müssen sich nun keine Gedanken mehr über Beeinträchtigungen machen. (ket)
12.09.2007 Quelle HNA
Einstimmig für Multihalle
Klare Zustimmung der Kasseler Stadtverordneten für Projekt auf Salzmanngelände
Von Thomas Siemon
kassel. Gestern Abend haben die Kasseler Stadtverordneten eindrucksvoll demonstriert, dass sie die Multifunktionshalle auf dem ehemaligen Salzmanngelände in Bettenhausen wollen. Sie votierten einstimmig dafür, die Pläne des Investors voranzutreiben. Der Magistrat soll jetzt weitere Verhandlungen mit der Bad Hersfelder Rosco GmbH zur Realisierung führen. Der gehört das Areal bereits.
Rosco will rund 40 Millionen Euro in eine Multihalle investieren. Die Arena mit insgesamt 9000 Zuschauerplätzen soll zwischen den denkmalgeschützten Gebäuden errichtet werden. Das Eishockey-Team der Kassel Huskies und die Bundesliga-Handballer der MT Melsungen sollen hier spielen, zudem sind bis zu 50 weitere Großveranstaltungen pro Jahr vorgesehen. Wenn alles nach Plan läuft, kann die Halle im Frühjahr 2010 stehen.
Sprecher aller Fraktionen machten deutlich, wie wichtig die Halle für Sport, Kultur, die regionale Wirtschaft und die Stadtteilentwicklung in Bettenhausen ist. "Wir könnten damit den Kasseler Osten enorm aufwerten", so Wolfgang Decker für die SPD. Dieter Beig (Grüne) sprach sich ebenso wie Marlis Wilde-Stockmeyer (Linke) dafür aus, Fragen wie die Verkehrsanbindung und den Lärmschutz für die Anwohner schnell zu klären.
Zu einem Seitenhieb auf Oberbürgermeister Bertram Hilgen (SPD) nutzte Dr. Norbert Wett (CDU) die Debatte. Er warf Hilgen vor, für das Scheitern der Multihallen-Pläne auf den Giesewiesen mitverantwortlich zu sein. Dadurch habe man unnötig Zeit verloren.
Bertram Hilgen wollte das so nicht stehen lassen. Die Stadt sei weder Investor noch Betreiber der Halle und sei auch nicht bereit, sich finanziell am Betreiberrisiko zu beteiligen. Auf eine solche Forderung habe man nicht eingehen können.
Die teilweise hitzige Debatte löste bei Frank Oberbrunner (FDP) nur Kopfschütteln aus. "Die Bürger wollen eine klare Perspektive für Salzmann", sagt er. Ein Nachkarten, wer für das gescheiterte Projekt auf den Giesewiesen verantwortlich sei, bringe niemandem etwas.
Auf Antrag der Linken beschlossen die Parlamentarier, dass das derzeitige kulturelle Angebot bei Salzmann erhalten werden soll. Diesen Auftrag bekam der Magistrat mit auf den Weg in die weiteren Gespräche.
Quelle HNA 01.10.2007 |
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Rot & Weiss bis in den Tod
Klare Zustimmung der Kasseler Stadtverordneten für Projekt auf Salzmanngelände
Von Thomas Siemon
kassel. Gestern Abend haben die Kasseler Stadtverordneten eindrucksvoll demonstriert, dass sie die Multifunktionshalle auf dem ehemaligen Salzmanngelände in Bettenhausen wollen. Sie votierten einstimmig dafür, die Pläne des Investors voranzutreiben. Der Magistrat soll jetzt weitere Verhandlungen mit der Bad Hersfelder Rosco GmbH zur Realisierung führen. Der gehört das Areal bereits.
Rosco will rund 40 Millionen Euro in eine Multihalle investieren. Die Arena mit insgesamt 9000 Zuschauerplätzen soll zwischen den denkmalgeschützten Gebäuden errichtet werden. Das Eishockey-Team der Kassel Huskies und die Bundesliga-Handballer der MT Melsungen sollen hier spielen, zudem sind bis zu 50 weitere Großveranstaltungen pro Jahr vorgesehen. Wenn alles nach Plan läuft, kann die Halle im Frühjahr 2010 stehen.
Sprecher aller Fraktionen machten deutlich, wie wichtig die Halle für Sport, Kultur, die regionale Wirtschaft und die Stadtteilentwicklung in Bettenhausen ist. "Wir könnten damit den Kasseler Osten enorm aufwerten", so Wolfgang Decker für die SPD. Dieter Beig (Grüne) sprach sich ebenso wie Marlis Wilde-Stockmeyer (Linke) dafür aus, Fragen wie die Verkehrsanbindung und den Lärmschutz für die Anwohner schnell zu klären.
Zu einem Seitenhieb auf Oberbürgermeister Bertram Hilgen (SPD) nutzte Dr. Norbert Wett (CDU) die Debatte. Er warf Hilgen vor, für das Scheitern der Multihallen-Pläne auf den Giesewiesen mitverantwortlich zu sein. Dadurch habe man unnötig Zeit verloren.
Bertram Hilgen wollte das so nicht stehen lassen. Die Stadt sei weder Investor noch Betreiber der Halle und sei auch nicht bereit, sich finanziell am Betreiberrisiko zu beteiligen. Auf eine solche Forderung habe man nicht eingehen können.
Die teilweise hitzige Debatte löste bei Frank Oberbrunner (FDP) nur Kopfschütteln aus. "Die Bürger wollen eine klare Perspektive für Salzmann", sagt er. Ein Nachkarten, wer für das gescheiterte Projekt auf den Giesewiesen verantwortlich sei, bringe niemandem etwas.
Auf Antrag der Linken beschlossen die Parlamentarier, dass das derzeitige kulturelle Angebot bei Salzmann erhalten werden soll. Diesen Auftrag bekam der Magistrat mit auf den Weg in die weiteren Gespräche.
Quelle HNA 01.10.2007 |
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Rot & Weiss bis in den Tod