Tour de France 2007

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apoiador
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Tour de France 2007

Beitrag von apoiador » 7. Jul 2007, 20:07

Eines der größten Sportereignisse der Welt hat heute in London begonnen - Doping hin oder her.

Den Prolog hat Fabian Cancellara vor Andreas Klöden und George Hincapie für sich entschieden. Morgen bleibt das Feld erstmal in England, erst am Montag gehts aufs Festland.

Tourfavoriten sind für mich Klöden (vor allem nach dem starken Prolog), Leipheimer, Valverde (trotz des schwachen Prologs), Sastre, Vionokurow und Moreau.
trotzdem.

Gonzo
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Beitrag von Gonzo » 7. Jul 2007, 20:49

Ich weiß nicht, was ich von der diesjährigen Tour halten soll. Fahrer, die mir ursprüngilch mal sypathisch waren (wie etwa Jans Voigt) haben sich in den letzten Wochen mal richtig disqualifiziert. Ist wirklich traurig, in diesem Jahr habe ich mich seit 15 Jahren (plusminus zwei) erstmals nicht besonders auf die Tour gefreut. Was zuletzt zu hören war, war einfach eine Nummer zu krank. Ich glaube auch nicht, daß viele Dopingfälle auftauchen: Weil die Organisatoren lieber selbst manipulieren, als der Presse Futter zu geben. So traurig das ist.

Ich denke auch, daß Klöden und Winokurow vorne mitfahren. Sastre und Perreiro sehe ich mit im Favoritenkreis. Ich fürchte, einer der Astana oder Discovery-Fahrer wirds machen. Ich halte diese Teams für die skrupellosesten - deshalb sehe ich sie vor Sastre oder Perrreiro.
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Supermario
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Beitrag von Supermario » 7. Jul 2007, 23:19

Mein Fahrer war immer Jörg Jaksche, aber der hat ja neulich auch ausgepackt :(

Reiherwälder
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Beitrag von Reiherwälder » 8. Jul 2007, 11:06

Man muss der Tour eine neue Chance geben, ansonsten müsste Fan konsequenterweise auch dem Fussball abschwören, denn in jeder Sportart wird getrickst.

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Beitrag von Beaker » 8. Jul 2007, 12:43

Denke ich auch. Ich gebe dem Radsport diese Chance, weil ich zuevrsichtlich bin, dass nun der richtige Kurs in Sachen Dopingermittlungen gefahren wird.
"Genial an Kassel ist, die wenigen Möglichkeiten hier einfach nutzen zu müssen.
Du bist zwar nirgends, kannst aber im Handumdrehen überall sein. Das ist wenig Silicon, aber viel Valley..."

Gonzo
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Beitrag von Gonzo » 8. Jul 2007, 16:48

Reitenbreiter hat geschrieben:Man muss der Tour eine neue Chance geben, ansonsten müsste Fan konsequenterweise auch dem Fussball abschwören, denn in jeder Sportart wird getrickst.
Da hast Du natürlich Recht (auch wenn die Fußballer das nicht mit ihrem Leben bezahlen), aber wem soll man denn da aus dem Peloton den Neuanfang noch glauben?

Wino erzählt, daß Dottore Epo nur "sein Trainer" war, Zabel wird nach seinem halbherzigen Geständnis (Wachstumshormone? Anabole Steroide?) hochgejubelt wie ein Messias, Aldag, Riis, Jaksche - alle haben sie beim Leben ihrer Familie geschworen, niemals gedopt zu haben. Und auch in den letzten Monaten war natürlich keiner der gut 150 teilnehmenden Asthmatiker gedopt: Es wundert mich, daß noch keiner eine manipulierte Zahnpasta hatte...

Ich wette, daß jeder, der in den vergangenen 20 Jahren auf dem Treppchen stand, zugedopt war, bis unter die Haarspitzen. DAs hat mit Sport nicht viel zu tun. Lance Armstrong, den anderen was Doping angeht weit voraus, hätte die Tour doch nicht einmal gewonnen, wenn er sich nicht als lebendes Versuchslabor betätigt hätte. Der labert rum, daß er sauber gewesen ist (und verklagt jeden, der das Gegenteil behauptet) und will trotzdem das zugedopte Jahrhunderttalent Ullrich geschlagen haben. Niemals! Die Tour hat die neue Chance genutzt, wenn dort Doping-Fälle aufgedeckt werden. Wenn nicht, gehe ich davon aus, daß Leitung und UCI kein Interesse daran haben, einen gedopten Fahrer zu enttarnen "um Schaden vom Sport zu nehmen".

Jaksche, der wenigstens mal etwas deutlicher wurde, wird von den Fahrern und der Tourleitung (!!!) niedergemacht und beleidigt. Das Problem ist nicht, daß getrickst wird (damit meine ich Material etc.), sondern die Art und Weise wie es geschieht und wer es unterstützt. Mir tun die Fahrer (ohne die großen Werbeverträge) mittlerweile einfach nur noch leid. Sie sind das schwächste Glied der Kette. Wenn sie ihre Familie ernähren wollen, brauchen sie Erfolg. Und den muß man erstmal schaffen, ohne wie alle anderen zu dopen.

Ich finde den Anti-Doping-Kurs, der jetzt (von UCI, Touleitung und Teams wie CSC) gefahren wird, halbherzig. Um das Ding trocken zu legen gibts nur eines: Razzien ohne Ende, höhere Strafen für Sportler UND Teamleitung und eine Tour, die realistisch angelegt ist und nicht so, daß sie ohne Arzneien kaum zu schaffen ist.

Natürlich sehe ich mir auch in diesem Jahr die Tour an. Gewonnen hat heute übrigens McEwen.
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Beitrag von apoiador » 8. Jul 2007, 17:07

Gonzo hat geschrieben:Gewonnen hat heute übrigens McEwen.
Nicht schlecht, wie er das gemacht hat. Wenige Kilometer vor dem Ziel noch abgeschlagen hinter dem Feld :o

Sicherlich waren die letzten Kilometer wie auf ihn zugeschnitten, keine gerade Strecke am Ende, das passt ihm. Aber dass er da so dominiert, zeigt schon, mit was in den nächsten Tagen zu rechnen ist..
trotzdem.

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Beitrag von Gonzo » 8. Jul 2007, 17:38

podest-putzer hat geschrieben:Aber dass er da so dominiert, zeigt schon, mit was in den nächsten Tagen zu rechnen ist..
Absolut. Der Typ ist trotz mittlerweile 35 Jahren ein absoluter Chaot, ein Wahnsinniger, der vor nichts Angst zu haben scheint.
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