Vorgeschichte:
Am heutigen Samstag sollte das Spiel unseres SSV bei den Amateuren des VfB Stuttgart stattfinden.
Wir wählten als Transportmittel den Zug und riefen mittels Flyern und Plakaten die SSV-fans dazu auf, gemeinsam anzureisen.
Wie ja den meissten bekannt sein sollte, haben die aktiven Fans beider Vereine ein sehr gutes Verhältniss zueinander (u.a. war z.B. eine gemeinsame Party nach dem Spiel geplant)
Die Reutlinger Fans fielen in der Vergangenheit bei keinem Spiel negativ auf, was uns sogar die Szenekundigen Beamten bescheinigten.
Alles deutete also auf einen schönen Fussballnachmittag hin.
Erlebnisbericht aus Cannstatt:
Um 12.30 stiegen ca. 150 jugendliche Reutlinger Fans in den Zug Richtung Stuttgart - Bad Cannstatt.
Das Aufgebot der Polizei überraschte schon zur Abfahrt.
Standen doch, ohne dass die Reutlinger Anhänger auch nur irgendeinen kleinen Anlass gegeben hätten 20 Polizeibeamte am Bhf RT. So weit aber noch nichts besonderes für einen erfahrenen Fussballfan.
Die Hinfahrt verlief völlig friedlich und ruhig. Einfach ereignisslos.
Bad Cannstatt am Bahnhof wurden die 150 Zugfahrer von einer Hundertschaft Polizeibeamten, mit Kamerateams und Pferden erwartet und eingekesselt.
Die Ansage war nun, dass von jedem einzelnen die Personalien aufgenommen werden sollen und alle durchsucht werden.
Dies wurde von den Beamten begründet, dass der Verdacht besteht, wir hätten massiv Pyrotechnisches Material bei uns.
Auf den Einwand unsererseits, dass wir doch auch am Stadion noch kontrolliert werden würden, reagierten die Beamten unwirsch und bestanden auf ihre übertriebenen Massnahmen an Ort und Stelle.
Wir (ca100 Leute) beschlossen nun schweren Herzens, auf den Besuch des Spiels zu verzichten und wieder die Heimreise nach RT anzutreten.
Wir benachrichtigten die Mannschaft und den Trainer, welche ebenfalls ihren Unwillen über die Polizeiaktion beteuerten.
Da der nächste Zug erst in einer halben Stunde fahren sollte, sahen sich die Beamten gewzungen und in einen Kessel zu nehmen und immer wieder einzelne Leute aus der Menge zu ziehen und zu kontrollieren.
Auch hier sei nochmal betont, dass in keinster Weise Aggression von uns ausgegangen ist, wir jedoch lautstark unseren Unmut kundtaten.
Am Bhf Cannstatt verlief der restliche Aufenthalt ruhig und wir beschlossen das zeitgleich stattfindene A-Jugend-Derby gegen Ulm an der Kreuzeiche zu besuchen.
Im Zug wurde uns dann ein eigenes Abteil "zugewiesen" und an allen Zwischenhaltestellen standen mehrere Polizeibeamte.
Auch auf der Fahrt (auch unter Polizeibegleitung,20Mann) gaben wir weiterhin keinen Anlass für diese übertriebenen polizeilichen Massnahmen.
In RT erwarteten uns wiederrum ca 50 Beamte, welche unseren Taxikonvoi zum Platz der A-Jugend durch die Stadt begleiteten.
Obwohl das Verhältniss zu den ulmern ja bekanntlich gespannt ist, verhielten wir uns am Spielfeld (Nebenplatz Kreuzeiche) trotzdem weiterhin friedlich.
Die Beamten umringten uns auch auf den Sportplatz und mussten sogar mehrmals vom Linienrichter ermahnt werden, nicht zu nah an die Außenlinie zu treten.
Leider verlor unsere Jugend das Spiel 0:5 und mit den vorangegangenen Geschehnissen, wäre ein gewisses Aggresionspotential durchaus verständlich gewesen, aber auch hier blieben wir diszipliniert und gaben den Beamten weiterhin keinerlei Anlass zum Eingreifen.
Während dem Spiel sammelten wir unter den Zugfahrern Geld ein, was wir später der Jugend in die Mannschaftskasse spendeten.
Auch nach dem Schlusspfiff wurden die ca100 jugendlichen Reutlinger Fans in die Stadt geleitet.
Fazit:
Was als schöner Tag geplant war, endete in jeder Menge Frust für über 100 jugendliche, unbescholtene Reutlinger und hat leider wieder dazu beigetragen, dass eine weitere Generation Fussballfans den Glauben in den Rechtsstaat verliert.
-Wir hätten keine Probleme damit gehabt, am Eingang die (laut Zeugenberichten äußerst peniblen) Kontrollen über uns ergehen zu lassen.
-Es wurde bei keinem Fan irgendein verbotener Gegenstand gefunden.
-Die Polizei Stuttgart warnte ihre Reutlinger Kollegen, dass sich 100 gewaltbereite!!! Fussballfans auf dem Heimweg befinden.
-Über den gesamten Tag hinweg, kam es zu keinerlei Straftaten oder anderst gearteten Vorfällen, welche auch nur irgendwie diesen skandalösen Einsatz gerechtfertigt hätten, der immerhin 100 treuen Fans der Möglichkeit beraubte ihr Team standesgemäß zu unterstützen.
Wir möchten uns in Namen der Szene E bei allen anderen SSV-Fans bedanken, die sich solidarisch mit uns auf den Heimweg machten und damit ein klares Zeichen gegen Polizeiwillkür setzten.
Es tut uns leid, die Mannschaft bei diesem wichtigen Spiel allein zu lassen, aber wir empfinden es wichtiger für die Rechte der Fans zu kämpfen, als weiterhin brav die Klatschmarionette zu spielen, als wäre nichts gewesen.
!!!Freiheit für die Kurven!!!
!!!Gegen Willkür!!!
NIEMALS AUFGEBEN
Eure
Szene E Reutlingen 2005
Von der Seite Kopiert!
Traurig sowas!



Gut gehandelt von den Reutlingern

Respekt!
Unfassbar sowas!