Nordhessische Großsponsoren

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Reiherwälder
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Beitrag von Reiherwälder » 17. Jul 2006, 22:56

Ich kenne eines der hohen Tiere in einer der genannten Firmen persönlich und privat und so wie ich das verstanden habe, suchen sich Großsponsoren nur Vereine aus, wo möglichst wenig Leute dazwischenreden. Und das sind nunmal die kleineren Vereine wie Hoffenheim, Eschborn oder Wehen. Beim KSV Hessen gibts es zu viele Instanzen, zu viele Leute die vorher gefragt werden wollen. Das schreckt Sponsoren ab. Andere Traditionsvereine wie Waldhof Mannheim oder Preußen Münster haben genau dieselben Probleme, große Firmen vor der Haustür, die aber ihre Taschen zu halten.

yoyo
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Beitrag von yoyo » 17. Jul 2006, 23:01

Reitenbreiter hat geschrieben:Ich kenne eines der hohen Tiere in einer der genannten Firmen persönlich und privat und so wie ich das verstanden habe, suchen sich Großsponsoren nur Vereine aus, wo möglichst wenig Leute dazwischenreden.
Ganz ehrlich, wenn der Preis eines Sponsorings (und sei es noch so groß) wäre, dass der Sponsor dem Verein in seine Tätigkeit reinredet, kann ich drauf verzichten...
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Reiherwälder
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Beitrag von Reiherwälder » 18. Jul 2006, 00:39

Yoyo, wer 500.000 Euro in einen Verein pumpt, der gibt sich nicht mit 'nem Aufnäher auf dem Trikot zufrieden. Der Vorstandschef des Sponsors vom Karlsruher SC "EnBW" Utz Claasen hat es sogar letzte Saison fertig gebracht, den schon bestellten neuen Trainer Reinhold Fanz noch kurzfristig abzusägen. Fanz wurde daraufhin in letzter Sekunde doch nicht Trainer in Karlsruhe, obwohl der Verein sich mit ihm einig war. Das ganze basiert auf einer alten Fehde zwischen Claasen und Fanz aus deren Zeit bei Hannover 96.

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Beitrag von yoyo » 18. Jul 2006, 01:03

@ Reitenbreiter

Wenn er sich damit nicht zufrieden gibt, soll er erst gar nicht ankommen. Was nützen mir paar Scheine mehr in der Kasse, wenn der Sponsor (und nicht der gewählte Vorstand) letztendlich das sagen hat? Der Preis dafür dürfte auf lange Sicht höher sein, als die paar Scheine, die man dadurch mehr in der Kasse hat. Wenn man da nicht aufpasst, hat man schnell einen "Verein" ala RB Salzburg und so etwas will ich in Kassel nicht haben!
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esteban
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Beitrag von esteban » 18. Jul 2006, 06:23

Wenn es sich so verhält, wie Reitenbreiter es schildert, dann liegt in der Tat ein strukturelles Problem vor. Da muss es aber auch einen Mittelweg geben
zwischen Sponsoreninteresse und Selbstständigkeit in Vereinsentscheidungen. Solche Fragen stehen und fallen oft mit den Personen, die diese Funktion ausfüllen. Wie gesagt: ein prima Thema für die Hauptversammlung...
„Kommt Jungs, lasst laufen. Da muss noch ein bisschen mehr Zackigkeit rein, das geht alles einen Tick schneller!" RK im HNA-Bericht vom 07.11.2024 zum ersten Mannschaftstraining.

sam
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Beitrag von sam » 18. Jul 2006, 08:28

Alle großen vor Ort sind angesprochen worden.

Glowes
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Beitrag von Glowes » 18. Jul 2006, 09:16

sam hat geschrieben:Alle großen vor Ort sind angesprochen worden.
Umso beschämender, dass keiner von denen den ***** hochbekommt. :cry: :evil:
Geschimbed äß norr lange nidd geschlohn!

Gonzo
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Beitrag von Gonzo » 18. Jul 2006, 10:20

Ich war nicht dabei, als die "großen" angesprochen wurden. Aber das ist auch gar nicht der Punkt. Ich denke nicht, daß z.B. Wolfsburg, Hoffenheim, Ingolstadt und wie sie sich alle schimpfen, lange um ihre Top-Sponsoren buhlen mussten. AFAIK ist man dort von selbst darauf gekommen...

Klar, Eintscheidungskompetenzen abzugeben kommt nicht in Frage. Aber sicher catert man die Unternehmen in angemessener Weise und kommt bei deren Wünschen (Bandenposition etc) etwas auf sie zu.

Vielleicht sollten sich die Unternehmen auch mal zwischendurch ihrer sozialen Verantwortung besinnen - darauf wollte ich beim Sponsoring des Jugendbereichs hinaus. Globaler Markt (welch ein Schwachsinn, das ist aber ein anderes Thema) und Wirtschaftlichkeit hin oder her. Es gibt auch Mitarbeiterzufriedenheit - und die sollte man was Quantität und Qualität der hergestellten Güter angeht nicht unterschätzen. Die Wirkung des Sports im Allgemeinen und des Fußballs im Besonderen sollte hochbezahlten Managern bekannt sein, ebenso wie die mit dem Sponsoring einhergehende Imageverbesserung. Aber dazu bedarf es dann wohl erst einen Skandal...

Letztendlich bin ich von der nordhessischen Wirtschaft einfach enttäuscht. Da stellen sich so Flitzpiepen wie Ludwig Braun dahin, und faseln etwas von wegen "verankert in die Region", sind dann aber nicht bereit, einen schlafenden Riesen zu wecken, der ebenjener Region gut tun würde. Die FraPort heult, daß keiner den Caldener Flughafen haben möchte, verpasst aber die Chance, per Trikotaufdruck mehr Akzeptanz zu schaffen. Ein Sponsoring der SGayE hilft da in Nordhessen wenig bis überhaupt nicht.

Hätte ich einen "Pro Transrapid"-Aufkleber auf dem Auto - ich würde ihn spätestens zum Anstoß der ersten RL-Partie wieder ablösen. Das Ding hat doch nur ne Bedeutung für diejenigen, die es zusammenschrauben. Da ist es mir gleich, ob er in Kassel, China oder im Senegal erfunden wurde...
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