Zu Gast bei Freunden: Fans dürfen nackt ausgezogen werden
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Fans dürfen nackt ausgezogen werden
Verwaltungsgericht Saarbrücken erlaubt eine Woche vor WM-Beginn das völlige Entkleiden unverdächtiger Fans durch Polizei
Saarbrücken/Dresden. Weibliche und männliche Fußballfans, die „unscheinbar und unverdächtig sind“ dürfen ohne Angabe von Gründen vor dem Stadionbesuch von der Polizei nackt ausgezogen werden. Dies geht aus einem Urteil hervor, dass vom Verwaltungsgericht Saarbrücken unter Aktenzeichen 6 K 74/05 eine Woche vor der WM veröffentlicht wurde.
Das Verwaltungsgericht wies damit die Klage einer 16-Jährigen ab, die sich wie viele andere weibliche Fans bei dem am 11.03.2005 stattfindenden Zweitligaspiel 1. FC Saarbrücken gegen 1. FC Dynamo Dresden vor dem Stadion vor Polizeibeamten ohne Angabe von Gründen in einer Kabine nackt ausziehen mussten. „Am Ende der Durchsuchung wurde der Klägerin angewiesen, den BH für eine Abtastkontrolle nach oben umzuklappen. Der Slip musste bis zu den Knien heruntergezogen werden und die Klägerin musste eine vollständige Körperdrehung durchführen“, so die Tatbestandsbeschreibung im Urteil (Seite 4). „Man konnte von draußen hineinsehen, da die Kabinen offen waren. Außerdem waren die Pflastersteine im März entsetzlich kalt“, erzählt die Klägerin.
Nach Angaben der Polizei Saarbrücken wurde die Klägerin wie viele weitere weibliche Fans gerade deswegen untersucht, weil sie zu den so genannten unverdächtigen Dynamofans gehört. Solche sind nach Definition der Polizeibehörde „unscheinbare, jüngere oder ältere und insbesondere weibliche Personen, die aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes nicht den gewalttätigen Fans zugeordnet werden können.“ (Seite 11) Die Polizei begründete vor Gericht dieses Vorgehen damit, dass solche „unverdächtigen Fans“ Waffen, Rauchpulver und Signalmunition – versteckt in BHs und Slips – ins Stadion transportiert hätten. Weitergehend hätte es sogar einen Fall gegeben, in dem ein weiblicher Fan pyrotechnische Erzeugnisse im Intimbereich versteckt ins Stadion hineingeschmuggelt hätte. „Es ist nach meiner Kenntnis allerdings kein einziger Fall von der Polizei dokumentiert worden, in dem das tatsächlich passierte“, berichtet Sven Schellenberg, der die Klage gegen die Landespolizeidirektion Saarland finanziell unterstützt. Auch bei dem Spiel in Saarbrücken wurde bei keinem der Fans, die sich ausziehen mussten, etwaige Gegenstände gefunden.
Das Gericht sah die Polizeiaktion „sowohl von der Anordnung als auch vom Umfang her rechtmäßig“ an und stellte keinen unverhältnismäßigen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte der 16-Jährigen fest (Seite 10). Vielmehr bedurfte es „zum Auffinden derartigen Materials einer vollständigen Inaugenscheinnahme des unbekleideten Körpers.“ (Seite 13) Zudem hätte die Klägerin bei einem Besuch eines Spiels des 1. FC Dynamo Dresden mit einer solchen Durchsuchung rechnen müssen, da bei Spielen dieses Vereins wiederholt Pyrotechnik abgebrannt wurde.
„Das Urteil ist entwürdigend für alle insbesondere weiblichen Fußballfans. Es stellt vor allem weiblichen Fans unter den Generalverdacht der Unterstützung von Randale“, wertet Sven Schellenberg das Urteil. Dass das Verwaltungsgericht eine Woche vor der Fußball-WM die Entscheidung veröffentlicht, sei ein Affront gegen alle friedlich feiernden Fußballfans. Für ausländische Gäste könne eine solche Entscheidung eines Rechtsstaates nur Verwunderung hervorrufen. Er werde gemeinsam mit der Klägerin Berufung gegen das „Skandal-Urteil“ einlegen. „Mit dieser Begründung ist ein solches Vorgehen zudem nicht nur bei Fußball, sondern bei jeder Veranstaltung möglich“, so Schellenberg.
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Verwaltungsgericht Saarbrücken erlaubt eine Woche vor WM-Beginn das völlige Entkleiden unverdächtiger Fans durch Polizei
Saarbrücken/Dresden. Weibliche und männliche Fußballfans, die „unscheinbar und unverdächtig sind“ dürfen ohne Angabe von Gründen vor dem Stadionbesuch von der Polizei nackt ausgezogen werden. Dies geht aus einem Urteil hervor, dass vom Verwaltungsgericht Saarbrücken unter Aktenzeichen 6 K 74/05 eine Woche vor der WM veröffentlicht wurde.
Das Verwaltungsgericht wies damit die Klage einer 16-Jährigen ab, die sich wie viele andere weibliche Fans bei dem am 11.03.2005 stattfindenden Zweitligaspiel 1. FC Saarbrücken gegen 1. FC Dynamo Dresden vor dem Stadion vor Polizeibeamten ohne Angabe von Gründen in einer Kabine nackt ausziehen mussten. „Am Ende der Durchsuchung wurde der Klägerin angewiesen, den BH für eine Abtastkontrolle nach oben umzuklappen. Der Slip musste bis zu den Knien heruntergezogen werden und die Klägerin musste eine vollständige Körperdrehung durchführen“, so die Tatbestandsbeschreibung im Urteil (Seite 4). „Man konnte von draußen hineinsehen, da die Kabinen offen waren. Außerdem waren die Pflastersteine im März entsetzlich kalt“, erzählt die Klägerin.
Nach Angaben der Polizei Saarbrücken wurde die Klägerin wie viele weitere weibliche Fans gerade deswegen untersucht, weil sie zu den so genannten unverdächtigen Dynamofans gehört. Solche sind nach Definition der Polizeibehörde „unscheinbare, jüngere oder ältere und insbesondere weibliche Personen, die aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes nicht den gewalttätigen Fans zugeordnet werden können.“ (Seite 11) Die Polizei begründete vor Gericht dieses Vorgehen damit, dass solche „unverdächtigen Fans“ Waffen, Rauchpulver und Signalmunition – versteckt in BHs und Slips – ins Stadion transportiert hätten. Weitergehend hätte es sogar einen Fall gegeben, in dem ein weiblicher Fan pyrotechnische Erzeugnisse im Intimbereich versteckt ins Stadion hineingeschmuggelt hätte. „Es ist nach meiner Kenntnis allerdings kein einziger Fall von der Polizei dokumentiert worden, in dem das tatsächlich passierte“, berichtet Sven Schellenberg, der die Klage gegen die Landespolizeidirektion Saarland finanziell unterstützt. Auch bei dem Spiel in Saarbrücken wurde bei keinem der Fans, die sich ausziehen mussten, etwaige Gegenstände gefunden.
Das Gericht sah die Polizeiaktion „sowohl von der Anordnung als auch vom Umfang her rechtmäßig“ an und stellte keinen unverhältnismäßigen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte der 16-Jährigen fest (Seite 10). Vielmehr bedurfte es „zum Auffinden derartigen Materials einer vollständigen Inaugenscheinnahme des unbekleideten Körpers.“ (Seite 13) Zudem hätte die Klägerin bei einem Besuch eines Spiels des 1. FC Dynamo Dresden mit einer solchen Durchsuchung rechnen müssen, da bei Spielen dieses Vereins wiederholt Pyrotechnik abgebrannt wurde.
„Das Urteil ist entwürdigend für alle insbesondere weiblichen Fußballfans. Es stellt vor allem weiblichen Fans unter den Generalverdacht der Unterstützung von Randale“, wertet Sven Schellenberg das Urteil. Dass das Verwaltungsgericht eine Woche vor der Fußball-WM die Entscheidung veröffentlicht, sei ein Affront gegen alle friedlich feiernden Fußballfans. Für ausländische Gäste könne eine solche Entscheidung eines Rechtsstaates nur Verwunderung hervorrufen. Er werde gemeinsam mit der Klägerin Berufung gegen das „Skandal-Urteil“ einlegen. „Mit dieser Begründung ist ein solches Vorgehen zudem nicht nur bei Fußball, sondern bei jeder Veranstaltung möglich“, so Schellenberg.

Liebe kennt keine Liga !
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- Beiträge: 2880
- Registriert: 9. Jul 2001, 02:00
Leute, wir sind hier in Deutschland! Da hatte der Schwachsinn der Staatsgewalt schon immer Methode. Von daher wundere ich mich nur noch darüber, wie geduldig die Menschen in diesem unserem Lande sich das alles gefallen lassen und zu allem was von oben kommt "Ja und Amen" sagen.
Ach, ich vergaß: In Deutschland wohnen ja die braven anständigen Deutschen, und die sind halt so. Nach oben kuschen und nach unten treten. Das macht die Menschen berechenbar, und das wird von Wirtschaft, Politik und Justiz genüßlich ausgenutzt.
Sorry, das ist ein Thema bei dem ich ruckzuck auf 180 bin.
PS: Ein Staatsdiener, dem ich mal meine Meinung sehr deutlich gemacht habe meinte dazu, ich könne mich ja verpissen wenn mir was an Deutschland nicht paßt. Darauf hab' ich ihm gesagt ich würde trotzdem da bleiben und eines Tages Typen wie ihn zum Teufel jagen! Damals dachte ich noch ich würde diesen Tag nicht mehr erleben. Aber soooo alt bin ich ja noch nicht...
Günter
Ach, ich vergaß: In Deutschland wohnen ja die braven anständigen Deutschen, und die sind halt so. Nach oben kuschen und nach unten treten. Das macht die Menschen berechenbar, und das wird von Wirtschaft, Politik und Justiz genüßlich ausgenutzt.
Sorry, das ist ein Thema bei dem ich ruckzuck auf 180 bin.
PS: Ein Staatsdiener, dem ich mal meine Meinung sehr deutlich gemacht habe meinte dazu, ich könne mich ja verpissen wenn mir was an Deutschland nicht paßt. Darauf hab' ich ihm gesagt ich würde trotzdem da bleiben und eines Tages Typen wie ihn zum Teufel jagen! Damals dachte ich noch ich würde diesen Tag nicht mehr erleben. Aber soooo alt bin ich ja noch nicht...
Günter
Ab nächsten Samstag wird alles besser! Wir werden's erleben!!
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- Registriert: 9. Jan 2006, 18:39
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Einfach arm ist eigentlich nur, dass so was notwenidg zu sein scheint.
Ich möchte mal sehen, wie groß das Geschrei ist, wenn die Leuchtkugel (wie zB die aus dem FSV-Block) nicht in die Luft geschlossen wird, sondern in unseren Fanblock und einen von Euch zwischen den Augen trifft.
Ich bin froh, dass die Polizei wenigstens etwas unternimmt, auch wenn es 100 %ige Sicherheit nicht gibt.
Ich möchte mal sehen, wie groß das Geschrei ist, wenn die Leuchtkugel (wie zB die aus dem FSV-Block) nicht in die Luft geschlossen wird, sondern in unseren Fanblock und einen von Euch zwischen den Augen trifft.
Ich bin froh, dass die Polizei wenigstens etwas unternimmt, auch wenn es 100 %ige Sicherheit nicht gibt.
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Sorry "Rollrasen", aber wenn jetzt schon Fußballfans verdächtigt und auf diese Art untersucht werden dürfen, nur aus dem einzigen Grunde weil sie unverdächtig aussehen, dann ist es - natürlich alles im Namen der Sicherheit - nicht mehr weit zum Polizeistaat. Das muß man dem Staat und seinen Handlangern ganz schnell abgewöhnen, bevor die denken es wäre der Normalzustand!
Klar hätte es ein großes Geschrei gegeben wenn die Leuchtkugel aus dem FSV-Block jemanden zwischen die Augen getroffen hätte. Da gebe ich Dir vollkommen Recht! Es ist aber auch nicht der Normalzustand daß jemand eine Leuchtpistole mit ins Stadion nimmt und in der Gegend rum ballert. Wenn man sowas aus Sicherheitsgründen verhindern will, dann müßte man im normalen Leben noch viel mehr auf Überwachung setzen weil dann ja wirklich jeder ein potentieller Terrorist sein könnte. Für meinen Geschmack schnüffelt der Staat jetzt schon viel zu viel hinter seinen Bürgern her! Man muß das Ministerium für Staatssicherheit nicht unbedingt durch einen Bundesverfassungsschutz ersetzen, der auf die gleiche Weise die eigenen Bürger drangsaliert.
Weiß Du warum ich solche Dinge offen sage? Um zu sehen wie weit es mit der Freiheit unserem sauberen Lande noch bestellt ist! Irgendwann könnte nämlich auch mal die Freiheit gefährlich werden...
RWG
Günter
Klar hätte es ein großes Geschrei gegeben wenn die Leuchtkugel aus dem FSV-Block jemanden zwischen die Augen getroffen hätte. Da gebe ich Dir vollkommen Recht! Es ist aber auch nicht der Normalzustand daß jemand eine Leuchtpistole mit ins Stadion nimmt und in der Gegend rum ballert. Wenn man sowas aus Sicherheitsgründen verhindern will, dann müßte man im normalen Leben noch viel mehr auf Überwachung setzen weil dann ja wirklich jeder ein potentieller Terrorist sein könnte. Für meinen Geschmack schnüffelt der Staat jetzt schon viel zu viel hinter seinen Bürgern her! Man muß das Ministerium für Staatssicherheit nicht unbedingt durch einen Bundesverfassungsschutz ersetzen, der auf die gleiche Weise die eigenen Bürger drangsaliert.
Weiß Du warum ich solche Dinge offen sage? Um zu sehen wie weit es mit der Freiheit unserem sauberen Lande noch bestellt ist! Irgendwann könnte nämlich auch mal die Freiheit gefährlich werden...

RWG
Günter
Ab nächsten Samstag wird alles besser! Wir werden's erleben!!