Na da wünsche ich viel Glück Niklas! Wir holen dich dann in vier Jahren zurück. Dann kannste beim KSV in der 2. Bundesliga spielen.Der Anruf kam letztes Jahr im April. Aus Ostwestfalen. Vom Torwarttrainer des Fußball-Bundesligisten Arminia Bielefeld. Thomas Schlieck erkundigte sich damals, ob Niklas Hartmann denn Lust hätte, für vier Jahre zum Profiklub in den Jugendbereich zu wechseln. Er habe ihn beim Punktspiel des KSV Hessen beobachtet und wolle ihn gern verpflichten.
Für den damals 14-jährigen Niklas kam dieses Angebot zu früh und er entschied sich, noch zu warten. Genau ein Jahr. Im April diesen Jahres meldete sich Schlieck erneut, und Niklas fuhr zusammen mit seinen Eltern nach Bielefeld und unterschrieb einen Vier-Jahres-Vertrag. "Es wird für mich nicht ganz leicht sein, meine Freunde und meine Familie nicht so oft zu sehen. Aber ich hoffe, dass ich zumindest das eine oder andere Wochenende nach Hause fahren kann", erzählt Niklas.
Der Schüler des Grotefeld-Gymnasiums Hann. Münden bekommt von Arminia Bielefeld ein monatliches Taschengeld und wird in einem Kooperationsgymnasium zur Schule gehen. "Das Abitur geht auf jeden Fall vor. Wir haben uns für vier Jahre entschlossen, da er in dieser Zeit seine schulische Laufbahn komplett in Bielefeld abschließen kann", sagt Mutter Martina Hartmann.
Nach Nick Haman (Chelsea London) und Mario Wörmann (Werder Bremen) ist Niklas Hartmann bereits der dritte Nachwuchstorhüter des KSV Hessen, der zu einem Profiklub wechselt. Besonderen Anteil an der guten Jugendarbeit hat dabei Torwarttrainer Michael Gibhardt, der auch den Kontakt zu Thomas Schlieck hergestellt hat. "Ich beobachte Niklas jetzt schon seit fünf Jahren, und er trainiert samstags und sonntags bei jedem Wetter. Wenn er weiter so ehrgeizig am Ball bleibt, dann traue ich ihm durchaus eine Karriere als Profi zu", prophezeit der ehemalige Oberliga-Torhüter.
Für den Schüler aus Reinhardshagen, der als 15-Jähriger beim KSV Hessen bereits eine A-Jugend-Saison gespielt hat, wird es zunächst darauf ankommen, im Kader der B-Jugend aufgestellt zu werden. "Mein Ziel ist es, ein Jahr in der Regionalliga zu spielen und als A-Jugendlicher dann in der Junioren-Bundesliga Spielpraxis zu sammeln. Danach träume ich natürlich von einer Karriere als Profi", blickt Niklas bereits in die Zukunft. "Und wenn es mal nicht so läuft oder Niklas krank ist, dann sind wir auch schnell mal nach Bielefeld gefahren", deutet Martina Hartmann auf die Nähe des neuen Vereins hin.
Denn es waren durchaus noch andere Klubs im Gespräch. Niklas absolvierte in Liverpool und Schalke ein Probetraining, sogar Hannover rief noch kürzlich an. Aber das erste Telefonat mit Thomas Schlieck brachte letztendlich doch den erhofften Erfolg. Auch wenn es letztes Jahr im April noch zu früh kam.

Mal ernsthaft: Mich würde es freuen, wenn der KSV Hessen in ein paar Jahren selbst in der Lage wäre, solche Talente in einem porfessionellen Umfeld weiter aufzubauen!