Hier ist nochmal ein Eschborn-Bericht (FNP), wieder von heute früh, d. h. was den Anicic-Wechsel angeht wieder nicht aktuell. Trotzdem: Man beachte das Fettgedruckte...
Printausgabe vom 13.12.2004
<b>Scheer will die Hoffnung noch nicht aufgeben</b>
Eschborn. Von Besinnlichkeit keine Spur beim Fußball-Oberligisten FC Eschborn. Einen Tag bevor bei der Weihnachtsfeier am Samstag kleine Geschenke verteilt wurden, hatte es eine böse Überraschung gegeben: Der Sportliche Leiter Jürgen Tschauder musste den Spielern einen Sparkurs und drastische Gehaltskürzungen ankündigen (wir berichteten).
Der Saisonetat von gut einer Million Euro ist nicht mehr zu stemmen, nachdem nach der Verpflichtung der Mannschaft im Sommer Altlasten in nicht unerheblicher sechsstelliger Höhe aufgetaucht waren, die sich aus Schulden bei Krankenkasse und Finanzamt sowie aus noch offenen Rechnungen aus der abgelaufenen Spielzeit in der Regionalliga zusammen setzten. Diese Schulden sollen inzwischen beglichen worden sein, doch fehlen nun die Mittel, um die Mannschaft weiterhin zu bezahlen. Noch bis Mitte November waren die Verantwortlichen nach Gesprächen mit potenziellen Sponsoren optimistisch gewesen, die Kurve noch zu kriegen, doch nach dem Entstehen des im Nachhinein haltlosen Gerüchts, die Fraport AG habe dem Verein mit 80 000 Euro unter die Arme gegriffen, stockten die Gespräche. «Durch die Fraport-Geschichte sind uns Sponsorengelder in einer Größenordnung von rund 300 000 Euro verloren gegangen», behauptet Tschauder, der nun dabei ist, einen Wirtschaftsplan zu erstellen und in den nächsten Tagen die Einzelgespräche mit Trainer und Spielern führen wird. Auf Summen lässt sich der Sportliche Leiter nicht festlegen. Es sei ihm in den vergangenen Tagen Unterstützung von vielen Seiten signalisiert worden, «aber wir brauchen sofort Geld und nicht erst in einigen Wochen», erklärt Tschauder, «ich setze keine Existenzen aufs Spiel».
Trainer Klaus Scheer und viele seiner Spieler wollen die Hoffnung (noch) nicht aufgeben, dass der sportlich so erfolgreiche Weg doch noch gemeinsam fortgesetzt werden kann. Er hat sich mit seinen Spielern die Köpfe heiß geredet bei der Weihnachtsfeier. Das ging soweit, dass überlegt wurde, selbst noch einmal bei Sponsoren vorstellig zu werden; mit dem Angebot, Gehalts- und Prämienkürzungen in Kauf zu nehmen. «Ich habe das Gefühl, dass die Mannschaft auf etliches Geld verzichten würde, wenn die Perspektive da wäre, weiter zusammen zu spielen», sagt Scheer. <b>Auch Michael Anicic bestätigt: «Ich glaube schon, dass die Spieler dazu bereit wären, es müssten nur Zeichen gesetzt werden von Sponsoren», erklärt der Spielmacher.</b> (kes)
Wirklich interessant, wie viel Zeit Anicic den Sponsoren gibt, "Zeichen zu setzen"...
