Auf und nieder, immer wieder - die menschliche Stadionwelle ist aus der Fankultur nicht mehr wegzudenken. Dass die kollektive Leibesübung der Zuschauer durch die Ungeschicklichkeit eines mexikanischen Fußballanhängers ausgelöst worden ist, darf bezweifelt werden. Angeblich habe dieser Besucher nämlich heiße Enchiladas auf seine Beine verschüttet und sei dann vor Schreck aufgesprungen. Woher La Ola kommt, ist unter Wissenschaftlern nicht geklärt. Was auf spanisch Energie des Meeres bedeutet, wurde allerdings wirklich in Mexiko für das breite Publikum entdeckt - bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1986. Studien belegen, dass die Welle im Uhrzeigersinn durchs Stadion läuft, normalerweise mit einer Geschwindigkeit von zwölf Metern oder zwanzig Sitzplätzen pro Sekunde. Und die gemeinsame Untersuchung der Universität Budapest und der Technischen Universität Dresden zeigt auch: Eine einzelne Person kann keine La Ola starten oder in Schwung bringen. Mindestens 25 Fans, das ist die sogenannte kritische Menschenmasse für dieses Phänomen, seien notwendig, um die Welle auf den Weg durch die Arena zu bringen. Das funktioniert aber nur, wenn es sich bei diesen zwei Dutzend Personen um eine "leicht erregbare Einheit" handelt. Sind die Zuschauer weniger begeisterungsfähig, müssten sich schon 40 oder 50 Fans über eine gemeinsame Initiative einig sein. Läuft die Welle erst einmal durch das Stadion, folgen die Beteiligten immer dem gleichen Muster: In der Aktivphase springt der Zuschauer auf und wirft seine Arme hoch, dann nähert er sich wieder seinem Sitz und nimmt Platz." ash.
Entnommen der Frankfurter Rundschau (...könnte aber auch FAZ gewesen sein

RWG
Jasch