VfB Marburg

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Jan
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VfB Marburg

Beitrag von Jan » 25. Aug 2004, 23:44

Die Namenlosen stellen die Hierarchie auf den Kopf

Im vergangenen Jahr fast abgestiegen, führt der VfB Marburg zurzeit die Tabelle in der Oberliga Hessen an / Klassenerhalt bleibt Ziel

Es gibt sie immer wieder, diese Spielzeiten, in denen alles irgendwie verkehrt läuft. "Seuchenjahr" nennen das die Fußballer, und ein solches hat der Fußball-Oberligist VfB Marburg jüngst hinter sich bringen müssen. An die Saison 2003/2004 erinnern sie sich nicht gerne, die VfB-Verantwortlichen, die nicht mehr zurückblicken wollen auf jene Wochen, in denen die Mittelhessen dem Abstieg in die Landesliga Mitte näher denn dem Klassenerhalt in der Oberliga Hessen waren. Erst in letzter Minute schaffte Marburg den Ligaerhalt.

Was folgte war eine schonungslose Analyse und die Erkenntnis, dass nun ein radikaler Schnitt nötig sei. Mehr als die Hälfte der Mannschaft musste schließlich gehen, viele davon waren oberligaerfahrene Spieler, die mit hohen Erwartungen ins Team geholt worden waren. Außerdem wurde Trainer Stefan Hassler nicht mehr weiter beschäftigt, ihm folgte Peter Sichmann.

Für die neue Saison holte Sichmann schließlich überwiegend junge Leute aus unterklassigen Vereinen, setzte daneben auf einige erfahrene Spieler, um mit ihnen zu jenem Höhenflug anzusetzen, den die Verantwortlichen eigentlich schon in der vorigen Spielzeit auf der Rechnung hatten: Der VfB Marburg ist nach vier Spieltagen Spitzenreiter der Oberliga Hessen. Dass die Saison noch jung ist und die Tabelle am letzten Spieltag wohl anders aussehen wird, weiß Sichmann. "Aber wir freuen uns trotzdem." Ist doch für den Coach viel wichtiger als der Spitzenrang, dass sein Team bislang prächtig harmoniert und durchaus mithalten kann mit den hoch gehandelten Mannschaften aus Eschborn, Kassel oder Erzhausen. Dabei glänzen die Marburger nicht durch spielerische Brillanz, ihre Stärke liegt vielmehr im Kollektiv. "Bei uns hat sich schon ein großes Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelt", sagt Sichmann, "weil keiner den Star raushängen lässt."

Rotation hält die Spieler bei Laune
Diese Geschlossenheit ging dem Team der Vorsaison, das sich in internen Machtkämpfen aufrieb und letztlich an der Gruppenbildung innerhalb der Mannschaft scheiterte, gänzlich ab. Eitelkeiten sind nun nicht mehr angesagt in Marburg, und Sichmann tut alles, um den gemeinschaftlichen Sinn zu fördern. So lässt der Trainer konsequent rotieren, gibt jedem Spieler seine Chance, um damit auch Unmut oder Unsicherheit der Ergänzungsspieler gar nicht erst aufkommen zu lassen. "Allerdings muss auch die Leistung stimmen", betont Sichmann, die Ausgeglichenheit des Kaders sei Voraussetzung für dieses System. Die Geschlossenheit des Teams ist der eine Grund für den guten Start des VfB, die körperliche Fitness der andere. "Ich habe noch nie so hart trainieren lassen in der Vorbereitung", so der Trainer, der wusste, dass angesichts limitierter spielerischer Mittel die Kondition ein Schlüssel zum Klassenerhalt sein würde.

Mit dieser Einstellung rangen die Marburger beispielsweise dem 1. FC Eschborn ein 0:0 ab. Sichmann hat sich vorgenommen, aus der "namenlosen Elf", wie er sein Team nennt, "eine stabile Oberliga-Mannschaft" zu formen. Dann, so der Trainer, könne man irgendwann auch versuchen anzugreifen. Diese Saison ist aber erst einmal der frühe Klassenerhalt angesagt.

Frankfurter Rundschau vom 25.08.04

KSV_supporter_jan
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Beitrag von KSV_supporter_jan » 26. Aug 2004, 00:13

Also was mich angeht,.....

......ich freue mich immer mal einen neuen Verein in der oberen Tabellenhälfte zusehen. In Marburg scheind man aus Fehlern gelernt zuhaben und die wurden in der Vergangenheit zu hauf gemacht. Man dachte mit Oberligaerfahrenen Spielern die viel zuviel verdienen den Sprung in die obere Hälfte der Tabelle zuschaffen doch das dies nach hinten gegangen ist , wissen alle.
Dann musste der Trainer gehen , ist ja normal wenns nicht läuft , doch das auch dies richtig war zeigt der erste Erfolg !! Ein Unentschieden gegen Eschborn hätte sich letztes Jahr sicher keiner träumen lassen.
Es ist zwar früh in der Saison und es wird schwer für Marburg diese Leistung der ersten Spiele zubestätigen doch über ein Platz in den oberen Reihen der Liga würde ich mich auch freuen. Denn dadurch werden Vereine wie Bananental oder Frankfurt hoffentlich runter gedrückt.
Nur eins muss mir Marburg versprechen. Wenns gegen die Löwen geht muss es heißen nicht gegen sondern für den Löwenaufstieg spielen.

Herr Künkel
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Beitrag von Herr Künkel » 27. Aug 2004, 15:07

Marburg wird sich auf Dauer nicht oben halten. Da sehe ich nach wie vor Arcor, Flieden(!!) und Erzhausen. Aber wie es in der FR schon heißt: Kollektiv, Kampf, Einstellung - das stimmt bei Teams wie den Schimmelreitern (n i c h t Breitenreitern :-) ). So haben übrigens auch die Waldgirmeser Eschborn getrotzt. Habe das über einen Bekannten bestätigt bekommen, der sich kürzlich mit Rolf Birkhölzer (those were the days...die Älteren KSVer kennen ihn noch) unterhalten hat. Birkhölzer lebt in Wetzlar und hat das 3:2 gegen Arcor gesehen. Sein Resümee: Diese Truppen leben vom Kampf und sind läuferisch gut drauf. Da reicht es nicht, nur spielerisch besser zu sein. Da musst du geschlossen auftreten und dagegenhalten. Für Arcor war das -glücklicherweise- zuviel. Unsere Löwen müssen also gegen Waldgirmes und Marburg ihrem Namen alle Ehre machen.

Salute!

KSV_supporter_jan
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Beitrag von KSV_supporter_jan » 27. Aug 2004, 16:04

Ich denke auch das man mit Kampf viel erreichen kann , gerade gegen vermeindlich stärkere Manschaften , aber um in der Oberliga lange Zeit oben mitspielen zu können , muss die gewisse Stärke der einzelnen Spieler , die dann in wichtigen Momenten das Spiel in die Hand nehmen , vorhanden sein. Diese Einzelspieler haben Manschaften wie Marburg oder Waldgirmes nicht.
Gegen Gegner wie Kassel oder Eschborn , die dann das Spiel machen müssen ist es für Marburg leichter.
Kassel war letztes Jahr auch spielerisch sicher schlechter als einige Manschaften , und doch wurden viele Spiele durch Kampf in der letzten Minute gewonnen.
Ich denke auch das wir gegen Manschaften wie Marbug oder Waldgirmes höllisch aufpassen müssen und ich glaube das wir wieder Probleme bekommen werden. Für die Manschaft ist es schwer gegen Manschaften das Spiel selber zu gestalten wenn sich der Gegner 90 Minuten hinten rein stellt.
Ich hoffe , das Aschaffenburg ein bißchen mitspielt , denn dann sind wir klar besser. Sollte sich Aschaffenburg hinten rein stellen und Mauern wird es wieder mal ein Geduldsspiel.

Christian7
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Beitrag von Christian7 » 27. Aug 2004, 16:44

KSV_supporter_jan hat geschrieben:Ich hoffe , das Aschaffenburg ein bißchen mitspielt , denn dann sind wir klar besser. Sollte sich Aschaffenburg hinten rein stellen und Mauern wird es wieder mal ein Geduldsspiel.
Nunja, man kann nicht sagen dass Klein-Karben nicht mitgespielt hat vor zwei Wochen, ganz im Gegenteil... :roll:

KSV_supporter_jan
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Beitrag von KSV_supporter_jan » 27. Aug 2004, 17:15

Ja aber ich glaube nicht , das man Klein- Karben mit einem Aufsteiger vergleichen kann. Aschaffenburg hat nicht die Klasse gegen Kassel mitzuspielen , dadurch Tore zuschießen und dann einen möglichen Vorsprung nach Hause zu bringen.

Mal was anderes , die HNA hat unter der Zeile " es fehlen:" Chala geschrieben. Fehlt er denn wirklich oder ist er nur angeschlagen????
MFG jh

Stefan_D
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Beitrag von Stefan_D » 27. Aug 2004, 17:19

Hessen: Marburg nach Talfahrt in Vorsaison Überraschungstabellenführer -

Sichmann und der neue Geist

"Hier in Marburg waren in der Vergangenheit deutlich namhaftere und kostenintensivere Kader am Werk, aber jetzt entsteht endlich ein Team", freut sich Christoph Pauly, Klubchef des Überraschungstabellenführers VfB Marburg.

Er verrät, dass sich der Klub bei der sportlichen Talfahrt in der Vorsaison beinahe an die Spieler ausgeliefert habe. "Jetzt diktieren wir die Bedingungen und bieten jungen Leuten aus der Region die Chance auf Oberligafußball." So sind unter den 15 Neuzugängen in Preuß (FSV Braunfels) und Zanko (früher SC Neukirchen) gerade einmal zwei mit Oberligaerfahrung. Doch das Konzept geht bislang auf: Die Deckung steht mit Libero oder als Viererkette sicher, das Mittelfeld spielt flexibel und zweikampfstark, die Angreifer treffen. "Wie sich unser Team in kämpferischer Hinsicht präsentiert, zeigt mir, dass sich ein neuer Geist herausbildet", glaubt Trainer Peter Sichmann.

Rainer Maaß (Kicker / 26.8.2004)

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