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von Gonzo » 9. Mär 2009, 13:15
Es geht nicht bei Jedem und Allen um Neid - auch wenn das bei Einigen sicher nicht auszuschließen ist. Es ist mir scheißegal, wie der gute Mehmet seine Knete macht (und wenn er sie verdienen würde, indem er von Omis Schutzgeld erpresst, wäre es mir auch Latte) und wieviel er davon einsackt. Er ist ein erfolgreicher Versicherungsvertreter, ja sogar Millionär damit geworden. Das ist schön für ihn und seine Leute; es ist eine Erfolgsgeschichte, die zeigt, was man mit harter Arbeit, der richtigen Idee und etwas Chuzpe erreichen kann. Muß man ihn deshalb mögen? Nein, ich mag auch nicht jeden Pop-Star, Adligen oder Fußballer, der mit Goldketten und Ferrari wie der König von Europa herumproletet. Und es gibt garantiert auch Menschen, welche auf die Kasseler Tafel angewiesen sind und die ich aus welchen Gründen auch immer nicht ausstehen kann. Deshalb bin ich noch lange nicht neidisch auf sie.
Muß man Göker dankbar sein? Natürlich, er hat uns in der RL sehr geholfen. Er hat sich auch an unsere Seite gestellt, als andere zögerten. Er hat Fanbusse organisiert. Göker hat einiges (ob mit oder ohne Hintergedanken ist reine Spekulation und jedem selbst überlassen) für den KSV und seine Fans getan. Dennoch darf man nicht vergessen - und das gab er ja auch zu - daß er von uns stark profitiert hat: Wir waren der Türsteher, der ihn in die ernstzunehmende Sportwelt hineingelassen hat.
Mir geht es um seinen Abgang beim KSV Hessen. Um das "Ganz oder gar nicht" Gefasel, darum sich erst zum Messias mit Lamm (!!) und Ehrmanntraut (!!!) zu stilisieren und dann nachzutreten; um seine unsympathische Art bei der legendären JHV, die man problemlos bei YouTube nachschlagen kann. Es geht darum, daß es offensichtlich Göker war, der (trotz gegenteiligem beteuerns) unbedingt Cheffe werden wollte (man höre sich nur das ein oder andere Interview mit Vorstandsmitgliedern an) und dann abgesprungen ist, als er den Gegenwind spürte (und nicht mal den Mumm hatte, zeitig Bescheid zu sagen, während Jens Rose am neuen Arbeitsplatz auf ihn wartete), den seine zu weiten Teilen schlicht unseriösen Vorstellungen und Größenwahnphantasien hervorriefen. Er schob es dann aber auf existierende oder nichtexistierende Hakenkreuz-Briefe ab. Nein, die waren nicht der Grund, wenn er behauptet, so einen Scheißdreck jede Woche zu bekommen. Der selbsternannte Kämpfer hat davor kapituliert, Gegenwind von Fans und Aufsichtsrat ertragen zu müssen. Der Monarch kapituliert vor der Demokratie. So schnell wird einem die "Herzensangelegenheit" scheißegal.
Irgendwann hat man dann zum Glück im Vorstand entschieden, daß "Gar nicht" besser ist als "Ganz". Das Ergebnis ist ein richtiger Weltkonzern an der Spitze des Sponsorings. Nun versuchte der Monarch eben mit großen Worten, Greiner und Bein eine Konkurrenz zu schaffen, die er in die Dritte Liga bringen will.
When the going gets weird, the weird turn pro. It never got weird enough for me.
Hunter S. Thompson
VIVA MADIBA! VIVA MANDELA!