Erschreckend finde ich, dass das Modell "Hoffenheim" funktioniert. Vorerst. Dass man in Mannheim und der Region problemlos an Waldhof in der Zuschauergunst vorbeiziehen konnte, finde ich einfach unglaublich. Das wäre so, als würde der VfB/MEG Süsterfeld in der 2. Liga im Auestadion vor 13.000 Zuschauern spielen, während der KSV vor 2.000 in der 4. Liga herumstolpert.
Warum funktioniert dieses Retortenclub-Modell aber nicht beim FSV Frankfurt, obwohl der FSV mehr Tradition als Hoffenheim besitzt und auch in einer oberen Liga spielt? Normal müsste der FSV doch zumindest am OFC locker in der Zuschauergunst vorbeiziehen können? Das funktioniert aber überhaupt nicht. Warum konnte der KSV Baunatal nie in der Zuschauergunst am KSV Hessen vorbeiziehen, als die Löwen in der 3. und Baunatal in der 2. Liga waren und die Löwen danach über Jahre in der Versenkung verschwunden sind? Warum ist Blau-Weiß 90 Berlin trotz Bundesligaaufstieg den jüngeren Fans vollkommen unbekannt?
Etwas Geld zu investieren wie bei TB Berlin, Fortuna Köln, BW 90 Berlin, KSV Baunatal, FSV Frankfurt, reicht offenbar nicht, um einen Verein populär zu machen. Man muss wie der Hopp wahnsinnig viel Geld einsetzen und dann gelingt das scheinbar tatsächlich. Man soll den Tag aber nicht vor dem Abend loben.
Das Vorbild solcher Eigentümerclubs ist ja bekanntlich England.
Everton -> Kein Käufer als Interessent derzeit in Sicht. Liverpool als weiterer Konkurrent in der ärmlichen Stadt. Ein Finanzinvestor erwartet mindestens 5% Wertsteigerung seines Vereinsinvestments pro Jahr. Im Augenblick haben selbst die Reichen Probleme größere Übernahmen zu stemmen.
Portsmouth -> Besitzer Gaydamak will den Verein angeblich an eine südafrikanische Goldminenfirma verkaufen.
Chelsea -> Verein hat Schulden bei seinem Besitzer Abramovich in Höhe von 736 Mio. Pfund. Abramovich verlangt allerdings keine Zinsen. Angeblich hat Abramovich in der aktuellen Krise selbst ein paar Kratzer abbekommen, was gewisse Auswirkungen auf Chelsea haben könnte.
Manchester United -> Die Glazer Familie hat dem Verein gewaltige Schulden aufgebürdet, die zur Finanzierung ihrer Vereinsübernahme notwendig waren. Über 600 Mio. Pfund.
Schauen wir mal, wie diese Eigentümerclubs die Wirtschaftskrise überstehen. Und hat Hopp's Sohn später auch so großes Interesse am Dorfclub wie der Papa? Reitenbreiter wäre es zu wünschen!
