Sieg des KSV Hessen irregulär?
Sieg des KSV Hessen irregulär?
Wenn das stimmt, können wir einpacken:
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Sieg des KSV Hessen irregulär?
Es geschah in der 87. Minute. Im Oberliga-Gipfeltreffen zwischen dem SV Darmstadt 98 und dem KSV Hessen Kassel stand es bis dahin in einer ausgeglichenen Partie 3:3 unentschieden, als sich Altstar Slawomir Chalaskiewicz den Ball zum Freistoß zurechtlegte. Was dann folgte, werden die knapp 8.000 Zuschauer und vor allem Darmstadts Torhüter Patrick Gräber so schnell nicht vergessen. Aus 45 Metern trudelte der Ball über alle inklusive Gräber hinweg bis ins Darmstädter Tor zum Siegtreffer der Kasseler.
„Ich hatte schon direkt beim Treffer das Gefühl, dass hier etwas nicht stimmt“, kann sich Darmstadts Trainer Bruno Labbadia bis heute nicht beruhigen. „Ich habe Bundesliga gespielt, ich habe Nationalmannschaft gespielt. Eine solch seltsame Flugbahn eines Balles ist mir dabei nie untergekommen.“
Was anfangs noch wie die Aussage eines vermeintlich schlechten Verlierers anmutete, weist heute auf das vortreffliche Gespür des Darmstädter Trainers hin. Einen ließ dieser fatale Freistoß nämlich die folgenden Nächte ebenfalls unruhig schlafen. Prof.Dr. Klaus Renneberg, Physiker an der Technischen Universität in Darmstadt, ahnte ebenfalls sofort, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugegangen sein kann. „In meiner langen Berufslaufbahn habe ich das Flugverhalten unterschiedlichster Körper studiert und untersucht. Daher habe ich für diese Dinge einen geschärften Blick. Mit der Flugbahn des Balles im Oberligaspiel ist definitiv etwas nicht in Ordnung gewesen“, meint der international angesehene Akademiker.
Die Tage nach dem schicksalhaften Treffer verbrachte Renneberg denn auch damit, die Fernsehbilder wieder und wieder zu studieren. Sie bestärkten ihn in seiner Ansicht. „Natürlich herrschten an diesem Tag keine optimalen äußeren Bedingungen. Ein starker Wind fiel ins Böllenfalltorstadion und muss somit in die Berechnungen mit aufgenommen werden. Die Laien im Stadion mögen die eigenartige Flugbahn denn auch auf diesen Wind geschoben haben. Allerdings verhält sich ein regulärer Fußball gerade bei solchem Wind völlig anders. Er hätte gewissermaßen hin und herflattern, also zum sogenannten Flatterball werden müssen. Statt dessen war von Flattern nichts zu bemerken, lediglich die Flugbahn bildete eine höchst atypsche Kurve.“
Der naheliegende Verdacht ist so ungeheuerlich, dass Renneberg mehrmals nachrechnete und weiter nach anderen Erklärungsmöglichkeiten suchte. Da diese jedoch unauffindbar sind, bleibt ihm nur ein Schluss: „Das vierte Tor der Kasseler ist nicht mit einem zugelassenen Ball erzielt worden. Es muss ein Spielgerät gewesen sein, dessen Masse und Gewicht diese außergewöhnliche Flugbahn begünstigte, ja erst geschaffen hat. Wir sprechen demnach von irregulären Mitteln.“
Ein Studium der Fernsehbilder bestätigt diesen Verdacht. Mehrmals habe man sich die Bänder angesehen und unter fachlicher Anleitung Rennebergs die plausible Erklärung nachvollziehen können, berichtet Darmstadts sportlicher Leiter Thomas Schmidt. Unverzüglich sei ein zweites Gutachten eingeholt worden und auch diese Expertise des Ballistik-Forschers Klaus-Dieter Petersen von der Universität Hamburg untermauert Rennebergs Theorie.
Der SV Darmstadt 98 hat mittlerweile beim Hessischen Fußballverband vorgesprochen. Eine Entscheidung steht dort noch aus, man wolle sich erst mit den Fakten genauestens vertraut machen, so ein Sprecher. Kommt man auch dort zu dem Schluß, dass am Böllenfalltor ein falscher Ball im Spiel war, wird es rechtliche Konsequenzen für die Wertung des Spiels geben. Abhängig von der zu klärenden Schuldfrage, wird es dann entweder zu einer Wertung gegen den KSV Hessen mit wahrscheinlichen weiteren Schritten bis hin zum Lizenzentzug und Zwangsabstieg oder zu einem Wiederholungsspiel kommen.
Jedoch liegt der Verdacht nahe, diejenigen zur Verantwortung zu ziehen, die von den irregulären Bedingungen so vortrefflich profitierten. „Der Ball kam mir in der Schlussphase des Spiels plötzlich irgendwie verändert vor“, glaubt sich Lilienspielmacher Anicic zu erinnern, „Als ich den Chalaskiewicz darauf ansprach, grinste der mich breit an“.
Ein Beweis ist das freilich nicht. Fieberhaft sucht man nun rund um das Böllenfalltorstadion nach dem ominösen Ball. „Der ist doch längst wieder zurück in Kassel, wo er auch herkam!“ macht sich Schmidt keine Hoffnung auf eine derartige Aufklärung, „Unser Standpunkt ist klar: Wir spielen hier nur mit zugelassenen Bällen, die der Schiedsrichter im Vorfeld auch allesamt begutachtet hat. Allerdings kam es mir schon komisch vor, als sich die Kasseler Verantwortlichen im Vorfeld so genau über unsere Bälle informieren wollten. Das wirkt alles wie von langer Hand geplant. Im übrigen ist einer der an diesem Spieltag eingesetzten Balljungen seit Tagen unauffindbar.“ Man darf gespannt sein, wie sich die Ermittlungen entwickeln. Vorsorglich habe man neben den verbandsrechtlichen Schritten bereits auch weitere rechtliche Schritte eingeleitet.
Aus Kassel war indes bislang keine Stellungnahme zu erhalten. „Das ist ja auch klar! Bei so einem Skandal würde ich auch erstmal abtauchen!“ kommentiert Labbadia. Es wäre freilich einer der größten Skandale in der deutschen Fußballgeschichte.
Erleichtert reagiert eigentlich nur Patrick Gräber, Torhüter der Lilien. Tagelang schleppte er die Bürde des vierten Treffers mit sich herum. „Dass sich jetzt herausstellt, dass die Kasseler offenbar mit einem falschen Ball gespielt haben, wäscht mich von allen Vorwürfen rein“, meint Gräber, „Ich bin ein ausgezeichneter Torwart und habe mir in dieser Saison nichts zu Schulden kommen lassen!“
- Südhessische Nachrichten -
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Sieg des KSV Hessen irregulär?
Es geschah in der 87. Minute. Im Oberliga-Gipfeltreffen zwischen dem SV Darmstadt 98 und dem KSV Hessen Kassel stand es bis dahin in einer ausgeglichenen Partie 3:3 unentschieden, als sich Altstar Slawomir Chalaskiewicz den Ball zum Freistoß zurechtlegte. Was dann folgte, werden die knapp 8.000 Zuschauer und vor allem Darmstadts Torhüter Patrick Gräber so schnell nicht vergessen. Aus 45 Metern trudelte der Ball über alle inklusive Gräber hinweg bis ins Darmstädter Tor zum Siegtreffer der Kasseler.
„Ich hatte schon direkt beim Treffer das Gefühl, dass hier etwas nicht stimmt“, kann sich Darmstadts Trainer Bruno Labbadia bis heute nicht beruhigen. „Ich habe Bundesliga gespielt, ich habe Nationalmannschaft gespielt. Eine solch seltsame Flugbahn eines Balles ist mir dabei nie untergekommen.“
Was anfangs noch wie die Aussage eines vermeintlich schlechten Verlierers anmutete, weist heute auf das vortreffliche Gespür des Darmstädter Trainers hin. Einen ließ dieser fatale Freistoß nämlich die folgenden Nächte ebenfalls unruhig schlafen. Prof.Dr. Klaus Renneberg, Physiker an der Technischen Universität in Darmstadt, ahnte ebenfalls sofort, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugegangen sein kann. „In meiner langen Berufslaufbahn habe ich das Flugverhalten unterschiedlichster Körper studiert und untersucht. Daher habe ich für diese Dinge einen geschärften Blick. Mit der Flugbahn des Balles im Oberligaspiel ist definitiv etwas nicht in Ordnung gewesen“, meint der international angesehene Akademiker.
Die Tage nach dem schicksalhaften Treffer verbrachte Renneberg denn auch damit, die Fernsehbilder wieder und wieder zu studieren. Sie bestärkten ihn in seiner Ansicht. „Natürlich herrschten an diesem Tag keine optimalen äußeren Bedingungen. Ein starker Wind fiel ins Böllenfalltorstadion und muss somit in die Berechnungen mit aufgenommen werden. Die Laien im Stadion mögen die eigenartige Flugbahn denn auch auf diesen Wind geschoben haben. Allerdings verhält sich ein regulärer Fußball gerade bei solchem Wind völlig anders. Er hätte gewissermaßen hin und herflattern, also zum sogenannten Flatterball werden müssen. Statt dessen war von Flattern nichts zu bemerken, lediglich die Flugbahn bildete eine höchst atypsche Kurve.“
Der naheliegende Verdacht ist so ungeheuerlich, dass Renneberg mehrmals nachrechnete und weiter nach anderen Erklärungsmöglichkeiten suchte. Da diese jedoch unauffindbar sind, bleibt ihm nur ein Schluss: „Das vierte Tor der Kasseler ist nicht mit einem zugelassenen Ball erzielt worden. Es muss ein Spielgerät gewesen sein, dessen Masse und Gewicht diese außergewöhnliche Flugbahn begünstigte, ja erst geschaffen hat. Wir sprechen demnach von irregulären Mitteln.“
Ein Studium der Fernsehbilder bestätigt diesen Verdacht. Mehrmals habe man sich die Bänder angesehen und unter fachlicher Anleitung Rennebergs die plausible Erklärung nachvollziehen können, berichtet Darmstadts sportlicher Leiter Thomas Schmidt. Unverzüglich sei ein zweites Gutachten eingeholt worden und auch diese Expertise des Ballistik-Forschers Klaus-Dieter Petersen von der Universität Hamburg untermauert Rennebergs Theorie.
Der SV Darmstadt 98 hat mittlerweile beim Hessischen Fußballverband vorgesprochen. Eine Entscheidung steht dort noch aus, man wolle sich erst mit den Fakten genauestens vertraut machen, so ein Sprecher. Kommt man auch dort zu dem Schluß, dass am Böllenfalltor ein falscher Ball im Spiel war, wird es rechtliche Konsequenzen für die Wertung des Spiels geben. Abhängig von der zu klärenden Schuldfrage, wird es dann entweder zu einer Wertung gegen den KSV Hessen mit wahrscheinlichen weiteren Schritten bis hin zum Lizenzentzug und Zwangsabstieg oder zu einem Wiederholungsspiel kommen.
Jedoch liegt der Verdacht nahe, diejenigen zur Verantwortung zu ziehen, die von den irregulären Bedingungen so vortrefflich profitierten. „Der Ball kam mir in der Schlussphase des Spiels plötzlich irgendwie verändert vor“, glaubt sich Lilienspielmacher Anicic zu erinnern, „Als ich den Chalaskiewicz darauf ansprach, grinste der mich breit an“.
Ein Beweis ist das freilich nicht. Fieberhaft sucht man nun rund um das Böllenfalltorstadion nach dem ominösen Ball. „Der ist doch längst wieder zurück in Kassel, wo er auch herkam!“ macht sich Schmidt keine Hoffnung auf eine derartige Aufklärung, „Unser Standpunkt ist klar: Wir spielen hier nur mit zugelassenen Bällen, die der Schiedsrichter im Vorfeld auch allesamt begutachtet hat. Allerdings kam es mir schon komisch vor, als sich die Kasseler Verantwortlichen im Vorfeld so genau über unsere Bälle informieren wollten. Das wirkt alles wie von langer Hand geplant. Im übrigen ist einer der an diesem Spieltag eingesetzten Balljungen seit Tagen unauffindbar.“ Man darf gespannt sein, wie sich die Ermittlungen entwickeln. Vorsorglich habe man neben den verbandsrechtlichen Schritten bereits auch weitere rechtliche Schritte eingeleitet.
Aus Kassel war indes bislang keine Stellungnahme zu erhalten. „Das ist ja auch klar! Bei so einem Skandal würde ich auch erstmal abtauchen!“ kommentiert Labbadia. Es wäre freilich einer der größten Skandale in der deutschen Fußballgeschichte.
Erleichtert reagiert eigentlich nur Patrick Gräber, Torhüter der Lilien. Tagelang schleppte er die Bürde des vierten Treffers mit sich herum. „Dass sich jetzt herausstellt, dass die Kasseler offenbar mit einem falschen Ball gespielt haben, wäscht mich von allen Vorwürfen rein“, meint Gräber, „Ich bin ein ausgezeichneter Torwart und habe mir in dieser Saison nichts zu Schulden kommen lassen!“
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- Registriert: 9. Jul 2001, 02:00
Hallo Jorsch!
Der 600. Beitrag von Dir (Gratulation dazu!) mit einer Hiobsbotschaft und einem langen Zitat aus den "Südhessischen Nachrichten". Ich nehme an der Prof. Dr. Klaus Renneberg von der TU Darmstadt war einer der beiden Wisssenschaftler, die an dem Tag im Stadion waren.
Aber Du hast verdammt recht: Wenn das stimmt können wir einpacken! Dem HFV traue ich auch alles zu: Der Schiedsrichter hat sein möglichstes für einen Darmstädter Sieg getan (Nicht die Fans, DER war der 12 Mann der Lilien!!), aber gegen vier Tore war auch er machtlos. Also ist jetzt der Ball an unserem Sieg schuld! Und wenn ein Wiederholungsspiel nicht das "gewünschte Ergebnis" bringt, dann muß eben die grobe Kelle in Form eines Punktabzugs her. Klare Sache: Die wollen unsere Meisterschaft verhindern und dazu ist denen jedes Mittel recht!
Und sowas drei Tage vor meinem Geburtstag..................
RWG
Günter
Der 600. Beitrag von Dir (Gratulation dazu!) mit einer Hiobsbotschaft und einem langen Zitat aus den "Südhessischen Nachrichten". Ich nehme an der Prof. Dr. Klaus Renneberg von der TU Darmstadt war einer der beiden Wisssenschaftler, die an dem Tag im Stadion waren.

Aber Du hast verdammt recht: Wenn das stimmt können wir einpacken! Dem HFV traue ich auch alles zu: Der Schiedsrichter hat sein möglichstes für einen Darmstädter Sieg getan (Nicht die Fans, DER war der 12 Mann der Lilien!!), aber gegen vier Tore war auch er machtlos. Also ist jetzt der Ball an unserem Sieg schuld! Und wenn ein Wiederholungsspiel nicht das "gewünschte Ergebnis" bringt, dann muß eben die grobe Kelle in Form eines Punktabzugs her. Klare Sache: Die wollen unsere Meisterschaft verhindern und dazu ist denen jedes Mittel recht!
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