Edit: Bitte lasst euch von der Länge nicht abschrecken, einige Gedanken sind es vielleicht wert, weitergedacht zu werden.
So, dann will ich auch mal.
Habe mir den gesamten Thread genauestens durchgelesen, verstehe einige Punkte die von der einen und der anderen Partei angesprochen werden. Vieles bleibt mir jedoch trotzdem schleierhaft.
Ich verstehe und akzeptiere beispielsweise Axel Feders Meinung, dass er nicht 90 Minuten singen will, vorallem nicht das neuartige Ultragedöns.
Das Problem ist, dass es mich persönlich zum Beispiel aufregt, wenn wir Leute die ähnlich denken hinter uns stehen haben.
Axel sagt, er will nicht, er stellt sich somit woanders hin. Gut ist.
Hier liegt das Problem, viele Leute denken ähnlich, wollen aber da stehen, wo die beste Stimmung ist.
Ohne großkotzig klingen zu wollen, dies ist nunmal dort der Fall, wo die eher ultraorientierten Fans stehen.
Ein stückweit versteh ich ja, dass nicht jeder, der im Fanblock steht, daran interessiert ist, 90 Minuten zu singen (und auch noch Lieder die aus mehr als 3 verschiedenen Wörtern bestehen) und Fahnen zu schwenken.
Wenn man aber mal schaut, welche Rolle der prozentuale Anteil an supportenden Fans spielt (damit meine ich nicht Leute, die 3-4 mal im Spiel ein "Löwen,Löwen" oder "Kämpfen und siegen" loslassen!!!) ist es vielleicht gar nicht so ratsam, wenn alle auf einem Fleck stehen.
Denn:
Eine Gruppe von 80-100 Leuten, bei der auch 80 bis 100% wirklich durchgängig alles geben - und ich meine verdammtnochmal hüpfen,springen, schreien
(und nicht die Lieder flüstern
), Arme nach oben, Action, einfach Bewegung im Block) - ist vielleicht effektiver, lauter und auch optisch ansprechender als eine Gruppe von 300 Leuten, bei der dann eben nur ein Drittel abgeht.
Wie gesagt, es ist mir klar, dass die älteren Semester und vielleicht auch die ganz jungen (U14) nicht immer ein Interesse daran haben.
Wir allerdings haben ein Interesse daran, all diese Punkte zu erfüllen. Dies ist nunmal die Art von Support, die wir uns auf die Fahne geschrieben haben. Und das mit Sicherheit nicht aus Selbstzweck.
Ich will niemandem absprechen, dass er ähnlich denkt, wage allerdings zu bezweifeln, dass es viele hier gibt, die wirklich die selbe Einstellung haben und für die der Support zu 100% im Vordergrund steht, die 90 (!!!) Minuten singen wollen, die 90 (!!!) Minuten eine Fahne schwenken wollen und die hüpfend und klatschend durch den Block hampeln wollen.
Verlangt ja auch keiner.
Ein bisschen mehr Elan könnte aber nichts schaden.
Hier liegt meiner Meinung nach das Hauptmanko: Die Einstellung.
Damit will ich das Erbrachte in alten Zeiten nicht schlecht reden.
Aber es ist einfach logisch, dass 40-järige nicht mehr genauso supporten wollen wie wir jungen. Ich will keinesfalls alle unter einen Hut packen, aber das häufige Gemähre und vorallem die Inaktivität regt einen dann häufig so auf, dass man selbst die Lust am Supporten verliert.
Worauf ich hinaus will:
Wenn man eben in einem Block steht, wo außer den ersten Reihen keiner ähnlich zu denken scheint, verliert man schnell die Motivation, weil man sich denkt: "Die könnte ja auch mal was machen"
Dazu kommt, dass häufig eben nur das gesungen wird, worauf man grad Lust zu haben scheint.
Wieviel Leute waren es denn bitte am Dienstag, die unterm Dach standen und gesungen haben? Zeitweise vielleicht höchstens 20, allerhöchstens.
Die ersten 10 Reihen waren dort komplett frei.
Wieviel waren es denn hinterm Zaun in der Nordkurve.
Ich kann schlecht schätzen, aber es waren deutlich mehr.
Man sollte sich die Dinge einfach entwickeln lassen und dabei trotzdem immer respektieren was von den heute "Alten" früher geleistet wurde, wo man rumgefahren ist, als viele von uns noch mit der Trommel um den Weihnachstbaum liefen.
Meiner Meinung nach ist der Trend jedoch nicht unbedingt negativ, man stelle sich nurmal vor, die Show, die gegen München in besagten Teil der Nordkurve hinterm Tor abgezogen wurde, würde so oder ähnlich auf der Nordtribüne inklusive Dach vonstatten gehen.
Klar wäre das lauter, keine Frage. So langsam muss man aber auchmal eine Entscheidung treffen.
Da war übrigens auch der Dauergesang (Fuldastadt) mehr als laut und ich muss sagen ich hatte eine Gänsehaut als ich vom Zaun zurück in den Block geschaut hab und gesehen hab, wie der gekocht hat.
Meine persönliche Meinung (die in keinem Fall die Meinung einer gesamten Gruppierung widerspigelt) zum Thema Fuldastadt, Trommeln und Capo ist folgende.
Dauergesänge sind die beste Methode um die Mannschaft bei einem Rückstand zu motivieren, da sie abflachen, wieder aufleben, abflachen usw. und somit teilweise schon sehr laut rüberkommen (das hat man vorallem in den letzte Minuten gegen München gesehen).
Dazu müssen eben nur alle mitmachen.
Jetzt etwas, das mir sehr am Herzen liegt und was meiner Meinung nach viel zu wenig beachtet wird, wenn man über das Thema Stimmung redet.
Dazu möchte ich mal das Beispiel Dortmund an Land ziehen.
In Dortmund stehen ca. 25.000 Leute auf der Südtribüne.
Trotzdem gibt es nur
eine Trommel und
einen Capo.
Soll ich das jetzt einfach mal so stehen lassen?
Ich sage mal: besonderen Schaden hat das für die Stimmung dort nicht, ich hab die Saison das ein oder andere Spiel vom BVB im Stadion live gesehn.
Zwei Capos sind schwer zu koordinieren, der eine stimmt dies an, der andere das. Wer bei uns jetzt den besseren Job macht ist eine andere Frage. Ich plädiere jedoch stark für
einen Mann auf dem Zaun.
Nicht jeder Block braucht nen Vorsänger, wenn es in einem Block gut laeuft, kann der andere Block doch einfach mit einstimmen. Dazu müsste allerdings der Wille vorhanden sein!!!!
Nun zum Thema Trommeln:
Auch die beeinflussen die Stimmung seeeeeehr stark.
Unsere Trommeln in den Blöcken schaffen es einfach nicht, einen Takt zu halten, woran das liegt, soll hier auch nicht diskutiert werden.
Ich für meinen Teil jedoch bevorzuge die schnellere, rythmische Art und Weise von "Der Don", da sie abwechslungsreicher ist und vorallem nicht bei jedem Schlachtruf eingesetzt wird.
Bei einem einfachen Ruf wie "KSV,KSV" braucht man keine Trommeln, im Gegenteil, sie übertönen die Rufe doch nur.
Trommeln sind in meinen Augen dazu da, dem Block einen Takt vorzugeben, und nicht dazu, um möglichst laut zu sein!!!!!!!!!!
Für diese Aufgabe reicht eine Trommel völlig aus.
Außerdem haben die letzten Spiele gezeigt, dass durch mehrere Trommeln und daraus resultierenden Taktunterschieden eine Art Kanon entsteht (was bei 25.000 Leuten in DO nicht der Fall ist)
Ich bitte also darum, diese Fragen bezüglich Capo und Trommeln mal zu überdenke und ich glaube, dass damit schon viel für die Stimmung getan werden könnte.
Ich bin überzeugt: wenn sich in diesem Punkt Kompromisse finden lassen, sind wir (ich spreche jetzt einfach mal für die ganze Gruppe) mit Sicherheit auch eher bereit solche einzugehen.
Denn diese Probleme waren bisher beispielsweise auch ausschlaggebend dafür, dass man nicht unbedingt den Block wechseln wollte.