Manni Bender und die Spanier

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ChristianN
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Re: Manni Bender und die Spanier

Beitrag von ChristianN » 21. Jun 2013, 11:00

Im Rundschau-Artikel lese ich gerade, dass man bis Ende nächster Woche entscheiden will.
Bis dahin dürften dann auch vermutlich Vertragsverlängerungen und Verhandlungen mit potentiellen Neuzugängen auf Eis liegen. Was nicht gut ist.
Ich frage mich vor diesem Hintergrund: warum soll/muss so ein (eventueller) Deal jetzt innerhalb kürzester Zeit noch für diese Saison durchgedrückt werden? Warum kann man nicht "ganz normal" für diese Saison planen und parallel eine mögliche Kooperation mit den Spaniern für die nächste Saison oder evtl. schon für die Rückrunde prüfen?
Wer hat es da eilig? Und warum?

Gyros-Paule
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Re: Manni Bender und die Spanier

Beitrag von Gyros-Paule » 21. Jun 2013, 11:16

Ein (in vielerlei Hinsicht hinkendes) Beispiel dafür, dass nicht nur Entscheidungsträger von Regionalligisten gelegentlich in einem Dilemma stecken, ist ein Interview von Bruchhagen mit der FR:

"Was haben Sie sich vorgenommen für die kommenden drei Jahre?
Dass wir mit Eintracht Frankfurt weiterhin ein Verein bleiben, der berechenbar bleibt und Kontinuität und wirtschaftliche Vernunft lebt. Was glauben Sie, was täglich auf meinem Schreibtisch landet?

Erzählen Sie!
Angebote für diverse Finanzinstrumente, Fananleihen, von Konstrukten, die dafür sorgen, dass uns Spieler zur Verfügung gestellt werden, deren Transferrechte wir dann aber nicht mehr oder nur noch zum Teil besitzen. Gerade heute morgen ist mir ein solches konkretes Angebot wieder auf den Tisch gekommen. Ich habe abgelehnt. Denn ich weiß, dass solche Verlockungen zwar kurzfristig gut sein können, auf alle Fälle aber langfristig schlecht sind. Da bin ich so arrogant zu glauben, dass ich das hier im Verein am besten beurteilen kann. Diese Überheblichkeit maße ich mir an, weil ich als Mitglied des Lizenzierungsausschusses nicht nur einmal erlebt habe, wie Vereine in Schieflage geraten sind, die kurzfristig sehr populäre Entscheidungen nicht zu Ende gedacht haben. Und daher weiß ich auch, dass Eintracht Frankfurt sehr, sehr gut aufgestellt ist."

Gonzo
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Re: Manni Bender und die Spanier

Beitrag von Gonzo » 21. Jun 2013, 11:24

http://www.handelszeitung.ch/unternehme ... -millionen

Wenn es etwas mit diesen Personen zu tun hat, ein ganz glockenklares und lautes NEIN!
sepp hat geschrieben:Irgendwie kein Wunder das bei uns keiner groß investieren will... :roll:
Nunja, dann schau mal nach, wieviele Vereine in Deutschland einen Investor haben. Investoren sind Teilhaber des Vereins - man gibt i.d.R. Handlungsgewalt auf. Zudem ist unklar, wie seriös das Angebot ist. Wenn Bill Gates anfragt, ob er beim KSV investieren darf oder Kim Schmitz kommt, ist das schon ein Unterschied. Die Aussage Bruchhagens in Gyros-Paules Posting ist interessant.

Ich lese hier viel über Vertrauen. Wie an anderer Stelle schon geschrieben: Vertrauen muss sich jeder einzelne länger beim KSV tätige Akteur nach Bekanntwerden unserer Verbindlichkeiten erst einmal wieder erarbeiten. Ich habe unseren Gremien zehn oder zwölf Jahre blind vertraut und mich immer wieder darüber gefreut, dass der KSV als einer von wenigen Vereinen in Deutschland nicht verschuldet ist.

Ich für meinen Teil würde gerne wissen: Um wen geht es. Namen. In welchem Gewerbe, in welchem Segment des Fußballs will der Betreffende mit welchem Unternehmen Fuß fassen? Eine Sportinvestment-Gruppe würde ich tendenziell ablehnen. Einen Sponsor, z.B. einen Sportartikelhersteller wie Joma oder Kelme, nicht. Auf Sponsoren sind wir angewiesen.
hessenkassel1987 hat geschrieben:Nachtrag: Auch wenn Jens Rose nicht in allen Punkten persönlich gehandelt hat, trägt der Vorsitzende eine Gesamtverantwortung für einen Verein.
Kleine Korrektur: JR ist nicht Vorsitzender, sondern Mitglied des Vorstandes. Lt. Satzung haben wir die Position des Vorsitzenden nicht mehr. Das versteht auch der Extra-Tip nicht, vielleicht ein grund, warum dieses Mißverständnis immer wieder aufkommt. Nichtsdestotrotz stellst Du einige sehr interessante Fragen!
When the going gets weird, the weird turn pro. It never got weird enough for me.
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Re: Manni Bender und die Spanier

Beitrag von Oldi » 21. Jun 2013, 11:57

Hallo,

Irgendwie verstehe ich die Nordhessen nicht!
Einerseits lechzt man schon seit Jahren nach Profifußball und andererseits sieht man alles negativ! In Allem findet man das Härchen in der Suppe!
Wieso kann man dem Projekt nicht eine Chance geben und dem Vorstand das Vertrauen in eine gute Entscheidung schenken?
Wenn doch alle so gute Entscheidungen treffen würden, wieso bewirbt man sich nicht auf die Stelle des Vorstandes? Nein, man hat Angst vor der Haftung! Auch ein Vorstand kann bei Fehlentscheidungen und dem Bankrott des Vereins in Haftung genommen werden. Daher glaubt mal nicht, dass die Entscheidungen im Vorstand nicht wohl überlegt sind!

Man Erinnere sich nur an RB Leipzig! Ich glaube jeder Regionalligist wäre froh gewesen, wenn Red Bull bei denen eingestiegen wäre!
Von der Publicity her war es doch für Red Bull doch fantastisch. Wann hatte ein Verein aus der Regionalliga so ein medienwirksamen Auftritt – abgesehen von Hopp und Hoffenheim – uups auch hier ein Großinvestor!

Bevor man sich ein negatives Urteil erlaubt, sollte man doch vorher bedenken, welche Ziele verfolgt der Sponsor. Dass er keine Hilfsorganisation ist, sollte doch jedem klar sein! Wenn er etwas Guten tun möchte, würde er mit seinem Geld die Versorgung in Afrika vorantreiben, um die Hungersnot zu reduzieren!

Klar verfolgt ein Sportsponsor ein gewisses Ziel. Mit ein wenig Verstand für die Marktwirtschaft weiß man, dass bei Einführungswerbung und dem Gewinn von Marktanteilen Geld investiert werden muss. Dabei sollte das Verhältnis von Investition und möglichem Gewinn ausgewogen sein. Es bringt nichts Unmengen an Geld zu investieren, um einen kleinen Marktanteil zu gewinnen!
Dies ist die Erklärung, wieso nicht direkt in der Bundesliga oder in der 2. investiert wird.
Hat Red Bull damals auch nicht gemacht! Das Sponsoring in der RL ist doch viel günstiger aber man bekommt Aufmerksamkeit.
Meint ihr nicht, dass selbst die Sportschau berichten würde, wenn durch einen Sponsor der 4. Liga auf einmal junge Talente der ersten und zweiten spanischen Liga beim KSV spielen?
In Leipzig war es doch genauso!
Damit schafft doch der Sponsor durch minimales und kalkuliertes Risiko gleich zu Beginn des „Investments“ den Fuß auf den deutschen Markt zu fassen! Sobald davon groß berichtet wird, erkundigen sich die Menschen über den Sponsor! Wirtschaftlich gesehen ein genialer Schachzug!
Dass dahinter auch langfristig etwas steckt wäre wirtschaftlich betrachtet die logische Schlussfolgerung! Sollte sich der Sponsor verschätzt haben oder aber auch den Verein fallen lassen, erfolgt wiederum ein medienwirksames Spektakel. Und es ist bekanntlich so, dass ein schlechtes Image nicht mehr glattgebügelt werden kann! Dann würden die nie wieder Fuß fassen können!
Also könnte tatsächlich eine langfristige Zusammenarbeit angedacht sein. Man stelle sich nur vor, wie hoch der Marktanteilgewinn wäre, wenn der KSV zusammen mit dem Sponsor in die zweite Liga aufsteigen würde!
Dass diese Planung dann auch überwacht werden muss und der Verein auch noch mehr professionelle Strukturen aufweisen muss ist doch selbstverständlich. Auch jedes Unternehmen hat eine Abteilung, die sich Controlling nennt. Hier werden die Ist-Zahlen mit den Plan-Zahlen verglichen und man strebt die Überwachung und Realisierung des Wirtschaftsplans an!
Jeder Sponsor wäre doch schön blöd, wenn er nicht die Person seines Vertrauens einsetzen würde!

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Re: Manni Bender und die Spanier

Beitrag von Schlagge » 21. Jun 2013, 12:19

Gonzo hat geschrieben:Ich für meinen Teil würde gerne wissen: Um wen geht es. Namen. In welchem Gewerbe, in welchem Segment des Fußballs will der Betreffende mit welchem Unternehmen Fuß fassen? Eine Sportinvestment-Gruppe würde ich tendenziell ablehnen. Einen Sponsor, z.B. einen Sportartikelhersteller wie Joma oder Kelme, nicht. Auf Sponsoren sind wir angewiesen.
Stimme Dir vollkommen zu, Gonzo. Ich frage mich auch, was das denn für eine Firma ist. Bsonders frage ich mich allerdings, was der Grund für diese konsequente Geheimhaltung bezüglich des Namens und des Betätigungsfeldes ist. Wenn sie nichts zu verbergen hätte, dann würde man doch nicht so ein Geheimnis drum machen, könnte man meinen. Soll man (Presse und Fan) nicht unabhängig recherchieren können, bis die Unterschrift auf dem Vertrag trocken ist -sofern sie getätigt wird? Ist vielleicht Manni Bender sogar Teilhaber dieser ominösen span. Firma. Diese Geheimniskrämerei lässt mich persönlich an der Seriosität dieser Firma zweifen......und nich nur das.
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Manni Bender und die Spanier

Beitrag von matzem » 21. Jun 2013, 12:49

Ich muss ehrlich sagen, dass ich selten so einen gesammelten Blödsinn gelesen habe.
Hätte ich als Sponsor die Idee Geld anzulegen, um meine Bekanntheit und ggf. mein Image aufzupolieren, wäre der KSV die allerletzte Adresse.
Beides kann ich besser erreichen, wenn ich das Geld einem Kinderhilfsprojekt zur Verfügung stelle.
Schafft ein positives Image, hilft und ruft keine blödsinnigen Mutmaßungen hervor.


Warum soll ein Verein eine solche Offerte nicht zumindest prüfen dürfen. Nichts anderes geschieht derzeit.
Hätte man die Interessenten, ohne sie anzuhören, vom Hof gejagt, hätte ich die Kommentare hier sehen wollen.
Hier werden mit Halbwissen Kommentare abgesondert. Unglaublich.
Wer von euch hat an den bisherigen Gesprächen/ Verhandlungen teilgenommen ??

Gonzo
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Re: Manni Bender und die Spanier

Beitrag von Gonzo » 21. Jun 2013, 13:11

Oldi hat geschrieben:Hallo,

Irgendwie verstehe ich die Nordhessen nicht!
Unabhängig vom Rest Deines Postings: Niemand tut das ;-)
Einerseits lechzt man schon seit Jahren nach Profifußball und andererseits sieht man alles negativ! In Allem findet man das Härchen in der Suppe!
Wieso kann man dem Projekt nicht eine Chance geben und dem Vorstand das Vertrauen in eine gute Entscheidung schenken?
Das mit dem Vertrauen habe ich ja schon beschrieben. Ob das eine "gute Entscheidung" wäre, hängt davon ab, mit wem man es zu tun hat. Bei der TMS Group wäre es z.B. eine schlechte Entscheidung. Punkt. Kooperationen mit Unternehmen, denen in Zeitungartikeln Mafia-Kontakte nachgesagt werden, sind nicht akzeptabel.
Man Erinnere sich nur an RB Leipzig! Ich glaube jeder Regionalligist wäre froh gewesen, wenn Red Bull bei denen eingestiegen wäre!
Keinesfalls. Wäre das hier passiert, wäre für viele der Fußball in KS gestorben gewesen bzw. wäre der KSV neu gegründet worden. Red Bull hat sich Markrahnstädt ausgesucht, weil es dort keine Widerstände, keine Fankultur, keine Perpektive gab. Da kann man noch Identität stehlen. Du kannst ja auch mal die Fans von Austria Salzburg fragen, wie glücklich die mit dem Einstieg von Red Bull waren. Ich persönlich verzichte auf von mir aus auch auf den Championsleague-Titel, wenn der Preis dafür die Namensrechte, die Entrechtung der Mitglieder, das Ändern der Vereinsfarben oder ähnliches ist.
Von der Publicity her war es doch für Red Bull doch fantastisch. Wann hatte ein Verein aus der Regionalliga so ein medienwirksamen Auftritt – abgesehen von Hopp und Hoffenheim – uups auch hier ein Großinvestor!
Schön für Red Bull. Würde ich aber auch nicht unterschreiben. Hunderttausende Fußballfans boykottieren seitdem das Getränk. RB wird noch schlimmer als Hopp bewertet und RB Leipzig gilt zu Recht als Deutschlands unsympathischster "Club". Dort hat man die Mitglieder mit horrenden Jahrebeiträgen vertrieben bzw. entmachtet. So etwas kann man in Kassel nicht wollen und so etwas steht hoffentlich auch gar nicht erst zur Debatte.
Bevor man sich ein negatives Urteil erlaubt, sollte man doch vorher bedenken, welche Ziele verfolgt der Sponsor.
...und wer ist der Sponsor. Gerade diese beiden Punkte machen mir Sorge. Aber vor Allem: Ist es überhaupt ein Sponsor? Sponsoren planen keine feindliche Übernahme, bei Investoren soll das gelegentlich vorkommen.
Klar verfolgt ein Sportsponsor ein gewisses Ziel. Mit ein wenig Verstand für die Marktwirtschaft weiß man, dass bei Einführungswerbung und dem Gewinn von Marktanteilen Geld investiert werden muss. Dabei sollte das Verhältnis von Investition und möglichem Gewinn ausgewogen sein.
Sponsoren gehen nicht in die Vereine, um direkt Gewinne zu erzielen, sondern um über Werbung ihr Produkt zu vermarkten, sich ein Image aufzubauen oder tatsächlich aus Verbundenheit zum Verein.
Dies ist die Erklärung, wieso nicht direkt in der Bundesliga oder in der 2. investiert wird.
Hat Red Bull damals auch nicht gemacht! Das Sponsoring in der RL ist doch viel günstiger aber man bekommt Aufmerksamkeit.
Deine ständigen Vergleiche mit Red Bull erreichen vermutlich das Gegenteil von dem, was Du möchtest. So etwas wie das will fast niemand hier haben. Ist ja schön, dass Du Werbung für Dein Unternehmen machst, aber Bundesliga ist im Fußball nicht alles.
When the going gets weird, the weird turn pro. It never got weird enough for me.
Hunter S. Thompson
VIVA MADIBA! VIVA MANDELA!

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Re: Manni Bender und die Spanier

Beitrag von Gyros-Paule » 21. Jun 2013, 13:17

matzem hat geschrieben:Warum soll ein Verein eine solche Offerte nicht zumindest prüfen dürfen. Nichts anderes geschieht derzeit.
Dagegen hat auch niemand etwas. Dass die Verantwortlichen willens sind, bestreitet auch niemand. Einige Zweifel gibt es daran, ob sie dazu in der Lage sind. Diese Zweifel entspringen nicht der Hybris von verbohrten Bedenkenträgern, sondern sind das Ergebnis einer manchmal miserablen Außendarstellung. Ich habe großen Respekt vor der Arbeit der Ehrenamtlichen, aber einen Anspruch auf Schulterklopfen hat man allein deshalb noch nicht. Im Übrigen verstehe ich die Argumentation einiger hier nicht wirklich: solange man nichts genaues weiß, soll man nicht so kritisch sein? Es ist doch genau umgekehrt.

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