2. Spieltag: KSV Hessen Kassel - SV Waldhof Mannheim

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bannedfromthepubs
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Re: 2. Spieltag: KSV Hessen Kassel - SV Waldhof Mannheim

Beitrag von bannedfromthepubs » 12. Aug 2012, 17:20

140 Risikofans im Kasseler Block?
http://www.morgenweb.de/sport/fussball ... f-1.682334
Also Kategorie B ist man als Ultra wohl automatisch? Oder woran erkennt die Polizei jetzt einen "Risikofan"?
"Der 10. Platz soll nächste Saison besser werden." SG am 05.06.2024 -> 9. Platz am 17.05.2025

Uncle Sam
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Re: 2. Spieltag: KSV Hessen Kassel - SV Waldhof Mannheim

Beitrag von Uncle Sam » 12. Aug 2012, 17:33

Da hat ich mal eine Frage: Was ist der Unterschied zwischen Risikofans und Hooligans? Da gibt es eigentlich keinen Unterschied.
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Beaker
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Re: 2. Spieltag: KSV Hessen Kassel - SV Waldhof Mannheim

Beitrag von Beaker » 12. Aug 2012, 17:40

Insgesamt bleibt der Einwand aber doch insofern berechtigt, dass die tatsächliche Hitzeentwicklung nicht wirklich ein Gefahrenpotential ist. Ich kann mich nicht so recht an Fälle von Verbrennungen oder dergleichen entsinnen. Gut, dass die Böller angesprochen worden - wobei da ja schon Konsens drüber besteht, dass das ein No Go ist. Ist dann immer so eine Mentalitätsfrage, ob man das Restrisiko, dass die doch ins Stadion hineinkommen akzeptiert oder sich daran abmüht. Ich neige zu Ersterem, da würden in den Fangruppen wohl auch schnell genug selbstregulierende Prozesse eintreten - alles andere ist da nicht recht beeinflussbar. Irgendwo schade, aber es wäre wie gesagt nicht tragbarer Aufwand hinter der zweiten Möglichkeit.

Es ist insgesamt auch richtig zu sagen, dass man aus dem Waldhof-Spiel da nicht den Deal machen muss, was jetzt die tatsächliche Gefährung von Zuschauern angeht. Überhaupt für die derzeitige Saison und die Füllung des Auestadions - selbst wenn mich die Anzahl gefreut hat - muss man auch nicht mit Sicherheitskonzepten anfangen. Das ist auch gar nicht so der Punkt. Die Stimmung zeigt für mich nur relativ klar auf wie das derzeitige Bild ist und das alles bloß auf Brian-Washing zu schieben ist mir ehrlich gesagt zu bequem und unflexibel. Das diskreditiert automatisch alle anderen Positionen; egal wie sehr man beteuert, dass man das so nicht gemeint hat. Und das ist es auch, worüber ich mich hier die ganze Zeit so aufrege, weshalb ich jetzt wieder in dieselbe Kerbe schlage: Die Leute, die das an diesem Abend mit Pfiffen quittiert haben sind doch nicht die Feindbilder. Das sind diejenigen, die dem Verein ebenso ihr Gesicht geben wie alle noch so unterschieldichen Fangruppen und auch die ein oder anderen Spinner.

Wo ist der Gedankengang, genau die mit ins Boot zu holen, wenn man doch so gut für den kontrollierten Pyroeinsatz argumentieren kann (Und das kann man auch tatsächlich!)? Das fehlt mir komplett und letztendlich wird man sich damit selber auf den Füßen stehen. Das ist die Tragik daran, die mich so unwahrscheinlich nervt und wo ich offen gesagt hier jetzt auch keinen einzigen Ansatzpunkt zur Verbesserung erkannt habe. Klar ist das mühsam, klar stumpft man dabei ab. Aber man riskiert, dass die Leute sich nicht einmal mehr dazu bereit erklären sich das anzuhören, was man dann anzubieten hat. Das ist für eine Agenda mit derart viel politischem Gegenwind kurz gesprochen ein Genickbruch.

Und gerade weil ich denke, dass die Pyrotechnik eine ganz spannende Facette in Cheoreographien mit einem tatsächlich geringen Risiko einbringen kann, gerade deswegen würde ich mir zunächst äußerst konkret Gedanken darüber machen was ich exakt möchte - also die Frage: "Wie würden wir das für das Auestadion regeln?". Und sobald DAS anständig bekannt gemacht wird, dann lässt sich auf der Grundlage hier auch mehr als dieses nervige Gerede mit irgendwelchen Terrorismusvergleichen und ähnlichem erzielen. Wenn man so eine konkrete Lösung des Problems haben will kann einem meiner Ansicht dieser Freitagabend nicht egal sein. Nicht so sehr, was die Folgen angeht - die gab es spannenderweise ja auch an dem Abend wieder nicht - sondern vom grundlegenden Meinungsbild. Da fängt jeder Wandel an und wenn man den Schritt nicht sorgfältig genug abarbeitet, dann wird das einfach nichts. Und dann schiebt man auch gerne mal ungerechtfertigten Frust gegenüber denen, die man eingentlich überzeugen wollte.

Ich bring mal so ein Gedanknspiel ein: Vor dem Fanblock. Gewährleistet folgende Dinge:
- Absprache mit dem Verein, weil es ja schließlich im Innenbereich ist.
- Für Choreos nutzbar.
- Durch die Ordner davor ausreichend begutachtet.
- Außerhalb von Menschenmengen.

Mein Lieblingsthema mit der Rauchentwicklung ist dadurch zwar nicht abgedeckelt, aber für's Beispiel sage ich einfach mal Schwamm drüber. Muss man ja auch keinen AK gründen für solche Überlegungen.

Und für den Passi das hier, die ABC-Skala. Ist zwar Stand 2009, liest sich aber im konservativen Hessen doch fast schon modern. ;)
"Genial an Kassel ist, die wenigen Möglichkeiten hier einfach nutzen zu müssen.
Du bist zwar nirgends, kannst aber im Handumdrehen überall sein. Das ist wenig Silicon, aber viel Valley..."

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Re: 2. Spieltag: KSV Hessen Kassel - SV Waldhof Mannheim

Beitrag von Lokalmatador » 12. Aug 2012, 17:47

Ziemlich treffender Beitrag von Besse.

Ich persönlich bin es allerdings leid hier immer wieder auf diese Pyro-Debatte einzugehen.
Bleibt der DFB ignorant und verlogen, kann man von den Fans ebenso wenig Dinge erwarten.

Das Ende der Fankultur ist ohnehin nicht mehr aufzuhalten und so denkt man sich eben: Nutzen wir die letzten paar Jährchen und leben in Saus und Braus.

Alleine diese Diskussion hier zeigt, was der DFB mit Hilfe der Medien bereits angerichtet hat! Das wird immer weiter gehen und irgendwann eine klare Trennug ergeben zwischen denen, die ins Raster für das "Event für die ganze Familie" passen und zudem hoffentlich solvent sind und denjenigen, die Teil einer Subkultur, nämlich der Fussball-Fankultur sind bzw. waren.
Die einen werden ein paar Jährchen die Sitzplatz-Arenen füllen und irgendwann die Lust verlieren an der Operette. Die anderen werden bestenfalls noch zu Highlight-Spielen aus der Versenkung kommen und ansonsten vielleicht die Spieltag in den Kneipen verbringen...oder eben ganz aussterben. England sollte eigentlich das warnende Beispiel sein. Ich habe eher das Gefühl dass der dortige Fussball das große Vorbild ist.

Eigentlich gehts in diesem Thread übrigens um ein Fussballspiel und einen grandiosen Flutlicht-Abend.
Der war es nämlich wirklich, danke dafür...allen voran an Uwe Wolf, der für mich bereist jetzt bewiesen hat dass er nicht nur Lautsprecher sondern auch einer mit Sachverstand und Charakter ist!
"Und ich verliebte mich in den Fußball wie ich mich später in Frauen verlieben sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an den Schmerz und die Zerissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würde." (Hornby)

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Re: 2. Spieltag: KSV Hessen Kassel - SV Waldhof Mannheim

Beitrag von Stehplatznörgler » 12. Aug 2012, 18:24

Man stelle sich mal einen der heutigen Hysteriker als Kommentator des Spiels Kaiserslautern - Barcelona vor. Der Spielbericht (gerade ab Minute 1:20) wäre wohl ein anderer. Statt "Stimmung Marke 2000" oder "Der Betzenberg als Gesamtkunstwerk" würde man wohl "diese Chaoten, Verbrecher haben im Fußball nichst verloren" hören...
https://www.youtube.com/watch?v=_l5ZJv0VZ6E

Ich finde es tatsächlich beschämend, dass in Kassel das Abbrennen von 2,3 Fackeln zu den Reaktionen, wie hier im Forum führt. Hoffentlich lesen hier nicht Kinder mit! ;)

Als jemand der der Pyrogeschichte eher gelassen gegenüber steht gerade weil ich zig mal Zeuge davon wurde, dass sie weniger gefährlich sind als der Bierausschank im Stadion (keine Angst ich bin nicht für Stadionverbote bei Bierkonsum), muss ich zumindest sagen: Es zeugt nicht von Kreativität einer Fansszene, wenn bei jedem heißen Spiel gezündelt wird. Da gibt es andere Möglichkeiten, die auch den Rest des Publikums mitreißen.

Und doch finde ich die Diskussion doch irgendwie schön. Da weiß man doch gleich, dass es sich um den KSV dreht. Da kann nach 1 1/2 Jahren der tolle Fußball ins Auestadion zurückkehren und doch endet alles in einer großen Anfeindung. Das ist der KSV!
Zuletzt geändert von Stehplatznörgler am 12. Aug 2012, 19:28, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: 2. Spieltag: KSV Hessen Kassel - SV Waldhof Mannheim

Beitrag von KSV Löwe 89 » 12. Aug 2012, 19:00

Sehr sehr guter Beitrag Stehplatznörgler!!!

Uncle Sam
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Re: 2. Spieltag: KSV Hessen Kassel - SV Waldhof Mannheim

Beitrag von Uncle Sam » 12. Aug 2012, 19:15

Ah danke für den Beitrag, casseler und Beaker!

Der DFB entscheidet was erlaubt ist und was nicht und Pyrotechnik ist verboten und das muss auch jeder akzeptieren und fertig.

Naja ich hat noch eine Frage, da viele hier mit eigenen Worten erklären, dass Pyrotechnik eher harmlos ist, warum ist es denn dann überhaupt verboten, Pyrotechnik zu benutzen?
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Re: 2. Spieltag: KSV Hessen Kassel - SV Waldhof Mannheim

Beitrag von Fiesel » 12. Aug 2012, 20:02

Besso hat geschrieben:
... Warum sich die Zuschauer der Haupt- und Osttribüne überhaupt von den Bengalos gestört fühlten, bleibt mir ein Rätsel. ...
Das spricht leider nicht für dich, Besso.
Eigentlich ist das sehr leicht zu verstehen. Wie jeder weiß, sind die Bengalos von Seiten des DFBs verboten. Wenn Bengalos trotzdem gezündet werden, drohen finanzielle Strafen.

Und es war ja nicht mal so, dass die Haupt- und Gegentribüne (vermutlich so 80% der Zuschauer) schon beim ersten Bengalo oder den Böllern gepfiffen haben. Nein, es war nicht mal so, dass beim 2. Bengalo gepfifen wurde.

Nein, erst als nach der erneuten Bitte unseres KSV keine Bengalos abzubrennen, erneut gezündelt wurde, da kam der geballte Unmut.
Denn der dritte Bengalo war auch der Zeitpunkt an dem der Schiri sein Büchlein gezückt hat und den Vermerk reingeschrieben hat, der unserem Verein eine Stange Geld kosten wird.

Wer die Durchsagen des Vereins so ingoriert wie diese Idioten, stellt sich gegen den Verein! Ihr habt gezeigt, dass euch euer sinnloses Rumzündeln wichtiger ist, als das Wohle des Vereins. Vielleicht verstehst du jetzt, weshalb uns die Bengalos stören.

Aber es gibt auch etwas, was ich nicht verstehe. Diese "Fans", die bewußt und ohne schlechtes Gewissen dem KSV schaden, sind auch die, für die eine Fan-Abteilung und Fan-Projekt gefordert wird. Aus welchen Grund sollte der Verein Geld in die Leute investieren, die ihm schaden? Das ist doch paradox!

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