13. Spieltag: KSV Hessen Kassel - 1. FC Nürnberg II

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Matz Nochtgren
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Re: 13. Spieltag: KSV Hessen Kassel - 1. FC Nürnberg II

Beitrag von Matz Nochtgren » 25. Okt 2010, 11:15

von der viel gepriesenen roten beleuchtung am aussenrand des stadions war ich ein wenig enttäuscht...das war kein rotes leuchten, sondern höchstens ein rötlicher schimmer......naja...trotzdem tolle tribüne......fehlt ja nur noch ne anzeigetafel....u das dazugehörige einweihungsspiel :wink: :P

!)aniel
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Re: 13. Spieltag: KSV Hessen Kassel - 1. FC Nürnberg II

Beitrag von !)aniel » 25. Okt 2010, 12:54

Zivischlacke hat geschrieben:@firehouse: Keine Angst, ich wollte nur ein wenig provozieren. Habe das "aufgeSChrieben" gestern auf der Heimfahrt im Zug gelesen und war von dem Willen, Alternativen mit den Entscheidungsträgern zu entwickeln, sehr angetan.
Dennoch hat es meines Erachtens einen faden Beigeschmack, wenn immer und immer wieder gebetsmühlenartig betont wird, dass Politik ganz pauschal - von Einschränkungen à la "Vereinspolitik schon" war nie die Rede, werter Frosch! - im Stadion nichts verloren habe und dann solche Aktionen gestartet werden.
Und der Beigeschmack verstärkt sich, wenn etwa die Ultràs DA für ihre klare antirassistische Positionierung kritisiert werden, weil Politik ja nichts im Stadion bla, seier, schwall und sülz.
Ich will damit der SC 913 keineswegs eine rassistische Grundhaltung unterstellen, das wäre völliger Blödsinn. Aber dieser Verdacht kann aufkommen, wenn eine diesbezüglich Positionierung mit dem dämlichsten aller Argumente immer wieder zerredet wird, dann aber auf der anderen Seite "Vereinspolitik" betrieben wird.
Übrigens wird von den Ultràs ständig Politik in eigener Sache betrieben: Stadionverbote, Regionalliga-Reform und nun eben die mögliche Umbenennung des Auestadions sind nur einige Punkte.
Mir erschließt sich einfach nicht, wie man sich da so gegen eine Sache des gesunden Menschenverstandes - Antirassismus ist nämlich keineswegs eine "linke" Position, sonst wäre unser Grundgesetz ja ein linkes Pamphlet! - sperren kann.
Und jetzt zerreißt mich zusammen mit Axel. Möge nur hinterher jemand die Sauerei wegmachen.
Tja, dann will ich mal anfangen, mit dem Zerreißen ;-)
Zunächst einmal gebe ich dir recht, was die stetigen Bekundungen angeht, Politik gehöre nicht ins Stadion. Die gab es und die gibt es. Zu Recht. Dass damit allerdings nicht solche Dinge gemeint sind, wie von dir aufgeführt (Stadionumbenennung, Stadionverbote, Regionalligareform), ist doch selbstverständlich. Der Begriff Politik wird vielleicht ein bisschen zu pauschal ge- bzw. missbraucht, um etwas zu beschreiben, was man eigentlich gar nicht meint.
Wikipedia sagt: „Das Wort Politik bezeichnet die Angelegenheiten, die die Einrichtung und Steuerung von Staat und Gesellschaft im Ganzen betreffen. Es umfasst dabei alle Aufgaben, Fragen und Probleme, die den Aufbau, den Erhalt sowie die Veränderung und Weiterentwicklung der öffentlichen und gesellschaftlichen Ordnung anbelangen.
Politik bezeichnet jegliche Art der Einflussnahme und Gestaltung sowie die Durchsetzung von Forderungen und Zielen, sei es in privaten oder öffentlichen Bereichen.“

Somit gehört Politik im eigentlichen Sinne natürlich ins Stadion. Du nennst ja die Beispiele. Faninteressen sind dabei Teil der gesellschaftlichen Ordnung. Würde man „Politik“ laut Definition gänzlich ignorieren, gäbe es ja schließlich nicht solche Aktionen wie die Demo vor 2 Wochen in Berlin oder die zahllosen Spruchbänder im ganzen Land, welche jedes Wochenende aufs Neue verschiedenste Missstände anprangern und Lösungsvorschläge abliefern. Nicht umsonst gibt es „politische“ Zusammenschlüsse von Fußballfans, wie etwa ProFans oder BAFF. Die Fankultur in Deutschland ist politischer als man denkt und dabei ungeheuer aktiv, lebendig und demokratisch. Viel geschieht allerdings im Verborgenen, nur wenig wird medienwirksam inszeniert, wie die Demo in Berlin. Die angesprochenen Spruchbänder aus anderen Stadien kriegen Fans eines Vereins meistens nicht mit, da sie sich nicht dafür interessieren. Drum gibt es auf Ultraebene etliche Medien und Organisationen, um sich auszutauschen und zu kooperieren, beispielsweise den BFU oder ProFans.
Alles das bräuchte es nicht geben, wenn man der Meinung wäre, Politik (im Sinne der oben stehenden Definition) gehöre nicht ins Stadion. Dafür sind der Fußball und vor allem die Fankultur zu eng mit ihr verknüpft. Die Kommerzialisierung, der DFB, die Polizei, Sponsoren und Mäzene lassen einem gar keine Wahl.
Fußballfans sind Teil der gesellschaftlichen Ordnung und wollen gewisse Zustände logischerweise auch je nach Einzelfall „erhalten, verändern oder weiterentwickeln“. Es gibt eben auch fanpolitische Forderungen und Ziele, der Versuch diese durchzusetzen, ist Politik. Ganz einfach.
Dass man dies niemals explizit erläutert, wenn man davon spricht, dass man als Ultras Kassel das Thema Politik nicht im Stadion haben möchte, liegt eventuell an der blauäugigen Auffassung, die Allgemeinheit würde diese Hintergründe schon so verstehen. Dem ist anscheinend nicht so.
Themen die in diesen Topf gehören, den man bisher immer so unpräzise als Politik bezeichnete, sind unter anderem solche Dinge wie Stuttgart 21, Gesundheitsreformen, Wahlkampf, Steuererhöhungen, Integrationsdiskussionen, Benzinpreise, Thilo Sarrazin, Alice Schwarzer, Jörg Kachelmann, Dominik Brunner, Piraten vor Somalia, Angela Merkel, etc. etc.
Auch wenn wohl jeder eine mehr oder weniger fundierte Meinung zu diesen oder ähnlichen Themen/Personen hat, gehören diese eben nicht ins Stadion. Dort interessiert es einfach nicht, ob nun jemand FDP- oder SPD-Wähler ist, ob er für Stuttgart 21 ist, oder dagegen.
Dass Rassismus nichts mit Politik zu tun hat, sollte auch klar sein. Anti-Rassismus ist eine Selbstverständlichkeit, auch innerhalb der SC und ohne zuviel verraten zu wollen, hat es auch aus Gründen die eben jenes Ressort betreffen, schon personelle Veränderungen in der Gruppe gegeben. Der Unterschied ist eben immer, worauf man sein Hauptaugenmerk legt. In Kassel genießt der Fußball, der Verein und die Kultur Ultra Priorität. Die Ultras DA positionieren sich nicht einfach nur klar gegen Rassismus. Wie gesagt, das wäre ja kein Problem sondern einfach eine Selbstverständlichkeit. Sie verkommen von einer politischen Ultra-Gruppierung zu einer ultra-orientierten Antifa-Gruppierung. Es gibt nun mal in Kassel sowohl unter den jungen, als auch unter den älteren Stadionbesuchern sowohl linke, als auch rechte. Inwiefern ein jeder mit diesen Personen zu tun hat, bleibt jedem selbst überlassen. Auch ist die SC keine Stadionpolizei, die jeden auf den Weg der Erkenntnis bringen muss. Solange niemand den Fußball, den KSV oder die Gruppe in Verruf bringt, weil er meint, eine Plattform für seine Ideologie gefunden zu haben, kann man niemandem das Fan-Dasein absprechen, nur weil er politisch nicht so denkt, wie man selbst das gerne hätte.

Homeboy
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Re: 13. Spieltag: KSV Hessen Kassel - 1. FC Nürnberg II

Beitrag von Homeboy » 25. Okt 2010, 14:43

Bin mit dem Punktgewinn nach dem Spielverlauf durchaus zufrieden, für mich hatte die jungen Glubberer die zwingenderen Möglichkeiten. Unser Spiel nach vorne wirkte teilweise zu überhastet und plan- und ziellos.
Am ganzen drum herum blieb einzig und allein die Rede von Präsi Rose hängen. Das allerdings mehr Stimmung von der neuen Haupttribüne erwartet wurde/ wird ist doch weit hergeholt. Gut, teilweise wurde sich von den Sitzplätzen erhoben und es wurde bei einigen gelungenen Aktionen brav applaudiert, aber der Funke sprang nie über. Da wirkte die Osttribüne wie ein Hexenkessel. :wink:
Die Stimmung war wie schon erwähnt sehr merkwürdig, wirklich laut wurde es nur zum Ende der Partie. Die Scena und Umfeld waren stets bemüht die Mannschaft anzutreiben, jedoch zogen wieder mal nur die üblichen 5-6 Reihen mit, danach folgte stimmungsmäßig nix. Aber das kennt man ja bereits, da wird sich lieber am Bierchen festgehalten. :roll:

Kellerwaldlöwe
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Re: 13. Spieltag: KSV Hessen Kassel - 1. FC Nürnberg II

Beitrag von Kellerwaldlöwe » 25. Okt 2010, 14:56

Zur Stimmung: Vielleicht sollte man nicht gefühlte 10 Minuten das gleiche singen dann machen bestimmt mehr mit.

Was überhaubt nicht geht sind die Stadionlautsprecher... Ich habe im Fanblock fast nichts !
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Der Schwimmlehrer
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Re: 13. Spieltag: KSV Hessen Kassel - 1. FC Nürnberg II

Beitrag von Der Schwimmlehrer » 25. Okt 2010, 15:01

Homeboy hat geschrieben:Das allerdings mehr Stimmung von der neuen Haupttribüne erwartet wurde/ wird ist doch weit hergeholt. Gut, teilweise wurde sich von den Sitzplätzen erhoben und es wurde bei einigen gelungenen Aktionen brav applaudiert, aber der Funke sprang nie über. Da wirkte die Osttribüne wie ein Hexenkessel. :wink:
Na ja, ich finde dieses "steh auf wenn..." sollte meines Erachtens eh nur gebracht werden, wenn eine besonders gute Leistung auf dem Platz honoriert werden soll. Ansonsten nutzt sich das doch ab. Gestern fand ich das Aufstehen auf jeden Fall unangebracht. :roll:
"Erfolg ersetzt alle Argumente". Kicks.

Kasseler_Jung
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Re: 13. Spieltag: KSV Hessen Kassel - 1. FC Nürnberg II

Beitrag von Kasseler_Jung » 25. Okt 2010, 15:18

Ich fand das gut. Das Zeigt wer hier Herr im Haus ist! :wink:
Allerdings war gestern echt ein bisl der Wurm drin. Aber das mit der Stimmung von der Haupttr. muss sich eh erst noch einspielen!
Das Spiel selbst es war gestern etwas hilflos!
Wenn Damm nach vorne gestürmt ist, hat man LEIDER einen anteilnahmelosen Thorsten Bauer gesehen! Der kam einfach nicht hinterher! Das gesammte Mittelfeld war leider nicht Präsent und Gefährlich genug! Die Mittel haben quasi gefehlt!
Viele Bälle sind wegen der Rutschpartie und dem Platz auch verloren gegangen, wobei sowohl die Eckbälle als auch flanken von der Seite einfach nicht HOCH genug wollten! Beisp. Takka und Tobi Damm...

Überragend gestern Jensen Asaeda und Mayer!
Die Abwehr fand ich gut Heussner, Weigelt, Neunaber echt schöne Leistung, Wobei mir Grembo nach seinen zuletzt MEHR ALS DÜRFTIGEN LEISTUNG in der 2. heute dann doch recht Solide war!
Ohne Totti jetzt wieder Kritisieren zu wollen, ist es doch irgendwann auch mal an der Zeit, ihn auszuwechseln, denn so wirklich Präsent war er gestern genauso wie Enno leider nicht!
Anstatt dann Koitka zu bringen, hätte ich dann eher Pokar für Bauer gebracht! Denn Asaeda hatte es sich DEFINITIV verdient weiterzuspielen! Aber ja es war ja eine Taktische Auswechselung um noch Offensiver agieren zu wollen....

Für mich heisst Asaeda nur noch " RUNNING SUSHI" :lol:
"Bazinga"

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Re: 13. Spieltag: KSV Hessen Kassel - 1. FC Nürnberg II

Beitrag von Entenmann » 25. Okt 2010, 15:53

@ !)aniel: Hey, tat ja gar nicht weh! Nee, mal im Ernst: Es ist mir schon durchaus klar, worum es geht und was mit "Politik" gemeint ist und was nicht. Es wird aber nicht geschadet haben, deinen Standpunkt hier mal so schön ausführlich und nachvollziehbar zu posten, denn so wird ein breites Publikum erreicht.
Worum es mir letzten Endes schlicht und einfach geht: Dieses unsagbar dämliche "Politik gehört nicht ins Stadion!" kann ich nicht mehr lesen und nicht mehr hören. Den hier Schreibenden, die dies alle Nase lang von sich geben, wollte ich nur vor Augen führen, dass auch im Stadion Politik betrieben wird und ihr Totschlagargument daher Schwachsinn sondergleichen ist.

Dick
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Re: 13. Spieltag: KSV Hessen Kassel - 1. FC Nürnberg II

Beitrag von Dick » 25. Okt 2010, 17:00

Schade, dass man hier rumalbert über Politik, Freibier, schlecht Stimmung, fehlende tausende v. Zuschauern udglm.

Am wesentlichen gehen hier viele gern vorbei, weil wir das trotz 5 Punkten Vorsprung nicht bieten können. Das ist moderner Fußball! Die Sch… Amateure haben uns modernen und auch ausgebufften Fußball vorgeführt. Wir haben mit Kampfgeist und falschen Auswechselungen (Taka ein, Ken aus u. Koitka ein) dagegen gehalten; und es hat gerade noch mal gut gegangen. Mit dieser Spielweise werden wir Freitag im DH Stadion unser blaues (RW) Wunder erleben, denn die haben auch noch pfeilschnelle sehr gute Stürmer/Torschützen. Wer in Heilbronn war weis was ich meine, denn bereits dort war unser Glückskonto fast aufgebraucht. Diese vielen einfachen Abspielfehler kosten überflüssigerweise Kräfte, der Ball muss jedes Mal mühsam wieder erkämpft werden. Wenn jetzt die Zeit der schweren Böden kommt, die u.a., TB nicht schneller machen, die unsere selten sattelfeste Abwehr zu oft hinterher schauen lässt, dann kann unser 5 Punkte Vorsprung schnell dahin schmelzen. Vielleicht hält uns Jensen noch etwas länger im Spiel/an der Spitze; super Leistung am So, berechtigte Sprechchöre für ihn. Und in der 3. Liga (Traum/Hoffnung) … ? Die uns folgenden „… Amateure“ werden uns jagen und zumindest HOFF u. Zwietracht haben den festen Willen aufzusteigen. Vielleicht hilft uns der G-Faktor nochmals am Freitag, ich werde vor Ort sein.

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