SPIELAUSFALL
Brück: Wir haben damit nichts zu tun
KASSEL - Auf Kritik stieß die Entscheidung, das Fußball-Landesligaspiel zwischen dem KSV Hessen und dem VfL Kassel rund sechs Stunden vor dem Anpfiff abzusagen.
Voller Vorfreude hatten sich am Samstag 2000 Fußballfans auf den Weg in das Kasseler Auestadion gemacht, um sich das Landesligaspiel zwischen dem KSV Hessen und dem VfL Kassel anzusehen. Optimales Wetter, Derbystimmung, das - so dachten alle - würde ein wunderschöner Nachmittag.
Umso größer war die Enttäuschung, als die Stadiontore verschlossen waren und auf einem Zettel an einem der Kassenhäuschen verkündet wurde: "Das Spiel fällt aus."
Dabei war am Samstag der pünktliche Beginn des Altweibersommers, doch Gerhard Griesing vom Sportamt der Stadt Kassel sah den Rasen des Auestadions in keinem optimalen Zustand. "Ein Spiel hätte Schäden verursacht, die bis zum WM-Qualifikationsspiel der Frauen-Nationalmannschaft gegen England am Donnerstag nicht mehr zu reparieren gewesen wären", sagt Griesing.
Viele Fans hatten für diese Begründung nur wenig Verständnis, zumal die Platzverhältnisse am Freitag nicht besser waren als am Samstag und somit eine rechtzeitige Absage möglich gewesen wäre.
Aber was sagen die Vertreter der betroffenen Vereine? Holger Brück, der Präsident und Trainer des KSV Hessen, legt Wert auf die Feststellung, dass "wir mit der Entscheidung, das Spiel ausfallen zu lassen, nichts zu tun haben. Ob im Auestadion gespielt wird oder nicht, bestimmt das Sportamt."
Das hat den Schwarzen Peter, doch auch der KSV blieb von Kritik nicht verschont, weil die Zuschauer nur unzureichend informiert wurden, und sich der Klub offenbar nicht darum bemühte, die Begegnung auf einem Ausweichplatz auszutragen.
Brück widerspricht: "Wir haben die heimischen Rundfunksender benachrichtigt und zwei Vereinsvertreter zum Stadion geschickt, die die Zuschauer unterrichten sollten." Und warum wurde das Spiel nicht auf dem G-Platz ausgetragen? "Wir haben Vip-Karten an Sponsoren verkauft", begründet Brück die Untätigkeit. "Die bestehen auf einem Platz auf der Tribüne des Auestadions, und außerdem war der Zuschauer-Andrang für den G-Platz viel zu groß."
Achim Stey, der Coach des KSV-Kontrahenten VfL, sieht die Spielabsage unaufgeregt. "Ich habe Verständnis dafür, dass die Stadt den Rasen im Hinblick auf das WM-Qualifikationsspiel der Frauen schonen wollte." Sauer ist Stey nur der Zeitpunkt der Absage aufgestoßen. "Ich kann nicht verstehen, warum man nicht schon am Freitag eine Entscheidung gefällt hat. Dann hätte man noch die Medien informieren können und viele Beteiligte hätten sich viel Ärger erspart."
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Derby jetzt am 3.Oktober
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Das abgesagte Landesligaderby zwischen dem KSV Hessen und dem Vfl Kassel ist für den 3. Oktober (Anpfiff, 15 Uhr, Auestadion) angesetzt worden.
Quelle:
(VON GERD BREHM / HNA-Sportredaktion Kassel)