So hier nun der Bericht zum Spiel und etwas vom drumherum:
Am Nachmittag, es war kurz nach 16:00 Uhr, waren alle Mitfahrer an Bord, und wir fuhren um kurz vor halb 5 bei Guxhagen auf die A7 Richtung Frankfurt. Gemütlich zuckelten und hoppelten (ja ja, die Stoßdämpfer hinten sind ja seit dem Karlsruhe-Trip im Eimer

) wir dahin. Wir hatten praktisch die ganze Strecke über freie Fahrt, und weitaus weniger Verkehr wie erwartet oder befürchtet.
So trafen wir dann um kurz nach 18 Uhr am Stadion ein. Unterwegs malten wir uns schon einige Szenarios aus, wie das Spiel wohl laufen und ausgehen könnte. Über eins waren wir uns aber alle einig, auch wenn es nicht klappen sollte mit einem Sieg, die Jungs haben eine tolle Saison, vor allem aber eine Hammermäßige Rückrunde gespielt.
Vom ursprünglichem Stadion ‚Am Bornheimer Hang‘ (Volksbankstadion) steht nur noch die Haupttribüne. Nord- und Südkurve, sowie die Gegengerade wurden komplett abgerissen, der Erdwall der die Gäste-(Süd-)Kurve bekleidete, wurde sogar komplett abgetragen, und als Auffüllmaterial für die zukünftigen Tribünen verwendet. Diese Tribünen rücken nun näher an das Spielfeld heran, sodass hier ein reines Fußballstadion entsteht. Die Nordkurve sowie die Gegengerade sind zum größten Teil bereits betoniert, während in der Südkurve noch die Gerippe der Betonträger emporragen, die die spätere Betondecke tragen werden. Mit Fertigstellung der neuen Tribünen soll das erneuerte Stadion eine Zuschauerkapazität von knapp 11000 haben, mit Option auf eine kurzfristige Ausbaumöglichkeit auf ein Fassungsvermögen von etwa 15000 Zuschauern.
Jetzt aber zum Spiel. Um 19:02 Uhr ging es nun endlich los.
Die ersten zehn Minuten gehörten erst einmal den Junglöwen. Sie waren in der Anfangsphase das agilere Team, auch spielerisch, und entwickelten mehr Zug zum Tor als die Gastgeber, ohne aber zu wirklichen Chancen zu kommen.
Wie sich später herausstellt, Rechtsverteidiger Florian Heussner bereits in der Anfangsphase mit einer wahrscheinlich gebrochenen Nase, die er sich bei einer Kopfballabwehr zugezogen hat, bei der ihm der Hinterkopf des Gegenspielers ins Gesicht geknallt ist.
In der 10.min die erste brenzlige Situation vor dem Löwen-Kasten, als der FSV zu einem Schuß aus kurzer Distanz kommt, der aber abgeblockt werden kann.
In der 13.min ein Distanzschuß der Frankfurter, der aber doch eher harmlos ist, und Torwart Tobias Wolf vor keinerlei Probleme stellt.
Drei Minuten später ein erneuter Distanzschuß des FSV, aber knapp am Löwen-Tor vorbei. Die beste Chance bis dahin für die Gastgeber.
Nach 20. Minuten die erste gute Gelegenheit für die Junglöwen. Torbjörn Warneke kommt nach einem scharfen Querpass von Kenny Mulansky, aus spitzem Winkel zum Torschuss, die Kugel geht über den Kasten.
Die Junglöwen stehen jetzt sehr tief in der eigenen Hälfte, lauern auf die Kontermöglichkeit, der FSV hat die Kontrolle über das Spiel übernommen, wirkt aber eher behäbig im Spielaufbau.
In der 26.min dann die Möglichkeit für den KSV durch einen Konter, der aber zur Ecke geklärt wird. Der Eckball kommt hoch an den Fünfmeterraum, Kopfball KSV (ich glaube es war Kai Simon?), der Torwart schon geschlagen, aber auf der Linie zuckt die Hand des Frankfurters Levy zum Ball, der ihn somit an den Pfosten lenkt, wonach der Ball dann weggedroschen wird. Der Schiri hat es gesehen, zeigt sofort auf den Elfmeterpunkt, läßt die Proteste abebben, ehe er dann Levy konsequent vom Platz stellt. Die Gastgeber nur noch zu zehnt, und Elfmeter für die Junglöwen.
Wer hat die Nerven, wer wird schiessen?
28. Minute - Marc Zuschlag schnappt sich schließlich den Ball, legt ihn sich auf dem Elferpunkt zurecht, kurzer Anlauf, der Schiri gibt den Ball frei ... und ... TOOOOR für die Junglöwen. Marc behält die Nerven, und verwandelt sicher in die von ihm aus gesehen rechte Ecke.
Und die Löwen versuchen nachzusetzen. Schuß aus halblinker Position von Kenny Mulansky, nur zwei Minuten nach der Führung, aber der FSV-Keeper auf dem Posten.
Wiederum zwei Minuten später fast der Ausgleich für die Gastgeber. Langer Ball vor das Tor der Löwen, Wolf kommt zu zögerlich aus seinem Kasten, mißlungener Abwehrversuch der Innenverteidigung, Bogenlampe eines FSV-Spielers, bei der das Leder auf die Latte des Kastens, und von dort ins Toraus springt. Puuh, durchatmen, das war knapp.
Der FSV hat nun Lunte gerochen, erhöht den Druck, die Junglöwen kommen kaum noch aus der eigenen Hälfte heraus.
36.min, Kopfballchance für den FSV, am Tor vorbei.
Die Angriffsversuche des FSV verstärken sich weiter, aber mit vereinten Kräften und gutem Stellungsspiel schaffen es die Junglöwen immer wieder, den Ball aus der Gefahrenzone zu befördern. Dies äußert sich dann aber meist durch unkontrollierte Befreiungsschläge, oder hektisch vorgetragene Konterversuche, die durchwegs an der Mittellinie wieder abgefangen werden. Lediglich Slava Petrukhin behält eine störrische Ruhe, und versucht mit ruhigen Pässen vernünftige‘ Gegenzüge einzuleiten, welche dann aber doch alsbald wieder vertändelt werden.
In der 44.min versucht es Slava dann einfach mal mit einem Schuß aus der 2.Reihe, der Ball geht etwa einen Meter über das Tor, aber dennoch nicht ungefährlich.
Gegenzug des FSV, Flanke in den Löwen-Strafraum, ein FSV’er rutscht in diese hinein, trifft den Ball aber aus kurzer Distanz nicht richtig, am Tor vorbei. Bereits 47.Minuten gespielt, das Spiel auf des Messers Schneide, der Ausgleich liegt in der Luft. Der Schiri macht immer noch keine Anstalten die erste Hälfte abzupfeifen. Die nächste Chance für die Gastgeber. Torhüter Wolf rettet vor einem Einschußbereiten FSV’er, kann den Ball aber nicht weit genug aus der Gefahrenzone befördern. Neuer Spielaufbau der Gastgeber, Flanke von der linken Seite, der Ball wird immer länger, und klatscht erneut auf die Latte, und von dort ins Toraus. Endlich der Pausenpfiff vom Schiedsrichter, nach 48. Minuten.
Um 20:02 Uhr beginnt die zweite Halbzeit. Der FSV versucht sofort wieder das Kommando zu übernehmen, aber die Junglöwen mit sehr gutem Stellungsspiel, und einem unbändigen Einsatzwillen. Jeder kämpft und rackert für jeden, kein Ball wird verloren gegeben.
So dauert es bis zur 54.min ehe wieder ein Schuß der Frankfurter vom rechten Strafraumeck auf den Löwenkasten kommt, aber zu hoch angesetzt.
Zwei Minuten später eine gute Chance für die Löwen. Mulansky flankt von links an den 16er des FSV, Direktabnahme von Slava Petrukhin, der den Ball aber leider nicht voll trifft, am Tor des FSV vorbei.
Unsere Jungs schaffen es nun auch wieder öfter, flüssige Angriffe, meist eingeleitet von ‚Ruhepol‘ Slava Petrukhin, vorzutragen. Allerdings resultieren daraus keine zwingenden Möglichkeiten. Dennoch das Spiel jetzt Phasenweise wieder etwas offener, die Löwen können sich etwas aus der Defensive befreien.
In der 65.min mal ein Konter des FSV. Steilpass vor das Tor der Löwen, aber Wolf kommt diesmal schnell genug aus seinem Kasten heraus, und kann den Ball unter sich begraben.
Immer wieder der Bange Blick auf die Uhr, wird es reichen, schaffen die Jungs tatsächlich die Sensation? Noch 20. Minuten. Der nächste Angriff der Gastgeber. Flacher Pass in den Löwen-Strafraum, Zweikampf um den Ball, der FSV-Spieler läßt sich theatralisch fallen, der Schiri fällt aber nicht darauf herein, sondern zeigt dem FSV’er die gelbe Karte wegen einer ‚Schwalbe‘. Vollkommen korrekt und richtig gesehen.
Der FSV nun wieder mit höherer Schlagzahl, der KSV unter Druck.
75.Minute, Ecke für den FSV, abgeblockt, Flachschuß aus dem Hinterhalt, knapp am Kasten von Tobias Wolf vorbei.
Wieder der Blick auf die Uhr, noch 13. Minuten.
Jeder Zweikampf , jeder gewonnene Ball, jeder Einsatz der Junglöwen jetzt begleitet von Anfeuerungsrufen und aufmunterndem Beifall der KSV-Bank und der Anhänger.
Wieder der FSV. Der Ball kommt an den Fünfmeterraum der Löwen, Heussner und Wolf klären mit vereinten Kräften.
Noch sieben Minuten.
Die Riesenchance für den FSV, ein Angreifer kommt aus 12-13 Metern plötzlich unbedrängt zum Schuß ... NEIN ... JA ...um Haaresbreite am Tor vorbei. Das war eine Hundertprozentige. Tieeeeef durchatmen!
Gegenangriff der Löwen, wunderschöner Steilpass (leider hab ich nicht gesehen von wem er kam) auf Erwin Glogic, kein Abseits, Erwin läuft von halbrechts allein auf das Tor zu, mach es Erwiiiiin ..... JAAAAAAAA, eiskalt flach versenkt .... das isses, das isses ..... 2:0 in der 84.min für unsere Jungs. Unglaubliche Jubelszenen auf dem Rasen und auf den Rängen bei den Löwenfans. Eben noch fast der Ausgleich, und im Gegenzug machen die Jungs quasi den Sack zu. WAAAHNSINN !!! Die ersten Frankfurter Zuschauer verlassen das Stadion!
Jetzt noch die letzten Minuten überstehen, nichts mehr anbrennen lassen. Daniel Otto jetzt im Spiel, kurz darauf auch Christoph Pforr, oder umgedreht, fragt mich nicht wie, für wen und überhaupt, ich hab es vor lauter Jubel gar nicht mehr richtig mitbekommen, alles nur noch wie im Rausch.
Der FSV sichtlich konsterniert, rennt nur noch kopflos an. Und noch mal die Löwen, die jetzt wie entfesselt aufspielen und kontern. Kai Simon auf Marc Zuschlag, der schlägt den Ball scharf vor das Frankfurter Tor, Murat Osmanoglu rutscht in den Ball, erwischt ihn aber nicht richtig, am Tor vorbei – 87. Minuten gespielt.
Die reguläre Spielzeit ist um, alles schreit nach dem Schlußpfiff. Noch ein Konter der Löwen, Warneke zieht aus der Distanz ab, drüber. Gegenangriff des FSV, abgefangen, Kai Simon haut aus der 2.Reihe einfach drauf ... TOOOOOOOOOOR, das gibt es nicht, 3:0 in der 90.min, jetzt brechen hier alle Dämme. Der erste Bierkelch ist gefüllt, große Sektpullen werden auf der Bank hervorgeholt.
Der FSV startet noch einen Angriff Richtung Löwentor, lange Flanke auf den kurzen Pfosten, Rhein ist mit dem Kopf zur Stelle, Wolf noch mit den Fingerspitzen dran, aber der Ball im Tor, 1:3 in der 92.min. Egal, das juckt hier niemanden mehr, nur noch Ergebniskosmetik, denn wenige Sekunden später ist Schluß.
Unbeschreibliche Jubelszenen auf dem Platz, Mirko Dickhaut ist das erste Opfer der ‚Bierdusche‘, die Ordner verweigern den Platzsturm der Löwenfans. Auch egal, die Jungs kommen zu uns, es wird geherzt und gedrückt, Freudentränen fließen.
Marc stimmt die Humba an . Danach dürfen wir doch auf den Platz ... etliche weitere Bierduschen, Freudentaumel, begeisterte Gespräche mit einigen Spielern sowie Holger Günther, der mich zwinkernd auffordert ja einen schönen Bericht zu schreiben

. Eine bebende Löwenkabine, aus der die Schlacht-Gesänge bis auf den Platz zu hören sind,
Freude pur ...............
Bis zur Abfahrt des Mannschaftsbus bleiben wir noch dort, feiern und freuen uns mit den Jungs und Betreuern. Den Rest kennt ihr ja schon aus dem Vorbericht!
Die Jungs die auf dem Platz standen:
Wolf – Heussner – Hanske – Suslik – Mulansky – Petrukhin – Osmanoglu – Warneke – Glogic – Simon – Zuschlag
Eingewechselt: Pforr – Otto
Tore:
0:1 Marc Zuschlag (Handelfmeter) 28.min
0:2 Erwin Glogic 84.min
0:3 Kai Simon 90.min
1:3 Rhein 92.min
Zuschauer: ca.700
RWG Mando
>> Wenn wir zu null spielen, haben wir selten verloren. << Oliver Kahn