"Raubkatze vs. Singvogel: 2:1!"

"Raubkatze vs. Singvogel: 2:1!"

Die KSV-Kolumne von Christof Dörr

Der Löwe ist ja bekanntermaßen eine Raubkatze und Katzen sind die natürlichen Feinde von Spatzen. Allerdings muss sich in der freien Wildbahn natürlich kein Spatz vor einem Löwen fürchten, denn die fressen täglich bis zu 10 Kilo Fleisch und ein erwachsener Spatz wiegt im Höchstfall 40 Gramm. Sprich: Sich von Spatzen zu ernähren wäre für einen Löwen viel zu anstrengend.

Wobei Ausnahmen selbstverständlich auch in dieser Angelegenheit die Regel bestätigen, denn am vergangenen Samstag haben unsere Kasseler Löwen eine vorzügliche Ulmer Spatzenmahlzeit zu sich genommen und viele KSV-Fans haben sich gegen 16 Uhr bestimmt gedacht: „Ja, ist denn heut' schon Weihnachten?“. Ich sage es mal so, das kann man durchaus so sehen und HoHoHo, das war ja nun wirklich ein sensationelles vorweihnachtliches Geschenk! Da hat der Weihnachtsmann ein 2:1 aus Ulm in seinem Rentierschlitten mit nach Kassel gebracht und vorne an den Schlitten war noch dazu ein ganz neues Rentier gespannt: Herzlichen Glückwunsch zu diesem Einstand nach Maß, lieber Robin Urban! Die Startelf-Premiere ist gelungen.

Ende Oktober hat der KSV den vereinslosen Innenverteidiger unter Vertrag genommen. In der Saison 2019/20 spielte Robin Urban für den VfB Homberg, einem Stadtteil von Duisburg und war bei 24 von 26 möglichen Spielen in der Regionalliga West im Einsatz. Den bislang größten Erfolg seiner Fußballkarriere feierte der damals 21-jährige

am 15. Mai 2015. An diesem Tag stand er im Spiel gegen den SV Sandhausen in der Startformation des zweitliga-Teams von Fortuna Düsseldorf. In der 70. Minute wurde er aus taktischen Gründen ausgewechselt. Am Ende stand ein 2:0 Sieg der Fortuna. Ein Konkurrent von Robin Urban um den Platz in der Innenverteidigung bei der Fortuna war der heutige Nationalspieler Jonathan Tah. Der war damals gerade mal 18 Jahre alt. Heute spielt der eine in Leverkusen und der andere in Kassel. Robin hat es also definitiv besser getroffen.

Aber zurück zu den drei Punkten, die wir aus dem Spatzennest entführt haben. Obwohl es von den Temperaturen her im Moment eher Frühling zu sein scheint, können wir die Punkte als Winterspeck sehr sehr gut gebrauchen. Und man muss ehrlich sagen: Die Bilanz unserer Löwen sieht bislang super aus. 10. Platz, 20 Punkte geholt, damit sind Tobis Mannen hinter der zweiten Mannschaft vom VfB Stuttgart bester Neuling der Liga. Sauber! Klar, die Mammutsaison ist erst zu etwas mehr als einem Drittel vorbei, aber trotzdem kann man zu Weihnachten doch mal vom Klassenerhalt träumen. Oder?  

Das ich den gerne unterm Tannenbaum liegen hätte, weiß das Christkind sowieso schon. Und dazu möchte ich gerne noch, dass ich mal wieder Fußball live im Auestadion sehen kann – da stimmen mir jetzt vermutlich ganz viele Löwenfans zu. Und das Corona endlich ganz abhaut. Ist ja kaum noch zum Aushalten, dieses Virus. In diesem Sinne wünsche ich allen KSV-Fans eine wunderbare Weihnachtszeit. Erholt euch, genießt es und reißt die Geschenke nicht zu gierig auf!

Und jetzt, quasi als Trockenübung, alle zusammen, auch dieses Mal bitte wieder extra laut, damit wir das A…%&_‘`=/%...LOCH-Virus aus Kassel und ganz Nordhessen vertreiben: „Schalalalaaaaaaa, der KSV ist wieder da!“

Veröffentlicht: 25.12.2020

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