Dietmar Hirsch musste gegenüber dem letzten Spiel in Fernwald umstellen. Jon Mogge und Marco Dawid fehlten verletzungsbedingt, dafür kam Ingmar Merle zurück. Alexander Mißbach spielte rechter Außenverteidiger, Nael Najjar agierte weiter vorne, auf der linken Seite rückte Lukas Iksal in die Startelf.
Der Start der Löwen überzeugte: Bereits in der elfte Minute ging die Mannschaft in Führung, Lukas Iksal eroberte den Ball nach einem Fehlpass der Gäste und erzielte das 1:0. Zehn Minuten später konnte Ingmar Merle mit einem Foulelfmeter auf 2:0 erhöhen, nachdem zuvor Tim Brandner von Matthias Neugebauer zu Fall gebracht wurde. Die Gastgeber wirkten präsent und konzentriert, hatten einen harmlosen Gegner komplett im Griff.
Das änderte sich auch zu Beginn der zweiten Halbzeit nicht. Spürbar war allerdings mit zunehmender Spielzeit ein gewisser Spannungsabfall bei den Löwen. Es fehlte erneut der letzte Wille, der letzte Biss, die Galligkeit, das 3:0 zu erzwingen. Das Spiel plätscherte vor sich hin, Hadamar wurde mutiger, ohne freilich für Torgefahr zu sorgen. Auch der vermeintliche Kunstgriff von Hirsch, mit einem offensiven Doppelwechsel für zusätzlichen Schwung zu sorgen, verpuffte. Im Gegenteil: Aus dem Nichts kippte die Partie. Mit einem Doppelschlag sorgten David Sembele (71.) und Mirko Dimter (74.) für den Ausgleich. Danach ging bei einer nun völlig verunsicherten Löwen-Mannschaft gar nichts mehr zusammen. Leon Burggraf verpasste kurz danach sogar den lucky punch für die Gäste aus Mittelhessen. Die Löwen hatten nur noch eine sehenswerte Szene zu bieten: Alban Meha drosch den Ball aus 28 Metern gefährlich auf das Tor, doch Hadamars Torwart Christopher Strauch lenkte die Lederkugel mit einer fantastischen Reaktion über die Latte (87.). Das war es dann! Auf unerklärliche Art und Weise hat der KSV Hessen erneut zwei ganz wichtige Punkte liegen lassen.
Oliver Zehe
KSV Hessen - RW Hadamar 2:2 (2:0)
KSV Hessen: Hartmann - Mißbach, Merle, Brill, Allmeroth (84. Bravo Sanchez), Brandner - Meha, Evljuskin - Najjar, Iksal (66. Zukorlic) - Saglik (66. Saglik). Trainer: Hirsch. Ersatz: Zunker - Schwechel, Durna, Häuser.
Hadamar: Strauch - Mattias Neugebauer (46. Aschenkewitz), Sembene, Dimter, Gschwender - Markus Neugebauer, Kröner (46. Pandza) - Rücker, Herdering, Zey (66. Sedy) - Burggraf
SR: Dücker (Nüsttal), Z: 1250
Tore: 1:0 Iksal (11.), 2:0 Merle (21. Foulelfmeter), 2:1 Sembene (71.), 2:2 Dimter (74.).
Veröffentlicht: 03.10.2019