Der KSV Hessen überraschte Baunatal mit einem völlig veränderten Spielsystem: Die Mannschaft agierte in einem 5-4-1, bei dem Frederic Brill aber weniger Innenverteidiger war, sondern die Rolle eher als Libero interpretierte. Im Mittelfeld besetzte Adrian Bravo Sanchez die linke Außenbahn und sorgte dort für viele Impulse, rechts kam Marco Dawid zum Einsatz.
Was von Anfang an passte, war die Präsenz auf dem Platz: Die Löwen wirkten wesentlich galliger und giftiger als die verunsicherten Gastgeber. Aus einer stabilen Deckung heraus war der KSV Hessen immer wieder bemüht, nach vorne für Nadelstiche zu Sorgen. Allerdings fehlten in Strafraumnähe die klaren Aktionen und Torchancen. Baunatal brauchte etwa eine halbe Stunde, um etwas besser ins Spiel zu kommen, jedoch ohne dass die VW-Städter Torgelegenheiten generieren konnten. So blieb es bis zum Halbzeitpfiff beim 0:0. Die beste Chance hatte in der 38. Minute Sergej Evljuskin, dem allerdings in letzter Sekunde Maximilian Blahout den Ball vom Fuß spitzelte.
Im zweiten Durchgang zogen die Löwen das Tempo an, Sebastian Schmeer scheiterte in der 52. Minute an Baunatals Torwart Pascal Bielert. Acht Minuten später war Bielert dann geschlagen: Nach einer feinen Einzelleistung flankte Sergej Evljuskin den Ball in die Mitte und ausgerechnet der ehemalige Löwe Niklas Künzel lenkte die Lederkugel in die eigenen Maschen. Nach dem Tor wechselte KSV-Trainer Dietmar Hirsch Marco Dawid und Basti Schmeer aus, für sie kamen Nasuf Zukorlic und Mahir Saglik auf den Platz. Saglik hatte dann gleich dreimal die Vorentscheidung auf dem Fuß, schaffte es aber jeweils nicht, Bielert zu überlisten. Und die Gastgeber? Sie wurden in der letzten Viertelstunde offensiver, konnten aber in den gesamten neunzig Minuten keine einzige vernünftige Torchance heraus spielen.
Für den KSV Hessen geht es am Sonntag, den 15. September weiter, wenn um 15:45 (!) das Auswärtsspiel beim VfB Ginsheim ansteht.
Oliver Zehe
KSV Baunatal - KSV Hessen 0:1 (0:0)
KSV Baunatal: Bielert – Krengel, Blahout, Künzel, Szczygiel (71. Schmitt) – Springer (76. Üstün), Borgardt, Möller, Schrader – Sattorov (57. Müller), Schrader. Trainer: Nebe.
Tor: 0:1 Künzel (60., Eigentor)
SR: Rau (Kaichen) Z: 2.200
GK: Üstün, Künzel, Müller, Borgart - Dawid, Brandner.
Veröffentlicht: 07.09.2019