"Wir wollen dranbleiben" - Tobias Damm ĂŒber Butter, den Umbruch und seinen Lieblingsort

Löweninside

Die Löwen befinden sich derzeit in der Sommerpause. Diese Zeit wollen wir nutzen und Euch bis zum Trainingsauftakt mit einer kleinen Interviewreihe unterhalten und Wissenswertes rund um Eure Löwen bieten. Den Anfang macht Cheftrainer Tobias Damm.

Kurz und knackig

Geboren am 30. Oktober 1983 in Homberg Efze ist er nach etlichen Fußballstationen – darunter bei Mainz 05 in der Bundesliga unter Jürgen Klopp – seiner Heimat treu geblieben und wohnt mit seiner Frau und den beiden Kindern wieder dort. Seit Sommer 2010 ist er ein Löwe – sieben Jahre als Spieler, dann der erste Schritt in Richtung Chef-Trainer-Amt: An der Seite von Tobias Cramer und Dietmar Hirsch saß er von 2017 bis 2019 als Co-Trainer auf der Trainerbank. Seit 2019 gehört der Chefsessel Tobias Damm, der als Kind gar nicht am Fußball vorbeikam.

Sein Lieblingsort in Kassel ist der Herkules samt der dortigen Terrasse – gerne schnürt er die Wanderschuhe oder verbringt seine freien Tage – als mehr oder weniger talentierter Spieler – auf dem Golfplatz. Auch der heimische Garten bietet für den 39-Jährigen und seine Familie einen Ort der Erholung.

Der Umbruch

Als Löwen-Cheftrainer war er am Umbruch im vergangenen Sommer direkt beteiligt: „Ich denke, dass ich einen großen Einfluss hatte. Schließlich bin letztendlich ich es, der mit den Spielern arbeitet. So kam es intern auch mal zu Meinungsverschiedenheiten was einzelne Positionen anging.“ Wichtig sei es jedoch gewesen, von Anfang an alle Beteiligten – Trainer, Betreuer, Vorstand, Spieler – mitzunehmen und im ständigen Austausch miteinander zu sein.

Ein großer Faktor, der überhaupt zum Umbruch geführt hat, sei die angespannte wirtschaftliche Situation des Vereins gewesen, wie Damm erklärt. Corona-Geisterspiele sorgten für ein Einnahmenloch. „Den Spielern wurden beispielsweise Verträge vorgelegt, die ihren Leistungen nicht mehr gerecht wurden.“ Das führte zur Veränderung und Umbruch. So wurden frühzeitig Gespräche geführt – und schließlich mussten einige langjährige Spieler, darunter Adrian Bravo-Sanchez (Rödinghausen), Sebastian Schmeer (Baunatal) und Mahir Saglik (SC Verl) verabschiedet werden. „Natürlich lagen dem ein oder anderen weitere Angebote vor, die muss man dann schweren Herzens gehen lassen“, so der Coach.

Zum Sommer hin hatte sich die wirtschaftliche Situation wieder soweit entspannt, so dass ein gewisses Budget zur Verfügung gestellt werden konnte, und junge Spieler – darunter Jascha Döringer und Maurice Springfeld – geholt wurden. Spieler wie Moritz Flotho rückten aus der eigenen Löwen-Jugend in die erste Mannschaft auf. „Wir haben immer ein Auge darauf, junge Talente in der eigenen Jugend zu fördern und schließlich in die Regionalliga-Mannschaft zu ziehen. Es ist interessant zu sehen, wer den Sprung schafft“, erklärt Damm. So gehören mit Marcel Fischer und Serkan Durna weitere Eigengewächse der ersten Mannschaft an.

Doch dem Trainer ist ebenso bewusst, dass eine erfolgreiche Mannschaft nicht nur mit jungen Spielern funktioniert: „Die Mischung macht’s.“ Mit erfahrenen Spielern wie Frederic Brill und Marco Dawid sieht Damm jedoch alle Voraussetzungen für einen langfristigen erfolgreichen Umbruch gegeben.

Am Ende dieser Umbruch-Saison und mit einem im Verhältnis sehr geringen Etat steht nach dem Sieg gegen den FC Gießen nun ein einstelliger Tabellenplatz. „Mit Platz sieben bin ich mehr als zufrieden“, betont der Coach. „Wir wissen, wie schwer es ist, in dieser Regionalliga zu bestehen – das beste Beispiel dafür ist Großaspach. Ich weiß, was die Jungs leisten, da kann ich keinesfalls meckern.“

Am Ziel des Umbruchs sieht sich der Trainer allerdings noch lange nicht angelangt: „Bislang ist er sehr gut gelungen, doch so ein Umbruch dauert nicht nur eine Saison an, sondern entwickelt sich über Jahre. Wir wollen dranbleiben, mit den jungen Spielern arbeiten und uns weiterhin punktuell verstärken.“

Entweder oder

Kino oder Couch

1:0-Sieg oder 5:4-Sieg

Messi oder Ronaldo

Nutella mit oder ohne Butter („Ich esse alles mit Butter, außer Hack.“)

Film oder Serie (zeitenabhängig, gerne Haus des Geldes oder Actionfilme)

TV oder Buch

Das Interview führte Celina Lorei.

Veröffentlicht: 24.05.2022

© KSV Hessen Kassel e.V.
Datum des Ausdrucks: 19.04.2024