Zum Liveticker

Der KSV Hessen Kassel bedankt sich fĂŒr das Interesse und wĂŒnscht noch ein schönes Wochenende.

Löwen am Freitag gegen Baunatal

Löwen am Freitag gegen Baunatal

Vorfreude auf das Derby

Es ist angerichtet! Am Freitag um 19 Uhr steigt das große Nordhessenderby KSV gegen KSV im Auestadion. Zum ersten Mal in Kassels größter Sportstätte unter Flutlicht. Die Löwen sind im Jahr 2014 noch ungeschlagen, haben aus vier Spielen stolze zehn Punkte geholt. Und auch Baunatal hat bewiesen, dass die Mannschaft nach wie vor an den Klassenerhalt glaubt. Zuletzt spielten die VW-Städter 1:1 beim FC Homburg und holten auch gegen Kickers Offenbach einen Punkt.

Nach den letzten guten Ergebnissen der Löwen sollte es eine gute Kulisse geben, nachdem das Hinspiel in Baunatal bereits knapp 8.000 Zuschauer sehen wollten. Damals siegte der KSV Hessen mit 2:0, die Tore erzielten „Bobo“ Mayer und „Basti“ Schmeer. Doch die Löwen sind gewarnt: Die letzten beiden Punktspiele im Auestadion gingen an die Baunataler. Sowohl 2004/05, als auch 2005/06 gelang den VW-Städtern jeweils ein 1:0-Erfolg.

Das Nordhessenderby. Eine Tradition wie bei Schalke gegen Dortmund oder Nürnberg gegen Fürth gibt es hier sicher nicht, dazu ist dieses Duell noch zu jung. Erst 1974 spielten die beiden Teams zum ersten Mal gegeneinander um Punkte. Die Löwen kickten bis zu diesem Zeitpunkt immer erst- oder zweiklassig, der KSV Baunatal entstand erst 1964 durch eine Fusion zwischen dem KSV Altenritte und dem KSV Altenbauna. Dennoch gibt es viel Brisanz bei diesem Spiel. 1976 zog der Lokalrivale aus der VW-Stadt am Platzhirsch vorbei. Während die Löwen in der damals drittklassigen Oberliga Hessen verharren mussten, schaffte Baunatal den Sprung in die 2. Liga. Besonders bitter für viele Fans des KSV Hessen: Baunatal machte den Aufstieg ausgerechnet im Auestadion perfekt, mit einem 5:0 bei den Löwen. Da das Baunataler Parkstadion zu diesem Zeitpunkt noch in Planung war, bestritten die VW-Städter ihre 2. Liga Spiele dann auch in Kassel. Ausgerechnet als die eigene Arena im Stadtpark fertiggestellt war, stiegen die VW-Städter im Frühjahr 1979 ab. 1979/80 kämpften beide um die Rückkehr in den Profifußball. Am 18. August 1979 kamen sage und schreibe 16.000 Zuschauer ins Auestadion und feierten Helmut Hampl, der mit einem tollen Freistoß kurz vor Schluss den Sieg der Löwen besiegelte. Bis heute ist das die größte Derby-Kulisse. Das Rückspiel ging dann aber mit 2:1 an Baunatal. Am 12. April 1980 gab es die höchste Zuschauerzahl im Parkstadion, 10.000 Zuschauer sorgten für ein ausverkauftes Haus. Der Sieg der Heimmannschaft wurde allerdings nicht sonderlich laut bejubelt. Die Anhänger der Baunataler waren im eigenen Stadion klar in der Minderheit, unter den Zuschauern drückten mehr als 7.000 Fans den Löwen die Daumen. Trotz des Baunataler Sieges stieg der KSV Hessen am Ende der Saison in die 2. Liga auf. Inzwischen war eine gehörige Portion Rivalität ins nachbarschaftliche Verhältnis geraten, etliche Spieler wechselten in all den Jahren die Seiten. Nach sieben Jahren 2. Liga, in denen die Löwen mehrfach den Aufstieg in die 1. Bundesliga verpassten, trafen sich am 2. September 1987 die beiden Teams wieder in der Oberliga Hessen. Nach dramatischen 90 Minuten im Parkstadion hieß es am Ende vor 6.500Zuschauern 2:2-Unentschieden. Im März 1988 gab es ein 6:0 für die Löwen, der höchste Derbysieg aller Zeiten, allerdings auch vor der kleinsten Kulisse. Keine 2.000 Fans wollten dieses Duell sehen. 1991 siegte der KSV zum ersten Mal in der VW-Stadt und das gleich mit 3:0. Anschließend ging zunächst für Baunatal der Weg nach unten, später dann für die Löwen. Erst im Sommer 1999 traf man sich wieder zu einem Pokalspiel auf dem G-Platz. Der KSV Hessen kickte nach dem Konkurs des FC Hessen in der siebtklassigen Bezirksliga, Baunatal spielte drei Klassen höher. Am Ende siegte Baunatal mit 7:3, in den Reihen der VW-Städter ein junger Mann namens Thorsten Bauer, der von Trainer Bernd Lichte seinen Feinschliff bekommen hat. 2002, nach drei Aufstiegen des KSV Hessen, trafen sich beide Teams endlich wieder um Punkte. Beide Male siegten 2002/03 die Gastgeber, in Baunatal gab es ein 2:0 vor 6.000 Zuschauern, in Kassel ein 3:1 vor 4.000 Besuchern. In den drei Jahren danach drehten sich die Bedingungen. Kassel kam im Auestadion zu keinem Sieg mehr, spielte 2:2, 0:1 und nochmal 0:1. In Baunatal gab es dagegen immer was für die Löwen zu holen. Wie geht diese Derbygeschichte wohl am Freitag weiter?

Oliver Zehe

Einen Rückblick auf das Derby 1979 vor 16.000 Zuschauern gibt es im großen Online-Archiv von Tim Siebrecht:

http://www.ksvhessenkassel.de/Saison/Saison1979/Spielberichte1979/Spielbericht02.htm

Veröffentlicht: 18.03.2014

© KSV Hessen Kassel e.V.
Datum des Ausdrucks: 24.04.2024