Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Nach diesem Prinzip verfährt der KSV in dieser Spielzeit. Obwohl sich die Mannschaft im Spiel nach vorne deutlich verbessert zeigte und durch Stefan Müller und Christian Henel zweimal das Aluminium traf, reichte es am Samstagnachmittag erneut nur zu einem Unentschieden. Und das, obwohl Trainer Jörn Großkopf vor dem Spiel klar die Direktive aussprach, einen „Dreier“ aus der Domstadt mitnehmen zu wollen.
Bei den Löwen kamen Marcel Andrijanic und Jonas Marz von Beginn an zum Einsatz, Maximilian Sauer musste, gegen Mannheim am Knie verletzt, ebenso wie Steffen Dieck zunächst auf der Bank Platz nehmen. Im Angriff war Christian Henel wieder von Anfang an dabei.
Die erste Chance in diesem Spiel hatte der KSV. Nach einem Eckball kam das Leder über Gabriel Gallus und Jonas Marz zu Innenverteidiger Stefan Müller, der mit der Hacke das Tor knapp verfehlte. Kurze Zeit später hatte auch Ulm seine erste Chance, als Ruben Rodriguez aus rund 20 Metern abzog und KSV-Torwart Carten Nulle den Ball mit den Fäusten entschärfen musste. Es war von Anfang an ein munteres, abwechslungsreiches Spielchen. In der zwölften Minute kam Stefan Müller nach einem Eckball von der linken Seite zum Kopfball, traf aber nur die Querlatte. Sieben Minuten später musste Jonas Marz nach einem Schuss von Florian Treske kurz vor der Torlinie klären. Der KSV bestimmte das Spiel, Ulm war bei Kontern gefährlich. So in der 34. Minute, als Max Bachl-Staudinger nach einem weitem Einwurf von Maximilian Gebert mit einem Schuss nur knapp das Tor verfehlte. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit zog Daniel Reith aus rund 30 Metern ab, aber Carsten Nulle konnte, wenn auch mit Mühe, klären.
Ulm kam besser aus der Kabine, ohne jedoch für gefährliche Szenen vor dem KSV-Tor zu sorgen. Anders dagegen die Löwen: In der 55. Minute musste Ulms Außenverteidiger Jonas Ludmann nach einem Eckball auf - oder doch hinter? - der Linie retten. Christian Henel hatte nach seinem Kopfball schon jubelnd die Arme nach oben gerissen und sah den Ball im Tor. Acht Minuten später konterte der SSV im eigenen Stadion, Rodriguez rutschte nach einer Hereingabe von Gebert knapp am Ball vorbei. Aber auch der Ulmer Anhang hatte Grund zum Durchpusten: In der 67. Minute versprang Ludmann im eigenen Strafraum der Ball, Henel reagierte am schnellsten, traf aber nur den Ulmer Torpfosten.
Beide Mannschaften wollten den Sieg, spielten volles Risiko. Ulm wollte raus aus dem Tabellenkeller, der KSV nicht die Distanz zum Führungsduo größer werden lassen. Zehn Minuten vor dem Spielende hatte Ludmann nach Vorlage vom eingewechselten Khalid Lahyani sogar die große Chance zur Ulmer Führung, scheiterte aber am gut reagierenden Nulle.
Der 18-jährige A-Junioren-Spieler Felix Schäfer, Sohn von Sportvorstand Claus, kam in den letzten fünf Minuten noch zu seinem ersten Einsatz im Regionalliga-Team der Löwen, holte sich nach einem Foul an Reith gleich eine gelbe Karte ab, konnte aber auch nichts mehr am Remis seiner Mannschaft bei den „Spatzen“ ändern.
Oliver Zehe
SSV Ulm 1846 – KSV Hessen Kassel 0:0 (0:0)
KSV: Nulle - Marz, Rahn, Müller, Becker - Gaede, Andrijanic (69. Dieck) – Schmeer (80. Dawid), Gallus, Mayer - Henel (86. Felix Schäfer).
Ersatzspieler: Hoffmeister – Sauer, Wachowski, Meuser.
Ulm: Betz – Ludmann, Reichert, Reith, Hess – Rodriguez-Garcia (69. Lahyani), Gavric, Bachl-Staudinger (85. Kuengienda), Gebert – Treske, Sohm (74. Kiral).
SR: Kempkes (Urmitz)
Z: 782
Tore: Fehlanzeige
Gelbe Karten: Bachl-Staudinger – Andrijanic, Rahn, Felix Schäfer
Veröffentlicht: 14.09.2013
