Ehemaliger Spieler und HNA-Sportchef verstorben

Ehemaliger Spieler und HNA-Sportchef verstorben

KSV Hessen trauert um Herbert Peiler

Der KSV Hessen trauert um Herbert Peiler. Der frühere Fußballer der Löwen und spätere Sportchef der HNA verstarb bereits am 16. März im Alter von 92 Jahren im Altenzentrum in Fuldabrück. Auf Wunsch des Verstorbenen wurde die Todesnachricht erst nach seiner Beisetzung am vergangenen Donnerstag veröffentlicht. 

Peiler war 1946 einer der Motoren beim damals neu gegründeten VfL Hessen Kassel. Als trickreicher Außenstürmer hatte er seinen Anteil daran, dass die Löwen bald schon um den Aufstieg in die damalige 1. Liga Süd spielten. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits Mitte zwanzig und kam gezeichnet und verwundet aus dem Krieg zurück. Peiler stand Sonntagnachmittag auf dem Fußballplatz und schrieb wenige Stunden später den Spielbericht für die Kasseler Zeitung und die Kasseler Post, Vorläufer der heutigen HNA. Bei dieser war der Vollblut-Journalist bis 1981 Sportchef. Peiler schrieb kritisch, fair, pointiert, aber immer mit viel Respekt. Bei Veranstaltungen konnte er mit seinen Anekdoten und ironisch-witzigen Schilderungen ganze Gesellschaften fesseln. Ehrungen blieben nicht aus. Die Stadt Kassel verlieh ihm die Goldene Sportplakette, der KSV Hessen die Goldene Ehrennadel. 1981, zu seinem Abschied als HNA-Sportchef, erhielt Peiler als Anerkennung für sein Lebenswerk das Bundesverdienstkreuz. 

Lange vor Franz Beckenbauer und Gerd Müller war der Nordhesse einer der ersten deutschen Fußball-Pioniere in den USA. 1949 schickte ihn die US-Militärregierung zum Studium der Zeitungswissenschaften nach New York. Als Gastspieler schloß sich Peiler dem FC Swiss of New York an und ging dort auf Torejagd. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland spielte er wieder für die Löwen, seinem Verein. Dort war er auch nach seiner aktiven Laufbahn viele Jahre ehrenamtlich tätig.  

In den letzten Jahren wurde es um Peiler, der bis ins hohe Alter noch begeistert Tennis spielte und als Skiläufer aktiv war, ruhiger. Immer seltener wurden seine Besuche im Auestadion, Alter und Krankheiten setzten ihm zu. Am 16. März verstummte seine humorvolle Stimme für immer. Der KSV Hessen verneigt sich vor einer großen Persönlichkeit und trauert mit seiner Familie.

Oliver Zehe

Veröffentlicht: 13.04.2013

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Datum des Ausdrucks: 19.04.2024