Vier Tore geschossen, etliche vergeben

KSV HESSEN - KSV KLEIN-KARBEN
Überlegenes Spiel, Chancen zuhauf, 4:0 gewonnen und Platz zwei hinter Oberliga-Spitzenreiter Darmstadt behauptet - alles eitel Sonnenschein also beim KSV Hessen nach der souverän gelösten Heimaufgabe gegen den KSV Klein-Karben.
Sicher, das hat prima gepasst, ja, wenn da bloß nicht das eine Manko gewesen wäre. „Wir haben in der zweiten Hälfte zu wenig Tore gemacht. Das kann schließlich in der Endabrechnung ein Punkt sein“, sprach dann auch Trainer Hans-Ulrich Thomale den einzigen Schönheitsfehler dieser Partie aus Kasseler Sicht an.

Ironie des einseitigen Spiels: Gerade der beste Akteur auf dem Platz war an diesem Samstagnachmittag der personifizierte Chancentod. Julio Cesar de la Rosa, der brasilianische Wirbelwind im Sturmzentrum der Löwen, trumpfte großartig auf. Hier ein gekonntes Dribbling, da ein listiger Hackentrick, ein verwirrender Übersteiger oder eine genaue Vorlage. Julio spielte mit seinem Bewacher Sarfo Katz und Maus. Nur vor dem Karbener Tor war’s mit der Souveränität vorbei: Cesar trifft nach Tews’ Vorarbeit das leere Tor nicht (17.), schießt aus elf Metern ans Außennetz (49.), scheitert allein am guten Torwart Krause (54., 68.) und köpft zum Abschluss aus sechs Metern noch einen Flankenball von Sandiford neben das Tor. Pech im Übereifer, das allerdings ohne Folgen blieb.

Denn der KSV Hessen war jederzeit Herr der Lage. Mit dem Sturmtrio Thorsten Bauer, Cesar, Adem Usta und einem nur in Halbzeit eins überzeugenden Pass- und Ideengeber Slawomir Chalaskiewicz setzten die Löwen die Gästeabwehr unter Dauerdruck. Mit Erfolg. Nach einem Foul an Sebastian Busch schoss Chalaskiewicz den fälligen Foulelfmeter zur längst überfälligen Führung ein (12.).

Nachdem Ausputzer Russ den davonstürmenden Cesar umgerissen hatte und dafür die Rote Karte sah (34.), mussten die überforderten Gäste mit dem 2:0 durch einen Schuss von Thorsten Schönewolf (40.) bis zur Halbzeitpause noch einen weiteren Rückschlag hinnehmen.

Der Rest war gegen die dezimierten Karbener mehr oder weniger ein Schaulaufen der haushoch überlegenen Löwen. Seine erneut überzeugende Leistung krönte Mittelfeldmann Busch mit einem Flachschuss zum 3:0 (61.), und auch der diesmal ungewohnt fahrig agierende Bauer kam noch zum obligatorischen Torerfolg. Einen Kopfball-Lupfer über den Torwart stocherte der KSV-Torjäger im Nachsetzen zum 4:0 über die Torlinie (75.).

Der numerische Schlusspunkt hinter ein einseitiges Spiel, nach dessen Abpfiff der sichtlich geschaffte Gästetrainer Jürgen Loos gestand: „Ich war froh, dass es endlich zu Ende war“.

<i>(WIE/HNA-Sportredaktion, 25.04.2004)</i>

Veröffentlicht: 25.04.2004

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Datum des Ausdrucks: 24.04.2024