Die grĂ¶ĂŸten Pokalspiele der Löwen

Heute: Platz 3

Am 31. Juli 2011 spielt der KSV Hessen Kassel nach 20 Jahren wieder im DFB-Pokal. Zur Einstimmung auf die Partie blicken wir in dieser Woche auf die fünf größten Pokalspiele der Löwen zurück. Heute: Platz  3.

Am 30. August 1981 fegt der KSV Hessen Kassel in der ersten Runde des DFB-Pokals Schalke 04 mit 4:1 aus dem Wettbewerb. Die Löwe dominieren die Partie, die 15.000 Zuschauer im Auestadion sind völlig aus dem Häuschen.

Oliver Zehe hat im KSV-Archiv das Spiel noch einmal zusammengefasst.

Wir schreiben den Sommer 1981. Die Kids übten sich am Zauberwürfel, die Älteren erfreuten sich an der Hochzeit von Prinz Charles und Lady Di, und der FC Schalke 04 war zum erstenmal in seiner ruhmreichen Vereinsgeschichte abgestiegen. Königsblau also in Liga Zwei. Das ganze freilich mit einer recht feudalen Mannschaft. Norbert Nigbur, Ulrich Bittcher und Manfred Drexler bildeten den Stamm des Teams. Der Wiederaufstieg schien eine Pflichtangelegenheit und auch im Pokal wollte man weit kommen. Gegner in der ersten Runde war der KSV Hessen. "Wir spielen volles Rohr", so Schalkes Manager Rudi Assauer. Wenige Wochen zuvor kam er aus Bremen in den Kohlenpott.

Beim Gegner KSV Hessen waren kleinere Brötchen angesagt. Fünfzehn Monate zuvor kickte man noch in der Oberliga Hessen gegen Heppenheim und Egelsbach, schaffte mit einem Husarenstreich den Sprung in die neu gegründete eingleisige 2. Bundesliga. Und war im Pokal gegen Schalke krasser Außenseiter.

Um so mehr schlug das Ergebnis ein. Zumal die Kasseler Stürmer in den Monaten zuvor nicht wirklich erfolgreich waren. In den zehn Heimspielen vor dem Schalke-Gastspiel war ein Törchen für die Löwen jeweils das höchste der Gefühle. Verloren hat der KSV dabei freilich nicht. 1:0, 0:0 und 1:1 war das Standardergebnis, die Punkte holte dabei die starke Innenverteidigung um Libero Walter Horch und Vorstopper Manfred Grawunder.

Gegen Schalke spielten sich die Löwen dagegen schon früh in einen Rausch. Zweimal Helmut Hampl, zweimal Neuzugang Heinz Traser, dazu noch ein brillanter Klaus Zaczyk, der in der 50. Minute nur den Pfosten des Schalker Tores traf. Die Stimmung im Auestadion war an diesem heißen Spätsommertag naturgemäß prächtig. "Hi, ha, ho - Schalke ist k.o.", höhnten schon nach 60 Minuten die Fans auf der Gegengerade. "Die Kasseler spielten zeitweise "Schalker Kreisel", daß den Königsblauen schwindelig wurde", schwärmte Kassels Fußball-Legende Herbert Peiler, damaliger Sportchef der HNA. Das Schalker Tor zum 4:1-Endstand kurz vor Schluß durch Kruse schockte die KSV-Fans nicht mehr allzusehr. Nur der örtlichen Tageszeitung verdarb dieser Treffer die geplante Schlagzeile. "Vier zu null gegen null-vier - es hätte so schön geklungen" bedauerte Peiler mit einem Augenzwinkern.

 

Unser Platz 3: KSV Hessen Kassel - FC Schalke 04  4:1 30. August 1981

KSV: Wulf, Grawunder, Horch, Hüter, Grau (74. Damerau), Eplinius, Kempa, Döring, Zaczyl, Hampl, Traser (70. Pallaks).

Trainer: Kröner.

Schalke: Nigbur, Thiele, Drexler, Stichler, Kruse, Bittcher, Geier, Kügler, Bücker, Elgert (74. Abramczik), Szymanek (60. Winkel).

Trainer: Held.

Tore: 1:0 Traser (26.), 2:0 Hampl (33.), 3:0 Traser (47.), 4:0 Hampl (69.), 4:1 Kruse (88.) - Gelbe Karten: Wulf - Stichler - Schiedsrichter: Wolf-Rüdiger Umbach (Rottorf) - Zuschauer: 15.000

Veröffentlicht: 27.07.2011

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