Eine Posse wie im Bilderbuch

TRAINERENTLASSUNG
Auch drei Tage nach der Palastrevolution beim KSV Hessen lehnt der überwiegende Teil der Löwenfans die Entlassung des Trainers Thomas Freudenstein ab.
Einige Leser äußern aber auch Verständnis zum Vorgehen der Mannschaft. Im Weiteren Auszüge aus Leserbriefen:

Die Behauptung Roses, er habe nichts von den Vorgängen gewusst, ist unglaublich. So unsensibel kann doch ein Vorsitzender nicht sein. Thomas Freudenstein hat die Zeche zu bezahlen, die Rose bei etwas klügerer Menschenführung hätte verhindern können. Der Trainer wollte den Erfolg. Der Vorstand hätte ihm dabei helfen müssen!
Gerd Vierboom, Baunatal

Abgerechnet wird zum Schluss. Ob es richtig war, einen Trainer, der Garant für den Erfolg war, fristlos zu entlassen, wage ich zu bezweifeln. Was Thomas Freudenstein ehrt, ist, dass er sich zu den Gründen, die zum Bruch mit der Mannschaft führten, nicht äußert. Am Ende der Saison werden wir wissen, ob ein Zusammenraufen nicht besser gewesen wäre.
Karl Wetzel, Calden

Wenn die Herren Kicker die Legitimation erhalten, alle Trainer abzuschießen, wird das ja noch lustig bis zum Saisonende. Wenn der KSV seine Anhänger weiter verkaspert, dann wird es auf Dauer sehr übersichtlich im Auestadion. Wir sind halt ein Provinzverein, und werden es auch immer bleiben.
Alexander Rappe, Kassel

Jetzt bin ich kein Hessen-Fan mehr. Ich bin sehr enttäuscht, dass Thomas Freudenstein gehen musste.
Bernd Brill, Baunatal.

Der Fisch stinkt zuerst am Kopf (unprofessionelle Vereinsführung, mangelnde Autorität). Nachdenklich stimmt mich, wenn angedeutet wird, dass man besser spielen könnte, als es derzeit der Fall ist. Dies finde ich besonders dreist.
Peter Köhler, Niedenstein.

Die Entlassung Freudensteins ist eine Schweinerei. Diese charakterlose Mannschaft wird den Aufstieg in die Regionalliga nicht schaffen. Mit dieser Söldnertruppe habe ich nichts mehr am Hut!
Reinhard Schäfer, Kassel

Kann denn nicht einer den Mut aufbringen, die ganze Wahrheit auf den Tisch zu legen? Sei es die Mannschaft, der (Ex-)Trainer oder der Vorstand. Ich denke, die Fans haben doch ein Recht darauf zu erfahren, was eigentlich los ist mit ihrem Verein? Diese Heimlichtuerei ist zum Kotzen. Wie sich jetzt erneut rausstellt, reicht in unserem Verein der sportliche Erfolg nicht aus, um dauerhaft das Amt des Trainers zu begleiten.
Carsten Zimmermann, Gudensberg

Eine Nordhessenposse wie im Bilderbuch. Warum informiert man den Verein nicht vor Beendigung der Wechselfrist (31. Januar)? Jetzt ist der Verein nicht mehr in der Lage, neue Spieler zu verpflichten. Gezielt wurde der Vorstand, in solchen Dingen unerfahren, unter Druck gesetzt. Sicherlich gibt es in jeder Mannschaft unzufriedene Spieler. Das aber hat Thomas Freudenstein nicht verdient. Für Manager Schmidt wird es jetzt schwer, die nötigen Sponsorengelder zusammenzubringen.
Torsten Damm, Kassel

Ich glaube, dass der Rauswurf richtig war. Können über zwanzig Spieler irren? Fakt ist dass wir in dieser Saison nur zwei richtig gute Spiele gesehen haben. Viele andere wurden durch Kampf und Glück gewonnen. Ein Zeichen, dass etwas in der Mannschaft nicht stimmte bzw. dass absolut falsch aufgestellt wurde. Ob der Zeitpunkt des Rauswurfs richtig war, ist schwer zu sagen. Ich meine, lieber jetzt als nach verkorksten Spielen zum Auftakt im März.
Jens Steiner-Red Lion

1. Nach jedem Heimspiel, bin ich verärgert nach Hause gegangen. Der zweite Platz täuscht nicht darüber hinweg, dass der KSV 2003/2004 nur Gurkenfußball spielt. 2. Ein Vorstand, der nichts davon mitbekommen hat, daß es zwischen Mannschaft und Trainer nicht mehr stimmt, sollte überprüfen, ob er die richtige Einstellung zu seinem Amt hat. 3. Die Mannschaft muss jetzt beweisen, dass sie mehr kann.
Hans Klipp, Fuldabrück

Man sollte Schönewolf und seinen Kameraden ein Lob aussprechen. Jetzt haben die Spieler die Verantwortung übernommen und das ist gut so. Trotzdem sollte man Trainer Freudenstein danken für seine Arbeit, denn schließlich steht der KSV auf Platz zwei mit guten Chancen zum Aufstieg. Packen wir es an.
Rolf Braunhahn, Kassel

Man sollte sich davor hüten, Schuldzuweisungen in Richtung Mannschaft vorzunehmen, wenn man die wahren Gründe nicht kennt. Was die Mannschaft jetzt am allermeisten braucht, ist die volle Unterstützung von uns allen.
Peter Haertel, Kassel.

<i>(HNA-Sportredakionm, 18.02.2004)</i>

Veröffentlicht: 18.02.2004

© KSV Hessen Kassel e.V.
Datum des Ausdrucks: 23.04.2024