Mit breiter Brust reisen die Löwen zum Spitzenspiel nach Darmstadt. Denn beim verdienten 2:1-Sieg im Halbfinale des Hessenpokals gegen den Drittligisten aus Offenbach bot die Mannschaft von Mirko Dickhaut eine starke, selbstbewusste und überzeugende Leistung. „Die erste Etappe haben wir toll gemeistert. Und mit dem Erfolgserlebnis im Rücken haben wir eine sehr gute Voraussetzung dafür geschaffen, auch in Darmstadt zu bestehen und hoffentlich drei Punkte einzufahren", blick der KSV-Coach auf das zweite Hessen-Derby innerhalb von vier Tagen.
Fünf Punkte hat der KSV als Spitzenreiter Vorsprung auf den SV, der den dritten Platz belegt. Dass für die Gastgeber die Tabellenspitze wieder in den Blick gerückt ist, liegt auch daran, dass sie von den Insolvenzen von Ulm und Weiden profitierten. Die Spiele gegen die beiden Mannschaften wurden aus der Wertung genommen. Während der KSV beide Teams besiegte, unterlag Darmstadt Ulm mit 0:3 und kam gegen Weiden nicht über ein 1:1 hinaus. So schrumpfte der Vorsprung der Löwen in der Winterpause, ohne dass der Ball rollte.
Dickhaut erwartet ein Spiel auf Augenhöhe, in dem beide Mannschaften auf Sieg spielen werden. „Darmstadt hat in der Winterpause gut nachgerüstet und will nun die Chance ergreifen, um näher an uns heranzurücken. Mit der Euphorie aus dem Offenbach-Spiel nehmen wir vor einer sicherlich tollen Kulisse die Herausforderung gern an. Das ist doch eine schöne Situation."
Personal
In der morgendlichen Trainingseinheit nach dem Finaleinzug waren bis auf den verletzten Torwart Morten Jensen alle Stammkräfte fit an Bord. Fehlen werden die Nachwuchsspieler Dennis Joedecke und Manuel Pforr, den muskuläre Probleme plagen.
Gegner
Die Darmstädter gehören zu den Remis-Königen der Liga. Acht Unentschieden zieren die Statistik der Südhessen (Nur Memmingen holte häufiger einen Punkt). Allein sieben Mal hieß es nach Schlusspfiff 1:1. Mit 30 Treffern haben die Lilien unter den Teams der oberen Tabellenhälfte die geringste Torausbeute. Allerdings stellen sie auch die mit Abstand beste Defensive der Liga. Nur 19 Treffer kassierten sie in 23 Spielen und blieben in neun Partien ohne Gegentor.
Prominenter Neuzugang in der Winterpause war Abdelaziz Ahanfouf, der nach einem schweren Autounfall 2007 und einem kurzen Gastspiel 2008 beim SV Wehen Wiesbaden lange Zeit ohne Verein war. Bisher wurde der 31 Jahre alte Stürmer von Trainer Kosta Runjaic allerdings erst in drei Partien spät eingewechselt. Bei seinen Kurzeinsätzen erzielte er ein Tor.
Neben Stürmer Michael Schürg und Mittelfeldspieler Henry Onwuzuruike (beide vom SSV Ulm) wechselten außerdem Torwart Jan Zimmermann (Eintracht Frankfurt) und Verteidiger Nikolaos Nakas (SV Elversberg) nach Darmstadt. Acht Spieler hatten den Verein zum Jahreswechsel verlassen.
KSV im TV
Ab 14 Uhr wird das Spiel SV Darmstadt 98 gegen KSV Hessen Kassel live im dritten Programm des hr übertragen. Eine Zusammenfassung des Spiels gibt es ab 17 Uhr in der Sendung "Heimspiel", ebenfalls im dritten Programm des hr zu sehen.
Bilanz
Das Hinspiel am 2. Oktober 2010 im Auestadion entschieden die Löwen durch ein Tor von Tobias Damm in der 71. Minute mit 1:0 für sich. 9500 Zuschauer hatten das packende Derby verfolgt.
In den vergangenen acht Jahren trafen die beiden Teams neunmal aufeinander. Die Löwen haben in der Statistik die Nase leicht vorn: Vier Siegen stehen drei Niederlagen gegenüber. Das letzte Mal mussten sie sich den Darmstädtern 2006 geschlagen geben.
Regionalliga
2009/2010
15.8.2009 KSV Hessen Kassel - SV Darmstadt 98 2:2 (2:0)
12.12.2009 SV Darmstadt 98 - KSV Hessen Kassel 2:3 (2:0)
2008/2009
4.10.2008 SV Darmstadt 98 - KSV Hessen Kassel 2:2 (2:1)
26.3.2009 KSV Hessen Kassel - SV Darmstadt 98 3:0 (3:0)
2006/2007
23.9.2006 SV Darmstadt 98 - KSV Hessen Kassel 2:1 (1:0)
7.4.2007 KSV Hessen Kassel - SV Darmstadt 98 0:3 (0:1)
Oberliga
2003/2004
6.9.2003 KSV Hessen Kassel - SV Darmstadt 98 0:2 (0:1)
20.3.2004 SV Darmstadt 98 - KSV Hessen Kassel 3:4 (1:0)
Lars Hofmann, Presseteam
14. April 2011
Veröffentlicht: 14.04.2011
