Kurzer Sturm, dann Flaute
KSV Hessen - FSV Dörnberg 3:2 (3:1)HNA-Sportredaktion
So verwunderte es kaum, dass Wolfgang Zientek nach dem Abpfiff nur mit Mühe an sich halten konnte. Klartext sprach er bei seiner Analyse dennoch: „Wochenlang habe ich gepredigt, keine Tore herzuschenken und damit die Anderen wieder aufzubauen. Das war heute bei uns drastische Hochnäsigkeit."
Dabei hatte alles für die Gastgeber prächtig begonnen. Sie legten los als, als wollten sie den FSV überrennen. Prompt stellte sich der Erfolg ein. Bereits nach fünf Minuten zeigte sich die Dörnberger Innenverteidigung nicht auf der Höhe des Geschehens. Ture Ott, als Sturmspitze aufgeboten, stand richtig und traf zur Führung.
Vier Minuten später war Jarek Matys zur Stelle, nachdem der auf rechts durchgebrochene Manuel Pforr quergepasst hatte.
Als kurz darauf die KSV-Abwehr die nötige Wachsamkeit vermissen ließ, brachte Timo Wiegand die Gäste völlig unerwartet heran (11.). Von da an war es um das flotte Angriffsspiel der Löwen geschehen. Die Partie zerbröselte, von Spielkultur kaum noch eine Spur. Viele Pässe aus dem Mittelfeld landeten im leeren Raum, und auch den finalen Zuspielen in die Spitze fehlte die Genauigkeit.
So herrschte weitgehend Planlosigkeit auf dem G-Platz, denn außer Einsatzwillen und Zweikampfhärte hatten auch die abstiegsbedrohten Dörnberger herzlich wenig zu bieten.
Zwar verwandelte Harez Habib einen Strafstoß nach Foul an Jarek Matys zum 3:1 (44.), den Hausherren gab aber selbst dies keinen Auftrieb mehr.
Die zweite Hälfte verlief weitgehend ohne Höhepunkte. Abgesehen von zwei Gelegenheiten für den KSV durch Jarek Matys (67.) und Mario Kilian (85.), beide vereitelt von Jan Kratz im Gäste-Tor, sowie einem kapitalen Patzer von Mentor Latifi, der Timo Wiegand ein zweites Mal den Anschlusstreffer ermöglichte (83.).
„Wir haben anscheinend nicht so recht an unsere Chance geglaubt und Kontermöglichkeiten nicht wahrgenommen", meinte Dörnbergs Trainer Andreas Hake und betrieb sogleich Ursachenforschung: „Unser Spiel kostet viel Kraft, die uns letztlich fehlte."
Wolfgang Zientek hingegen bescheinigte seiner Elf, ohne Not nach 15 Minuten mit dem Spielen aufgehört zu haben: „Von da an war die Laufbereitschaft weg, der Ball wurde viel zu lange gehalten." Einzig Dennis Kahl und Harez Habib konnten mit Abstrichen überzeugen.
Von Wolfgang Bauscher
Tabelle 2010/2011
Spiele S U N Tore Pkt
1 KSV Hessen Kassel II 23 16 4 3 66:35 52
2 FSC Lohfelden 22 15 5 2 49:19 50
3 SV Steinbach 21 12 4 5 45:33 40
4 SSV Sand 20 11 5 4 48:27 38
5 TSV/FC Korbach 23 12 2 9 63:47 38
6 TSV Lehnerz 21 12 2 7 45:32 38
7 TSV Grebenhain 21 11 4 6 52:32 37
8 SVA Bad Hersfeld 23 10 3 10 54:54 33
9 SV Weidenhausen 20 9 1 10 48:47 28
10 Melsunger FV 22 9 1 12 41:45 28
11 Hünfelder SV II 21 7 3 11 29:44 24
12 SG Lossetal 21 6 6 9 25:43 24
13 Tuspo Grebenstein 19 6 5 8 41:43 23
14 SG Bad Soden 21 6 3 12 39:53 21
15 FSV Dörnberg 21 4 5 12 36:54 17
16 TSV Wabern 20 3 8 9 21:39 17
17 SG Eiterfeld/Leimb. 21 3 6 12 18:41 15
18 VfL Kassel 22 4 3 15 32:64 15
Veröffentlicht: 08.03.2011