Im Löwen-Kader herrscht „pure Vorfreude", wie Trainer Mirko Dickhaut vor dem Spiel betonte. Und auch bei den Fans dürfte der Gemütszustand ähnlich sein. Seit 2006 trafen die hessischen Rivalen in der Regionalliga sechsmal aufeinander. Die Bilanz ist ausgeglichen: Je zwei Siege und zwei Unentschieden konnten beide Mannschaften verbuchen. Darunter einige Partien, die das Nervenkostüm der Aktiven und Zuschauer mächtig strapazierten. Allein die beiden Begegnungen der vergangenen Saison (2:2 und 3:2-Auswärtserfolg für die Löwen) hatten es in sich. Denkwürdig ist die Oberliga-Partie 2004 am Böllenfalltor, als der KSV nach dreimaligem Rückstand das Spiel durch einen 45-Meter-Freistoß von Slawomir Chalaskiewicz in der 86. Minute für sich entschied.
Fragezeichen hinter Benjamin Weigelt
Alte Geschichten vor dem ewig jungen Derby, bei dem dieses Mal der Tabellenführer aus Kassel (23 Punkte) den Tabellenzehnten aus Südhessen (13 Punkte) empfängt. Mit zwei Partien weniger und zuletzt zwei Niederlagen in Folge haben die Lilien den direkten Anschluss an den Spitzenreiter verpasst hat. Gerade das macht die Darmstädter nach Dickhauts Ansicht noch gefährlicher: „In einem solchen traditionsreichen Derby spielt alles, was vorher war, keine Rolle. Beide Mannschaften werden um jeden Meter Boden kämpfen", erwartet der KSV-Coach, der Dennis Joedecke aufgrund einer Mittelfußverletzung weiterhin nicht im Kader hat. Ein Fragezeichen steht auch noch hinter dem Einsatz von Benjamin Weigelt. Den linken Außenverteidiger plagte vor dem Abschlusstraining am Freitagnachmittag noch immer eine Bauchmuskelzerrung.
Favoritenrolle ist klar
„Wir wollen versuchen, in Kassel einen Punkt mitzunehmen", gibt 98-Trainer Kosta Runjaic die Marschroute vor. Das Derby gegen den Tabellenersten komme für sein Team möglicherweise gerade zum richtigen Zeitpunkt. „Der Druck liegt ohnehin bei Kassel, die Favoritenrolle ist klar verteilt, wir spielen auswärts beim Tabellenführer." Ungewiss ist für ihn noch, ob er den angeschlagenen Stürmer Oliver Heil zur Verfügung hat. Mitte der Woche haben die Lilien ihren Kader mit der Verpflichtung des zuletzt vertragslosen 21 Jahre alten Tunay Acar erweitert.
Plädoyer für Fairness
Darmstadts Präsident Hans Kessler hat wie sein Kasseler Kollege Jens Rose in einer Zeitungsaktion zu friedfertigem Verhalten im Umfeld des Spiels aufgerufen. In der Kampagne von HNA und Darmstädter Echo bitten die Verantwortlichen die Besucher darum, bei aller Rivalität zwischen beiden Klubs nicht Fairness und Respekt vor einander aus den Augen zu verlieren und dem Spiel einen friedlichen Rahmen zu bieten. Und auch KSV-Coach Dickhaut hofft zwar auf ein rasantes Derby und große Unterstützung der Fans. Aber: „Alle sollten ihren Focus auf das grüne Rechteck legen. Was wir absolut nicht wollen sind Randale und Gewalt."
„heimspiel! am Samstag" live aus dem Auestadion
Das hr-fernsehen sendet sein „heimspiel! am Samstag" ab 17 Uhr live aus Kassel. Schwerpunkt der halbstündigen Sendung mit Moderator Werner Damm ist natürlich das Hessenderby.
Ticketpaket für vier Löwen-Spiele
Die Begegnung gegen Darmstadt gehört zum Kartenpaket „Goldener Oktober", das ebenfalls Tickets für die Testspiele im Auestadion gegen Hannover 96 (Mittwoch, 6. Oktober, 18.30 Uhr) und Arminia Bielefeld (Montag, 11. Oktober, 19 Uhr) sowie die Regionalligapartie am Sonntag, 24. Oktober, gegen den FC Nürnberg II umfasst. Vor dem Spiel gegen den Club-Nachwuchs, das um 17 Uhr angepfiffen wird, findet die Einweihung der neuen Haupttribüne statt. Drei verschiedene Kartenpakete zu 21, 33 und 36 Euro sind auf der KSV-Geschäftsstelle erhältlich. Die Anzahl der Pakete ist allerdings begrenzt.
Zugang zur Osttribüne über Menzelstraße - Nordtribüne geöffnet
Da der KSV mit einem hohen Zuschaueraufkommen rechnet, wird zusätzlich die Nordtribüne gegen Darmstadt geöffnet. Der Verein rät dazu, rechtzeitig zum Stadion zu kommen, da es durch die Bauarbeiten an der Haupttribüne zu Behinderungen auf dem Stadionvorplatz kommen kann. Am Samstag sind zusätzlich auch die Kassen an der Menzelstraße geöffnet und sollten als Zugang zur Osttribüne genutzt werden.
Lars Hofmann / Presseteam
30. Oktober 2010
Veröffentlicht: 30.09.2010
