Habib ohne Bedauern

VFL 1886 Kassel - KSV Hessen Kassel 1:3 (0:2)
Ex-VfLer beim 3:1 des KSV Hessen mit Doppelpack gegen seinen alten Verein.

Für die einen war es ein weiteres Glied in der seit Wochen anhaltenden Kette von Enttäuschungen, für die anderen der erhoffte Schritt aus der Krise. Mit 3:1 (2:0) triumphierte die zweite Mannschaft des KSV Hessen im Kasseler Derby der Fußball-Verbandsliga beim VfL.

Vor allem im ersten Durchgang dominierte der KSV Hessen. Bisweilen über soliden Aufbau, manchmal auch mit weiten, das Mittelfeld überbrückenden Schlägen aus der Abwehr, bereiteten die Gäste den Hausherren erhebliche Probleme. Denn die Defensive des VfL geriet häufig ins Schwimmen, Stellungsfehler und mangelnde Abstimmung der Viererkette eröffneten den Löwen, bei denen A-Junioren-Schlussmann Niklas Grujo debütierte, viele Freiräume.

Ein Übriges tat der nach einer Viertelstunde einsetzende heftige Regen. Yasin Bingül rutschte aus, wovon Manuel Pforr profitierte. Den von ihm aufgelegten Ball versenkte Parham Nasseri ohne Mühe zum 1:0 für den KSV (20.). Wenig später standen die zweikampfschwachen Kirchditmolder wiederum schlecht gestaffelt und ermöglichten Harez Habib das 2:0 (28.).

„In der ersten Halbzeit waren wir mutlos und haben kaum etwas nach vorn getan", beschrieb VfL-Trainer Michael Drube die Zaghaftigkeit seiner Elf. Mit deutlich mehr Aggressivität kam sie aus der Kabine, ließ sich jedoch bald abermals überrumpeln und kassierte das 0:3 (53.). Harez Habib erzielte es gegen seinen alten Klub, bedauerte dies jedoch kaum: „Dazu schieße ich viel zu gern Tore."

Nihat Cemali mit einem feinen Solo verkürzte zwar zum 1:3 (58.), mehr aber war für sein Team nicht drin. Die Partie plätscherte dem Abpfiff entgegen, für Aufregung sorgte vornehmlich Schiedsrichter Pascal Tropper mit drei Platzverweisen. Zuerst stürzte Sunait Semoski mit der Hand auf den Ball und sah Gelb-Rot (69.). Ihm folgten Nihat Cemali mit Rot nach einem Foul von hinten (79.) und Manuel Pforr mit Gelb-Rot, weil er nach einem Abseitspfiff den Ball wegschlug und reklamierte.

„Vor der Pause waren wir hellwach und druckvoll, danach kehrte ein wenig Leichtsinn ein. Hauptsache, wir sind zurückgekommen", lautet das Fazit von KSV-Trainer Wolfgang Zientek.

Von Wolfgang Bauscher

 

Aufstellung

Veröffentlicht: 24.10.2010

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Datum des Ausdrucks: 19.04.2024