Drei Punkte dank Zeljko und Bauer

FV Bad Vilbel - KSV Hessen 2:4 (2:3)
Der Auftakt in die Saison ist für den KSV Hessen geglückt. Am Samstagnachmittag gewannen die Löwen beim FV Bad Vilbel mit 4:2, die Tore erzielten Bauer (2), Chalaskiewicz und Steffen. Spieler des Tages war KSV-Keeper Zoran Zeljko, der zwei Strafstöße abwehren konnte.
Das war er nun, der Start des KSV Hessen in die neue Saison 2003/2004. Wie im Vorjahr gab es einen Auswärtssieg mit zwei Toren Differenz, damals in Waldgirmes, diesmal in Bad Vilbel. Doch so richtig zufrieden war der Coach damit noch nicht. "Wir waren heute die glücklichere, nicht die bessere Mannschaft", stellte Thomas Freudenstein nach dem Schlusspfiff fest. Dass es ein "Dreier" wurde, hatte er insbesondere zwei Personen zu verdanken. Zum einen Torsten Bauer ,der in der ersten Halbzeit regelrecht "explodierte" und zwei feine Kopfballtore, jeweils nach Vorarbeit des quirligen Slawomir Chalaskiewicz erzielte. Zum anderen Torwart Zoran Zeljko. Bereits in der 27. Minute wehrte er im Duell "Zoran gegen Zoran" einen Strafstoss von Zoran Maric ab. Neun Minuten vor Schluss dann die Szene, die den Löwen endgültig drei Punkte rettete. Nach einem eher harmlosen Gerangel von Thorsten Schönewolf (dafür gab es Gelb-Rot) gegen Okan Sönmez zeigte der kleinlich, aber konsequent pfeiffende Schiedsrichter Holger Muschik wieder auf den Elfmeterpunkt. Diesmal war es dann Rouven Leopold, der sich am KSV-Keeper die Zähne ausbiß. "Ich habe da so meine Geheimnisse", grinste der erfolgreiche Elfmetertöter nach dem Schlusspfiff.

Bei brütender Hitze war die erste Halbzeit die unterhaltsamere. Aber auch die, die Thomas Freudenstein überhaupt noch nicht gefallen hat. "Wir haben da zu wenig Zweikämpfe gewonnen und machten zu wenig Druck über die Aussenpositionen" monierte der Trainer nach dem Spiel. Dennoch machten die Löwen die Tore, jeweils nach Standartsituationen. Und während Bad Vilbel optisch oft überlegen aussah, wirkte der KSV abgeklärter und gefährlicher. Und sie hatten auch das entscheidende Quentchen Glück. Gerade als es nach dem 1:2 wieder gefährlich zu werden schien, zeigte Schiedsrichter Muschik nach einem Foul von Maric an Bauer auf den Punkt. Und so konnte Chalaskiewicz 120 Sekunden nach dem Anschlusstor per Elfmeter den alten Abstand wieder herstellen. Und auch dieses Tor war noch nicht der Schlusspunkt einer turbulenten ersten Spielhälfte. In der 41. Minute kam der Ex-Eschborner Rachid Ouakil vollkommen unbedrängt zum Kopfball - 2:3, wieder waren die Grün-Weissen dran. "Zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen klafften viel zu große Lücken", ärgerte sich Zoran Zeljko über seine Vorderleute.

Das wurde in Halbzeit zwei dann besser. Bedingt auch durch personelle Änderungen. Nico Radler zog wieder in die Verteidigungslinie neben Schönewolf und Krause, Christoph Keim ging weiter nach vorne um die Lücken im Mittelfeld zu stopfen. Neu im Spiel neben Radler auch Rudi Istenic, der einige gute Szenen hatte, sich aber zu oft zu spät vom Ball trennte. Dennoch, die Löwen wirkten nun kompakter, wenngleich das Spiel verflachte. Es gab weniger Torchancen auf beiden Seiten, wohl auch bedingt durch die Temperaturen von weit über 30 Grad. Torsten Bauer hatte direkt nach dem Seitenwechsel noch Pech, als ein schöner Schuss von ihm nur an den rechten Torpfosten klatschte. Ansonsten spielte sich das Geschehen meist im Mittelfeld ab, wobei die Löwen nun "Chef im Ring" waren.

Aber der Vorsprung war knapp, es musste weiter gezittert werden. Zumal vorne nun wenig lief. Torsten Bauer war häufig auf sich alleine gestellt, da die zweite Sturmspitze, Silas Owusu, in ungewohnter Position Probleme hatte und nicht ins Spiel kam. Erst in der Nachspielzeit konnten die zahlreich mitgereisten Löwen-Fans aufatmen. Nach einer schönen Ballstafette über Sandifort, Chalaskiewicz und Istenic machte Nico Steffen mit einem Knaller aus fünfzehn Metern den Sack endgültig zu.

VON OLIVER ZEHE

KSV Hessen: Zeljko - Krause, Schönewolf, Keim - Steffen, Tews (46. Radler), Busch, Chalaskiewicz, Rudolph (46. Istenic) - Bauer, Owusu (80. Sandifort).

Bad Vilbel: Zimmer - Sturm - Schick (63. Horst), Maric - El Mrhanni, Leopold, Bradasch (66. Sönmez), Volk, Ouakil - Acar, Meiß (80. Kizarmis).

Zuschauer: 650 (rund 400 zahlende). Schiedsrichter: Muschik (Roßbach).

Tore: 0:1 Bauer (15.), 0:2 Bauer (21.), 1:2 Acar (35.), 1:3 Chalaskiewicz (37., Foulelfmeter), 2:3 Ouakil (41.), 2:4 Steffen (40.).

Bes. Vorkommnisse:
27. Zeljko wehrt Foulelfmeter von Maric ab, 81. Gelb-Rote Karte Schönewolf, 81. Zeljko wehrt Foulelfmeter von Leopold ab.

Stimme zum Spiel:

Thomas Freudenstein (Trainer KSV Hessen): "Wir waren heute die glücklichere Mannschaft. In der 1. Halbzeit war noch zu wenig Spielfluss drin, wir zeigten zu wenig zwingende Aktionen. Nach der Pause hat mir das Spiel unserer Mannschaft dann besser gefallen."

Aufstellung

Veröffentlicht: 06.08.2003

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Datum des Ausdrucks: 18.04.2024