Die "Löwen" holen drei Punkte beim Tabellendritten

Es waren gerade einmal 40 Sekunden gespielt, als Schiedsrichter Michael Grieben aus Offenbach das erste Mal auf den Elfmeterpunkt im Strafraum der Gastgeber zeigte. Vorausgegangen war ein Foulspiel von Uwe Stauch an Matthias Rudolph. Slawomir Chalaskiewicz ließ sich diese Chance nicht entgehen und schoss zum 1:0 für die "Löwen" ein (4. Saison-Tor).
Nur 14 Minuten später folgte der nächste Strafstoß für die Gäste, diesmal hatte ETW-Torwart Thorsten Breitwieser KSV-Stürmer Thorsten Bauer im Strafraum zu Fall gebracht. Erneut trat Slawomir Chalaskiewicz an und er erzielte sein zweites Tor an diesem Tag (5. Saison-Tor).
Das Konzept der Platzherren geriet nach dem frühen 0:2-Rückstand erheblich durcheinander. Die Odenwälder versuchten nun zwar sich effektiv in Szene zu setzen, doch vieles blieb Stückwerk. Dies war auch ein Verdienst der gut organisierten KSV-Abwehr um Artur Tews, Thorsten Schönewolf und Christoph Keim. In den ersten 45 Minuten wurde es vor dem "Löwen"-Tor nur einmal richtig brenzlig, als KSV-Keeper Zoran Zeljko einen Kopfball von Ali Sadik mit einem Wahnsinnsreflex in höchster Not noch entschärfen konnte.
In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit konnten die Kasseler hingegen ein weiteres Mal jubeln: Nach einem Slawomir-Chalaskiewicz-Freistoß, den ETW-Torhüter Thorsten Breitwieser nur nach vorne abklatschen konnte, war KSV-Torjäger Thorsten Bauer mit dem Kopf zur Stelle (7. Saison-Tor).

Nach der Halbzeitpause wirkten die Gastgeber aus Wald-Michelbach wesentlich aggressiver als noch vor dem Seitenwechsel. Und das zahlte sich aus: Nur vier Minuten nach Wiederanpfiff verkürzte Özkan Cin per Kopf auf 1:3 (5. Saison-Tor).
Die Eintracht übte nun Druck auf die KSV-Hintermannschaft aus, doch durch einen schnellen Konter der "Löwen" in der 76. Minute mussten sie endgültig ihre Ambitionen an diesem Samstagnachmittag begraben. Nach einer Flanke von Thorsten Bauer stand Adem Usta am langen Pfosten sträflich frei und bugsierte das Leder an seinem 23. Geburtstag zum 4:1 ins Netz (2. Saison-Tor).
Sechs Minuten vor dem Abpfiff betrieb Markus Wagner mit einem Foulelfmeter-Treffer zum 2:4 aus Sicht seiner Mannschaft nur noch Ergebniskosmetik (1. Saison-Tor). Zuvor war Nico Steffen unfair gegen Ali Sadik im "Löwen"-Strafraum eingestiegen.

Der Rückstand des KSV Hessen auf Tabellenführer SV Darmstadt 98 beträgt weiterhin neun Punkte. Die "Löwen" rücken nach diesem Sieg um einen Rang auf Platz vier nach vorne. Tabellenzweiter ist nun der SC Borussia Fulda (20 Punkte); der SV Erzhausen belegt mit 19 Zählern den dritten Platz.
Nachdem Nico Radler und Silas Owusu bereits etwas länger auf der Verletztenliste aufgeführt werden, zog sich in der vergangen Woche KSV-Abwehrspieler Markus Krause einen Bluterguss im Knie zu. Eine weitere Hiobsbotschaft für KSV-Trainer Thomas Freudenstein ist die Tatsache, dass der ebenfalls bereits länger verletzte Stürmer Julio Cesar Da Rosa mit ziemlicher Sicherheit vor der Winterpause überhaupt nicht mehr spielen kann. Der Brasilianer wurde am Donnerstag in der Sportklinik in Hellersen an den Adduktoren operiert.

VON MICHAEL BREHME


SV Eintracht Wald-Michelbach: Breitwieser - Maas, Wiecha, Heiligenthal (46. Lischke) - Sadik, Oswald, O. Zeug, Wagner, Stauch (70. Arslan) - Cin, J. Zeug.

KSV Hessen Kassel: Zeljko - Tews, Schönewolf, Keim - Steffen, Kayacik (67. Nebe), Chalaskiewicz, Busch, Rudolph (81. Warneke) - Bauer (90. Ghebreamlak), Usta.

Tore: 0:1 Chalaskiewicz (1., Foulelfmeter), 0:2 Chalaskiewicz (15., Foulelfmeter), 0:3 Bauer (45.), 1:3 Cin (49.), 1:4 Usta (76.), 2:4 Wagner (84., Foulelfmeter).

Schiedsrichter: Michael Grieben (Offenbach).

Zuschauer: 1000.


Stimme zum Spiel:
Thomas Freudenstein (Trainer KSV Hessen Kassel): "Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, denn sie hat von Anfang an aggressiv und engagiert gespielt. Insgesamt gesehen ist sie auch als gerechter Sieger vom Platz gegangen."