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Der KSV Hessen Kassel bedankt sich fĂŒr das Interesse und wĂŒnscht noch ein schönes Wochenende.

Die Vergangenheit spricht fĂŒr die Zukunft

Kampf um die Tabellenspitze
Die Bilanz der Löwen klingt nach 14 Regionalliga-Spieltagen durchwachsen. 22 Punkte, Tabellenplatz sechs - neun ZĂ€hler RĂŒckstand auf den Spitzenreiter VfR Aalen. Zu wenig fĂŒr ein Team, das ganz nach oben durchstarten wollte. Doch schauen wir einmal in das KSV-Archiv von Löwen-Mitarbeiter Tim Siebrecht. Unter www.ksvhessenkassel.de gibt es interessante Fakten zum Thema KSV Hessen.

Insbesondere in Sachen Aufstieg und der Situation ein paar Monate zuvor. Vereinfacht gesagt kann man feststellen: Immer wenn die Löwen Meister wurden, gab es im Herbst zuvor viel Krampf.

Fangen wir an im Jahr 1979. Der KSV galt in der damals drittklassigen Oberliga
Hessen als Topkandidat auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Im Kader
Ex-Bundesliga-Stars wie Klaus Zaczyk und Gerhard Grau - dazu mit Helmut Hampl
der beste Torjäger der gesamten Liga. Doch der Löwen-Motor stotterte zunächst laut und deutlich vernehmbar. Zwei 1:2- Heimniederlagen gegen Viktoria Griesheim und die Amateure von Eintracht Frankfurt warfen den KSV schon im Oktober weit zurück. Doch wenige Monate später, im Mai 1980 war die Welt wieder in Ordnung. Als Meister schaffte die Mannschaft von Trainer Rudi Kröner souverän den Sprung in Liga zwei.

 

Im Herbst 1988 eine ähnliche Situation. Wieder spielten die Löwen in der Oberliga Hessen, wieder war der Kader prädestiniert für mehr. Die Offensive mit Dieter Hecking, Lothar Sippel und Terry Scott wurde von der Konkurrenz bewundert und gefürchtet. Im Tor stand mit Rückkehrer Hans Wulf das Idol aus guten, alten Zweitliga-Tagen. Doch auch hier klappte am Anfang wenig. Im Herbst verloren die Löwen zu Hause gegen Bad Homburg 0:1 und spielten wenige Tage später gegen RW Frankfurt nur 2:2-Unentschieden. Spätestens nach den beiden Auswärtsniederlagen in Bürstadt und bei RW Walldorf forderten die ersten Fans den Kopf von Trainer Franz Brungs. Doch auch hier kam alles anders. Die Mannschaft wurde Meister der Oberliga und marschierte durch die folgende Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga mit Hurra. Das entscheidende 6:2 gegen Unterhaching feierten im Juni 1989 15.000 Fans im Auestadion.

 

Die nächste Meisterschaft in der Oberliga Hessen gab es 1991. Trainer war Hans-Ulrich Thomale. Doch bevor es soweit war, musste auch er durch ein Tal der Tränen. Der Rückstand auf die damals führende Konkurrenz von Rot-Weiß Frankfurt und Kickers Offenbach wuchs von Spieltag zu Spieltag. Eine Niederlage in Bürstadt, zu Hause nur Remis gegen Rot-Weiß Walldorf – der Oktober 1990 verlief für die Löwen mehr als bescheiden. Am Ende war der Ärger jedoch vergessen und die Mannschaft sicherte sich den Meistertitel. In der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga hatte dann aber 1860 München knapp die Nase vorn.

 

Zwei Jahre später, im Jahr 1993 ging es nicht um die Meisterschaft, wohl aber um die Qualifikation zur neu gegründeten Regionalliga. Um diese zu erreichen, mussten die Löwen zumindest unter den führenden Teams der Liga sein. Maßgeblich war ein Schlüssel, bei dem auch die Vorjahresplatzierungen eine Rolle spielten. Genau in dieser Zeit löste sich die Fußballabteilung als FC Hessen Kassel aus der Obhut des
damals finanziell maroden KSV Hessen. Eingebettet durch diese Turbulenzen gab es
den sportlichen Verfall. Nach einem 2:4 in Egelsbach Ende Oktober rutschten die Löwen ans Tabellenende. Der freie Fall in die Landesliga drohte. Doch auch hier kam es anders. Mit einer tollen Rückrunde schaffte die Mannschaft, inzwischen wieder von Franz Brungs betreut, den sicheren Sprung in die neue drittklassige Regionalliga.

 

Die nächsten Meisterschaften gab es dann 1999 und 2000 zu feiern. Der Verein hieß nun wieder KSV Hessen und musste zunächst ganz unten anfangen. Mit routinierten Spielern wie Thomas Freudenstein, Uwe Eplinius, Horst Knauf und Joschi Burjan stellte die Kreisliga A ebenso wenig ein Problem dar, wie ein Jahr später die Bezirksliga.

 

Anders die Saison 2000/01. Die Löwen waren in der Bezirksoberliga angekommen und balgten sich mit Eintracht Baunatal um den Aufstieg. Ausgerechnet gegen diesen Rivalen gab es Ende Oktober eine bittere 1:5-Auswärtsniederlage. Da der KSV Hessen wenige Wochen zuvor bereits gegen Tuspo Grebenstein die allererste Niederlage in der noch jungen Vereinsgeschichte hinnehmen mussten, waren die Großenritter in der Tabelle bereits deutlich enteilt. Doch auch hier war wenige Monate später alles wieder gut. 4.500 Fans feierten im Rückspiel den 4:2-Sieg gegen Eintracht Baunatal - das war dann auch der Meilenstein zum Aufstieg in die Landesliga.

 

In dieser Liga galten die Löwen wieder als Topfavorit. Doch auch hier schien im Herbst alles schief zu laufen. Ein 2:5 in Willingen, danach ein 0:1 zu Hause gegen den VfL Kassel - nach acht Spielen standen die Löwen im hinteren Mittelfeld der Tabelle. Doch auch hier klappte die Aufholjagd. Nach dem dramatischen 1:1 beim FSC Lohfelden standen die Löwen am 25. Mai 2002 als stolzer Aufsteiger in die nun viertklassige Oberliga Hessen fest.

 

Vier Jahre später gab es dann den nächsten Aufstieg. Auch hier wieder an einem 25. Mai. Unvergessen für alle der 1:0-Sieg im letzten Saisonspiel am Bornheimer Hang beim FSV Frankfurt. Thorsten Bauer erzielte hier das Tor seines Lebens und stieg
endgültig zum "Fußball-Gott" empor. Doch wie war es zuvor im Herbst 2005? Gegen
Baunatal gab es eine bittere 0:1-Heimniederlage - in Klein-Karben und
Aschaffenburg demoralisierende Auswärtsschlappen. Und das mit einer Mannschaft,
die mit Ex-Bundesliga-Spielern wie Mirko Dickhhaut und Marc Arnold veredelt
wurde. Kult wurde später ein Zitat des damaligen Trainers Matthias Hamann. Das mit dem loslaufen und dem ankommen… Ausgesprochen, als sein Team zwölf Punkte Rückstand auf die Bornheimer hatte. Am Ende klappte es dann doch noch.

 

Und nun sind wir im Jahr 2009. Im November beträgt der Rückstand auf den Spitzenreiter VfR Aalen neun Zähler. Die Vergangenheit spricht auch diesmal für die Zukunft der Löwen. „Im Fußball ist alles möglich“, sagt Trainer Mirko Dickhaut. Man muss nur daran glauben.

Oliver Zehe / 10.11.2009
KSV-Presseteam

Veröffentlicht: 10.11.2009

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Datum des Ausdrucks: 25.04.2024