Mit gelebtem Löwen- Teamgeist in Saison-Endspurt 2008/2009

Mit gelebtem Löwen- Teamgeist in Saison-Endspurt 2008/2009

KABINENGEFLÜSTER - FOLGE 46
Die zwölf noch ausstehenden Liga- Spiele wollen die Löwen auch mit GELEBTEM Teamgeist absolvieren.

12 ENDSPIELE...stehen den Löwen in der Saison 2008/2009 noch bevor. Wenn jeder Spieler des Dickhaut-Teams die noch ausstehenden zwölf Liga-Partien, davon gleich sieben auswärts und fünf im Auestadion, als Endspiele begreift und mit der entsprechenden Einstellung und Ernsthaftigkeit zu Werke geht, ist ein Saison-Happy-End durchaus möglich. Das Aufstiegs-Rennen ist äußerst spannend, zumal - einschließlich des KSV Hessen Kassel - gleich sieben Vereine mitmischen!

Zweite Mannschaften der Liga stets für Überraschungen gut

Für den KSV Hessen gilt es dabei besonders gegen die zweiten Mannschaften der Liga konzentriert zu sein, denn gerade die sind nicht selten wie eine Wundertüte. So auch der nächste Gegner SV Wehen-Wiesbaden II (Mittwoch, 8. April, 19 Uhr), wo sich gerade die U-23-Spieler nach dem Trainer-Wechsel „oben" bei der 1. Mannschaft in der 2. Bundesliga empfehlen wollen. Oder auch der (wiederum nach einer längeren Pause, diesmal zehn Tage) später ins Auestadion kommende Gast SpVgg Unterhaching II (Samstag, 18. April, 14 Uhr). Das Schlusslicht allein am Tabellenplatz zu messen, könnte fatale Folgen haben.

Ein Darmstädter zeigt es an...auf den gilt es aufzupassen...Thorsten Bauer, Mi., und die Ruhe, bevor der Stürmer loslegt...
zoomSieht doch ganz harmlos aus...doch, wehe, wenn er losgelassen...Thorsten Bauer, Mi., und die Ruhe, bevor der Stürmer loslegt...
Foto: Harry Soremski

Mit-Aufstiegs-Kandidat 1. FC Nürnberg II erlebte dies bereits und verbuchte im Duell mit den Blau-Roten aus der Münchener Vorstadt statt sechs möglicher Zähler gerade mal nur einen. Das Team um Club- Trainer René Müller, Ex- Toptorhüter von Lok Leipzig und früher auf dem Spielfeld „verlängerter Arm" seines damaligen Trainers Hans- Ulrich Thomale (hernach auch KSV-Coach), spielte erst vor wenigen Wochen in Unterhaching 1:1. Im Hinspiel in der Nürnberger WM-Arena gab es für die Müller-Mannen gar eine 1:2-Niederlage, was damals den ersten von zwei Auswärts-Dreiern für die Hachinger bedeutete! Der „Favoritenschreck" ärgerte vor wenigen Wochen daheim auch den SSV Ulm, der über ein 1:1 (der dritte Heimpunkt für die Gastgeber) im Generali-Sportpark nicht hinaus kam.Die "Hachinger-Geschädigten" 1. FC Nürnberg und SSV Ulm treffen übrigens am kommenden Sonntag im easyCredit-Stadion am Valznerweiher aufeinander. Als Schiedsrichter wurde dabei der Nordhesse Dr. Manuel Kunzmann aus Bad Hersfeld angesetzt.

Zurück zu den Löwen, die, was die SpVgg Unterhaching II betrifft, gewarnt sein sollten! Zumal in den nächsten beiden Partien Kevin Wölk fehlen wird, der in Unterhaching in der 86. Minute zum 4:1-Endstand sein bisher einziges Saisontor (und dann auch noch per Kopf) beisteuerte. Beim Rückspiel verbüßt der 23jährige eines von seinen zwei Spielen Sperre. Damit fehlt der KSV-Spielmacher in dieser Saison erstmals im Auestadion, wo die Nr. 20 der Löwen noch auf sein erstes Tor wartet und ja zuletzt im Hessenderby die rote Karte wegen unsportlichen Verhaltens erhielt. Ob der KSV- Kreativ-Kopf sich dabei einen "Kopf gemacht" hat, dass der Bundesliga erfahrene FIFA- Schiedsrichter Wolfgang Stark im Recht war?

Kevin Wölk selbst schon Schiedsrichter in 2009

Sei´s drum...für den jungen Kevin eine Erfahrung, die ihm vielleicht mal nützlich sein wird. Dabei hat KW doch selbst bereits erfahren, was es bedeutet Schiedsrichter zu sein. War doch der Oldenburger Junge im KSV-Trainingslager in Spanien Ende Januar selbst an der Pfeife im Einsatz beim Testspiel des KSV Hessen Kassel vs. El Vilajuigia!

Vogelwild...oder nonverbale Konversation unter Trainern
zoomVogelwild...oder nonverbale Konversation unter Trainern mit unterschiedlichen Landessprachen
Foto: Privat

Der Ex-Bochumer, der auch schon beim VfB Lübeck, Holstein Kiel und in der A-Jugend von Bundesligist Hamburger SV spielte, war damals leicht verletzt und konnte somit nicht als Spieler mitwirken. Und da kein spanischer Schiedsrichter, geschweige denn anderer, zugegen war, übernahm Kevin Wölk die Spiel- Leitung. Nur gut, dass der Blondschopf kein spanisch verstand, denn manch heißblütiger Kicker der Katalanen echauffierte sich - wenn auch nur kurz - durchaus verbal, was bei der späteren 1:8-Niederlage des Drittligisten und dem spanischen Stolz auch nicht verwundern mag.

Doch der Aushilfs-Schiedsrichter brachte die Partie ohne Karten-Bestrafungen souverän über die Bühne und so blieb nur die verbale Auseinandersetzung der beiden Trainer am Spielfeldrand (siehe Foto), was Kevin Wölk cool ignorierte. Ein Verweis auf die Tribüne war bei den Gegebeheiten auf dem Dorfsportplatz in Fiona eh nicht möglich...!

Zumindest schon mal auf der Tribüne Platz nehmen kann Yusuf Barak nach seiner Schulter-OP. Der 24jährige ist seit Tagen wieder in Reha-Behandlung und - man lese und staune - mit seinem Landsmann Harez Habib derzeit einer der gefragtesten Löwen!!! Und zwar: INTERNATIONAL!

Und das, obwohl KSV- Toptorjäger Thorsten Bauer doch manchen Unkenrufen zum Trotz in dieser Saison gegenüber den Vorjahren auch nach der Winterpause häufiger trifft und in dieser Spielzeit, nachdem der 31jährige mit dem 25. Oktober 2008 bester KSV-Rekordtorschütze aller Zeiten wurde, in dieser Saison bei inzwischen 23 Liga-Toren in 22 Spielen sowie 90 Regionalliga-Einsätzen in Folge seit dem Aufstieg in 2006 weitere, neue Maßstäbe setzt.

Synchron-Jubeln...Thorsten Bauer & Kevin Wölk,li., nach Bauers fünftem Hessenderby-Tor im Auestadion in dieser Saison
zoomSynchron-Jubeln, Striptease, Ring-Ritual... Thorsten Bauer & Kevin Wölk,li., nach Bauers 5. Hessenderby-Tor im Auestadion in dieser Saison
Foto: Harry Soremski

Anmerkung am Rande: besonders gern trifft „Totti" in dieser Saison bei Hessenderbys im Auestadion. Sowohl beide KSV-Tore beim 2:2 im Spitzenspiel gegen Eintracht Frankfurt II (28.2.09), als auch beim 2:1 gegen den SV Wehen-WIE II (18.10.2008) und zuletzt gleich alle drei gegen den SV Darmstadt 98 zum 3:0. Alle bisherigen sieben Hessenderby-Treffer im Auestadion erzielte somit 1. FC Nürnberg & FC Liverpool-Fan Thorsten B.!

Harez Habib & Yusuf Barak in China & Dänemark gefragt

Kaum zu glauben, doch selbst das reicht nicht für ausländische Anfragen, die sich stattdessen an Harez & Yusuf richten! So wollte kürzlich Orhan Gokcen vom dänischen Rundfunksender DR2 Udland ein Interview mit den beiden afghanischen Nationalspielern im KSV- Kader.

Und auch Li Wei, ein begeisterter KSV-Fan aus China, der mit regem Interesse die Webside und die Spiele des KSV Hessen Kassel verfolgt, schrieb aus weiter Ferne und bat mich in einem netten Brief per feinstem Englisch um Autogramme von Yusuf & Harez „the two players from Afghanistan".

Da legst dich nieder...Harez Habib, r., ein gefragter Löwe
zoomDa legst dich nieder...Harez Habib, r., ein gefragter Löwe...in Dänemark & China.
Foto: Harry Soremski

Die Autogrammkarten gehen in das „Land des Lächelns" und wir haben hoffentlich weiterhin Grund zum Lachen in den nächsten Löwen-Spielen. So wie zuletzt gegen den SV Darmstadt 98 beim früh feststehenden 3:0- Sieg im Hessenderby, als allerdings - wie auch einige Löwen selbstkritisch und lobenswerter Weise erkannten - nicht alles „Gold war, was glänzte". Es gibt noch viel zu tun, doch welche Galligkeit (allen voran Dennis Tornieporth!), welchen GELEBTEN Teamgeist die Schützlinge von Trainer Mirko Dickhaut bieten, stimmt positiv.

Der Kapitän und Lotse Latifi als Fels in der Brandung

Bemerkenswert und stellvertretend sei hier eine Spielszene vor Augen geführt: in der Schlussphase des längst entschiedenen Hessenderby gegen die Lilien warfen sich die einsatzfreudigen KSV- Innenverteidiger Thorsten Schönewolf & Mentor Latifi derart mit vereinten Kräften in zwei Schüsse, dass selbst Gäste-Coach Gerhard Kleppinger darüber hernach bei der Pressekonferenz lobende Worte fand.

Ebenso eine Notiz wert, wie sich die beiden Kasseler Abwehrrecken nach gelungener Glanztat und vor Ausübung des anschließenden Darmstädter Eckballes die Zeit nahmen, um sich gegenseitig per Brust abzuklatschen und auf ihre Art die gemeinsame Einsatzleistung honorierten. Auch ein Ausdruck, dass es in dieser Mannschaft stimmt!

„Wir haben wieder eine Mannschaft" skandierten während des Spiels die Löwen-Fans, die ja meist ein gutes Gespür dafür haben, ob und wie intakt ein Team ist. Auch die Stimmung auf den Rängen im Auestadion - allen voran KSV- Fanblock und Ost-Tribüne - ist prima und macht Lust auf die nächsten Heimspiele. Und vielleicht wird ja auch - wie zuletzt in Schweinfurt gegen den TSV Großbardorf - aufgrund der Unterstützung manches KSV- Auswärtsspiel, doch irgendwie auch zu einer Art Heimspiel.

Den Atem des Verfolgers im Nacken...oder etwa verfolgt von der Vergangenheit? Florian Heussner, vorn, der selbst im vergangenen Jahr mal eine Maske trug wie der Darmstädter Szollar
zoomDen Atem des Verfolgers im Nacken...oder etwa von der Vergangenheit verfolgt? Florian Heussner, vorn, der selbst im vergangenen Jahr mal eine Maske trug wie hier der Darmstädter Szollar
Foto: Harry Soremski

Wobei - das sei an dieser Stelle mal bemerkt - zunehmend auffällt, mit welcher großen Schar an KSV-Anhängern - selbst unter der Woche - bei gegnerischen Vereinen gerechnet wird und gleich der Eindruck entsteht, „Hilfe, die Löwen kommen". Es gibt - wie bei allen Vereinen und Traditionsklubs - sicher nicht nur einwandfreie Fans und ich weiß nicht wie es Ihnen/Euch dabei ergeht, doch hier fehlt mir inzwischen allmählich die (faire) Verhältnismäßigkeit.

Einerseits sind gegnerische Heim-Vereine  froh, dass die KSV-Fans so zahlreich kommen (zumal in der reformierten Regionalliga ja nicht gerade viele Gast-Teams Zuschauer mit bringen), andererseits wird im Vorfeld gleich von Risiko-Spiel etc. ausgegangen. Bei allen verständlichen Sicherheitsvorschriften, doch...um es im Fußball-Jargon zu bezeichnen...sollte auch hier der Ball flach gehalten werden.

Viel Aufhebens vielerorten um die Löwen-Fans, doch: nicht wenige Vereine in der Liga währen froh, solch eine Unterstützung zu haben. Gerade auch bei Auswärtsspielen!

Warum der nächste KSV-Gegner SV Wehen-Wiesbaden II für das bevorstehende Hessenderby in der BRITA-Arena in Wiesbaden allerdings von 300 bis gar 1.500 KSV- Zuschauern (bei einem Mittwochabendspiel wohlgemerkt...!) ausgeht, ist eher wohl Wehener Wunschdenken.

Allerdings könnte eine solche Vorstellung wiederum angemessen sein, wenn beherzigt wird, dass einschließlich dieser Partie den Löwen....

12 ENDSPIELE bevor stehen...!

Herbert Pumann

Donnerstag, 2. April 2009

 

 

Veröffentlicht: 01.04.2009

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Datum des Ausdrucks: 16.04.2024