KSV-Spieler sind motorisch gut drauf, fit und diszipliniert

Trainingslager-Bilanz von Kuno Hottenrott:
Die erste Trainingswoche im neuen Jahr nach der dreiwöchigen Pause ist beim Team von KSV- Trainer Mirko Dickhaut vorĂŒber. Zeit, um mit Prof. Dr. Kuno Hottenrott, dem Denker und Lenker des KSV- Trainingslagers in Oberhof, ThĂŒringen, mal eine Bilanz zu ziehen. Herbert Pumann sprach mit dem Ausdauer- Spezialisten, der am 11. Januar 50 Jahre wurde. Siehe auch Trainingslager- Bildergalerie anbei!

Das dritte Winter-Trainingslager unter Regie von Prof. Dr. Kuno Hottenrott, mit dem die Löwen in ihrer ersten Trainingswoche in 2009 praktisch in das neue Jahr gestartet sind. Zunächst am Montag beim Laktat-Test am Trainingsgelände an der Damaschkestraße in Kassel, danach ging es mehrtägig weiter in Oberhof/Thüringen. Ein erstes Fazit!

Kuno Hottenrott: „Die vier Tage im Trainingslager wurden intensiv genutzt. Mit unterschiedlichen Trainings-Reizen. Schwerpunkte waren Ausdauer, Koordinationen, Rumpfkräftigung und Spiel-Spass. Die Mannschaft war sehr aktiv dabei und hat keine Trainings-Einheit ausgelassen. Die Spieler haben sich vor allem im Skilanglauf bemüht, um die Techniken zu erlernen. Besonders am Donnerstag bei der Tagestour über 6 Stunden und fast 35 Kilometern haben gerade jene Spieler, die gerade mal seit zwei Tagen erstmals auf Skiern standen, Moral und Engagement gezeigt. Daraus kann man Motivation und Kraft schöpfen, um auch die Willenstärke im Fußballspiel zu steigern.

Beim Laktat- Test ganz vorn: Enrico Gaede
zoomBeim Laktat- Test ganz vorn: Enrico Gaede
Foto: Kuno Hottenrott.

Auffallend war für mich auch, dass die Spieler sehr neugierig auf ihren Leistungsstand waren und darüber hinaus nachfragten, wie sie sich verbessern können. Erfreulich auch wie sich anhand des Laktat-Testes bei den Werten Enno (Anm.: Enrico Gaede), Sascha Streubert und Marcel Stadel gegenüber der letzten Auswertung vor einem halben Jahr weit nach vorn geschoben haben. Enno hat dabei von allen Spielern den besten Laktatwert. Auch die Werte von Neuzugang Sebastian Gundelach stimmen. Alle haben in der Winterpause nicht auf der faulen Haut gelegen. Bemerkenswert ist auch, dass es keine Konflikte in der Gruppe gab und die Spieler zu motivieren sind und viel Eigenverantwortung zeigen. Hierbei ist mir René Ochs besonders aufgefallen, der, obwohl auf Skiern nicht so erfahren, viel Durchhaltevermögen zeigte".

Trainingslager sind ja bekanntlich auch Willensschulung. Bis zum Ligastart sind es noch fünf Wochen. Was ist von diesem Trainingslager, respektive der ersten Trainingswoche, mit in den Saisonstart am 21. Februar in Mannheim zu nehmen?

Kuno Hottenrott: „In diesem Trainingslager wurden die Grundlagen im Ausdauerbereich und ein hohes Belastungsvermögen geschaffen. Zum Teil sechs Trainingsstunden an einem Tag auszuhalten, gilt es zu übernehmen. Diesen Willen zu haben, diese körperliche Kondition, darauf gilt es aufzubauen mit Blick auf die Rückrundenfortsetzung am 21. Februar. Die Spieler bauen jetzt in dieser Phase ein großes physisches Volumen auf, sorgen für Stabilität. Je besser die Vorbereitung, desto länger und nachhaltiger ist die Stabilität in der Ligarunde. Normalerweise trainieren Fußballer ja eineinhalb Stunden am Tag, manchmal auch zwei Mal. Hier waren die Spieler gar fünf Stunden am Stück aktiv und belastbar. An dieses Erfolgserlebnis der Belastbarkeit werden sich die Spieler im späteren Alltags-Trainingsprogramm mit kleineren Einheiten erinnern. Viele Akteure haben hier gemerkt und es mir auch gesagt, dass sie, wenn sie am Abend nach den intensiven Belastungen geschafft waren, sich am nächsten Morgen beim Laufen wieder aktiv erholten. Das ist eine besondere Erfahrung. Der Körper kann aktiv regenerieren! Wertvoll ist auch, dass das Team-Building in diesem Trainingslager intensiviert wurde. Z. Bsp. auch wie am Freitagnachmittag im Biathlon-Wettbewerb auf dem Sportplatz, wo es in den zwei gegeneinander antretenden Mannschaften neben Ausdauer, dem Laufvermögen und der Koordination auch auf Gruppenverhalten ankam. Das war abschließend sehr wertvoll und diese sportliche Herausforderung mit Spielcharakter hat jeden zusätzlich motiviert."

Die Erkenntnis, dass Wille, Motivation und Teamverhalten in dieser KSV-Mannschaft gegeben sind, bleibt somit festzuhalten. Das Vorbereitungsprogramm will es in diesem Jahr ja so, dass nach dem Trainingslager vor dem Trainingslager ist. Nach Oberhof steht in gut einer Woche das Trainingslager unweit von Barcelona an. Was haben die Spieler zwischen zwei intensiven, wenn auch mit unterschiedlichen Zielstellungen praktizierten, Trainingslagern zu beachten?

KSV- Konditionstrainer Dominik Suslik (L) assistierte Kuno Hottenrott engagiert im KSV- Trainingsalger in Oberhof
zoomKSV- Konditionstrainer Dominik Suslik (L) assistierte Kuno Hottenrott engagiert im KSV- Trainingsalger in Oberhof. Daneben Yusuf Barak.
Foto:Kuno Hottenrott

Kuno Hottenrott: „Nach dem abschließenden Blitzturnier in Suhl am Samstag sollten die Spieler unbedingt zwei Tage regenerieren. In der Woche zwischen den beiden Trainingslagern gilt es noch nicht vollends Fußball spezifisch zu arbeiten, sondern Fifty-Fifty. D.h. 50 Prozent allgemeines und 50 Prozent Fußball-Trainings. Wobei zwei Trainingseinheiten am Tag schon stattfinden sollten, um den in den Tagen in Oberhof erhaltenen Level aufzubauen. Am besten empfiehlt sich eine Spiel- und eine Konditions-Einheit in der zweiten Trainingswoche, um dann im Trainingslager in Spanien bei geeigneten Bedingungen spezielles Fußball-Training zu absolvieren."

Mit Mut sei mal ein Blick voraus vorgenommen. Was ist dieser Mannschaft als Tabellenzweiter der Regionalliga Süd in der fortlaufenden Saison zuzutrauen?

Kuno Hottenrott: „Ich traue dieser Mannschaft zu, zwei Halbzeiten mit hohem Tempo durchspielen zu können. Ich habe hier im Trainingslager die Motivation gespürt und es herrscht viel Optimismus im gesamten Team. Die Mannschaft fühlt sich so stark, dass sie an sich und daran glaubt, am Ende weit vorn zu stehen. Diese Gewissheit kann man ihr auch geben. Ich weiß nicht, ob sich eine andere Mannschaft in der Liga so vorbereitet. Mit zwei Trainingslagern und dieser Intensität. Das gibt Auftrieb und ich persönlich glaube, dass dieses KSV- Team ganz vorn liegen wird".

Kommen wir abschließend zur Wahl Oberhof. Wie fällt die Bewertung über diesen, für den KSV Hessen, neuen Trainings-Standort aus?

Kuno Hottenrott: „Natürlich war es nicht so kostenaufwendig wie in den vergangenen beiden Jahren im Winterparadies Engadin in der Schweiz. Die Wahl Oberhof war richtig. Von Kassel aus schnell erreichbar, die Schneebedingungen waren überwiegend optimal. Im Hotel gab es ein gut abgestimmtes Essen. Alles war ökonomisch gestaltet, samt kurzen Wegen. Ich hätte mir mit Blick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis nichts Besseres vorstellen können. Auch unsere Ansprechpartner vor Ort waren unkompliziert und unterstützend. Wie z. Bsp. Stefan Fölsch, bei dem wir im Hotelkeller die Ski ausgeliehen haben und der auch die Fackelwanderung am Donnerstagabend sowie unseren eigenen Biathlon-Mannschaftswettbewerb am Freitagnachmittag ermöglichte. Bei der Mannschaft hat mir imponiert, wie der Skilanglauf angenommen wurde und wie schnell diejenigen, die erstmals Ski gefahren sind, gelernt und sich auf Anhieb prima entwickelt haben. Skilanglauf ist ein Ganzkörpertraining und somit haben alle davon ihren Nutzen. Mir fiel auf, dass die Mannschaft sehr diszipliniert ist. So kam als Beispiel keiner zu einem Termin, ob Trainingseinheit oder Mahlzeit, zu spät. Ich bin froh, dass der KSV Hessen so alternative Wege mitgeht und auch mal was anderes macht wie eben ein Trainingslager im Schnee. Die Spieler sind motorisch sehr gut drauf und fit."

Danke für die interessanten Aussagen und Informationen!

Herbert Pumann - KSV- Pressereferent

Samstag, 17. Januar 2009

 

 

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Veröffentlicht: 16.01.2009

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Datum des Ausdrucks: 19.04.2024