Kürzung der TV-Gelder in 4. Liga
Stellungnahme Vorsitzender Jens Rose
"Vor einer Woche ist ein richtungweisender Fernsehvertrag für den gesamten deutschen Fußball für die nächsten Jahre geschlossen worden. Den Vereinen wird eine finanzielle Planungssicherheit für die nächsten Jahre in Zeiten einer Weltwirtschaftskrise und sinkender Werbeeinnahmen zugesichert, der man nur Respekt und Anerkennung zollen kann.
Wie es aussieht können jedoch nicht alle Vereine aufatmen, wenn überhaupt noch Luft zum Überleben bleibt. Wie im wahren Leben werden die kleinen Vereine zur Ader gelassen und das Füllhorn der Fernsehgelder auf die Grossen verteilt. Damit diese dann mit ihren aus Jugendnationalspielern und dem Profikader gespickten 2. Mannschaften den Wettbewerb der 3. und 4. Ligen verzerren. Das Interesse und die Zuschauer- Resonanz in diesen Ligen an den Heimspielen der zweiten Mannschaften von Profi-Klubs erreicht in den meisten Fällen nicht mehr als fünftklassiges Niveau, bei 2.- bis 3. Liga tauglichen Etats. Denn die Personalkosten der 2. Mannschaften versinken im Etat der Bundesligamannschaften.
Bei den momentanen Statuten ist die Entwicklung der 3. und 4. Liga als Auffangbecken der 2. Mannschaften in Zukunft dem sportlichen Untergang gewidmet. Viele der Ehrenamtlichen in den Vereinen, ohne die ein Spielbetrieb in der 4. Liga gar nicht möglich wäre, wenden sich entschieden ab. Da ist es auch nicht mit dem Dank des DFB per Tag des Ehrenamtes, ein Mal im Jahr zu einem Heimspiel, getan.
Die Entwicklung zeigt die Zweischneidigkeit des deutschen Fußballs. Viele Traditionsvereine gibt es nur noch auf dem Papier. Einige werden noch hinzukommen. In vielen Städten, größer als 100.000 Einwohner, in Deutschland gibt es gar keinen interessanten Fußball mehr. Dazu noch die neuen, ungünstigen Fernsehzeiten für die Amateurklubs.
Aufrichtig, Ihr Jens Rose"
Übermittelt von
Herbert Pumann - KSV- Pressereferent
Dienstag, den 9. Dezember 2008
Veröffentlicht: 09.12.2008
