Durchpusten nach dem 2:1

Durchpusten nach dem 2:1

KSV Hessen - SC Freiburg II 2:1 (2:1)
Durch einen 2:1-Arbeitssieg gegen die U-23 des SC Freiburg bleibt der KSV Hessen Spitzenreiter Eintracht Frankfurt II weiter auf den Fersen. Vor 2.500 Zuschauern im Auestadion erzielten Thorsten Bauer und Marcel Stadel schon in der ersten Halbzeit die beiden Tore für die Löwen.

Am Ende pusteten die Löwen und ihre 2.500 Fans kräftig durch. 2:1 gegen den SC Freiburg II - das war ein hartes Stück Arbeit. "Es hat hier schon einige Gegner gegeben, die deutlich schlechter agiert haben", sagte Mirko Dickhaut nach dem Spiel. Und in der Tat. Der Vorletzte spielte beim Tabellenzweiten frech mit. Mit schnellem, direkten Spiel bereiteten die technischen starken Gäste den Löwen immer wieder Probleme. "Wir versuchen immer forsch nach vorne zu spielen und kreativ zu sein", erklärte Freiburgs Trainer Karsten Neitzel seine Philosophie.

Thorsten Bauer
zoomThorsten Bauer
Foto: Harry Soremski

Beim KSV war Kevin Wölk nach seiner Sperre im Mittelfeld wieder dabei. Dafür musste Aussenverteidiger Daniel Möller nach seiner fünften Gelben Karte pausieren. So spielte Florian Heussner hinten links und Sebastian Busch kam als rechter Aussenverteidiger zum Einsatz. "Den Buschi nach rechts zu stellen, war eine Bauchentscheidung", sagte Trainer Dickhaut nach dem Spiel. "Im Training macht er das auch ab und zu".

Der Start für die Löwen war wunschgemäß. Nach zwölf Minuten gab es einen Freistoß, den Wölk aus 20 Metern an den Pfosten schlenzte. Torwart Müller war noch mit den Fingerspitzen dran. Was der Freiburger Keeper dann nicht mehr verhindern konnte, war der Abstauber von Thorsten Bauer, der wieder einmal zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle stand. 1:0 für die Löwen - Bauers 16. Saisontor im 17. Spiel.

So wie dieses 1:0 aus heiteren Himmel kam, war es auch mit dem Ausgleich. Fünf Minuten nach dem Führungstreffer der Löwen kam Manuel Konrad aus 18 Metern unbedrängt zum Schuss - 1:1. Und was war das für ein Knaller! "Der hat einen richtigen Hammer", freute sich Trainer Neitzel über seinen Torschützen. Löwen-Keeper Dennis Lamczyk versuchte mit der Faust zu retten, was nicht mehr zu retten war.

Zwei Tore - aber ansonsten wenig begeisternde Szene. Erst nach ungefähr 25 Minuten kam Musik ins Spiel. Nicht zuletzt dank der frech und offensiv spielenden Gäste. In der 28. Minute köpfte Thorsten Bauer freistehend über das Tor, eine Minute später gab es den nächsten Knaller von Manuel Konrad. Diesmal konnte Dennis Lamzyk abwehren. 120 Sekunden später war es dann soweit. Nach einem Eckball von Kevin Wölk schraubte sich Marcel Stadel in die Luft und köpfte den Ball zum 2:1 in die Maschen. Wie sich später zeigen sollte, der zweite spielentscheidende Treffer des Innenverteidigers innerhalb von einer Woche. Bis zur Pause blieb es ein offenes und abwechslungsreiches Spiel mit Chancen auf beiden Seiten.

Dennis Tornieporth
zoomDennis Tornieporth
Foto: Harry Soremski

In Durchgang zwei hatte der SCF den besseren Start. Timo Waslikowski kam in der 49. Minute aus halblinker Distanz im Strafraum zum Schuß - der Ball strich an Lamczyk, aber auch am rechten Torpfosten vorbei. Aber auch der KSV erspielte sich Chancen. Tornieporth aus spitzen Winkel frei vor Torwart Müller (64.), Wölk nach schöner Einzelleistung (68.), Bauer einen Schritt zu spät (77.) - sie alle hätten das Spiel endgültig entscheiden können. "Uns fehlte in dieser Phase der dritte Treffer, das hätte uns am Ende das zittern erspart", monierte Dickhaut nach dem Spiel.

Freiburg wurde immer offensiver, ohne sich richtig große Chancen heraus zu spielen. Auf der anderen Seite machten die Löwen aus den sich nun bietenden Räumen zu wenig. Der letzte Pass kam nicht oder war zu ungenau. So war es bis zum Schluß ein Nervenspiel. Das ganz große Signal zum Freiburger Sturm verhinderte am Ende ein möglicher Muskelbündelriß beim eingewechselten Maisonneuve. Gerade mal 120 Sekunden auf den Platz, musste er in die Stadionkatakomben humpeln. Dumm für Trainer Karsten Neitzel, dass er zu diesem Zeitpunkt bereits dreimal gewechselt hatte. So musste der SCF die letzten zehn Minuten mit neun Feldspielern bestreiten. Da die Freiburger Beine nun merklich schwerer wurden, geriet das Löwen-Tor am Ende nicht mehr wirklich in Gefahr.

"33 Punkte und Platz zwei - wenn mir das im Sommer einer gesagt hätte, ich hätte sofort unterschrieben", freute sich Trainer Mirko Dickhaut über den gelungenen Hinrundenabschluss. Nun liegt es am KSV, noch einen drauf zu satteln. Am kommenden Samstag kommt die U-23 der SpVgg Greuther Fürth zum letzten Spiel des Jahres 2008 ins Auestadion. Und auch danach wollen die Löwen wieder durchpusten und sich über drei Punkte freuen.

Oliver Zehe

 

KSV: Lamczyk - Busch, Stadel, Keim, Heussner - Gaede - Tornieporth, Habib, Wölk, Ochs - Bauer.

SCF: Müller - Williams, Bouziane, Mollet, Konrad - Bettmer, Caliguiri, Mehring, Dell`Era - Waslikowski, Glockner.

Ausgewechselt: 73. Latifi für Habib; 90. Streubert für Bauer - 59. Jüllich für Bouziane, 66. Rinchiuso für Mollet, 77. Maisonneuve für Waslikowski.

Zuschauerzahl: 2.500. Schiedsrichter: Schönfelder (Hoheneggelsen / Niedersachsen)

Tore: 1:0 Bauer (12.), 1:1 Konrad (16.), 2:1 Stadel (31.). 

Gelbe Karten: Lamczyk (38.), Wölk (63.) - Williams (27.), Konrad (50.), Waslikowski (54.).

Besonderes Vorkommnis: Freiburgs Maisonneuve muss in der 79. Minute verletzt vom Platz. Da Freiburgs Trainer Neitzel zuvor schon dreimal gewechselt hat, muss der SC mit zehn Spielern die Partie beenden.

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Veröffentlicht: 13.12.2008

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Datum des Ausdrucks: 18.04.2024