KSV Hessen startet nach mühsamem Saisonanlauf eine tolle Aufholjagd

TITELHOFFNUNG WIEDERBELEBT
Das war ein rabenschwarzes Wochenende für die Löwen. Am Freitag, den 3. Oktober, hatte Darmstadt 98 beim 1:1 in Flieden endlich einmal wieder Federn gelassen. Das musste der KSV Hessen nutzen.
Mit einem Sieg am Samstag in Klein-Karben wollte das Freudenstein-Team dem souveränen Spitzenreiter dichter auf den Pelz rücken. Denkste! Mit 0:1 setzte es die zweite Saisonniederlage - statt sechs Punkte betrug der Rückstand auf die Lilien nun sogar schon zehn Zähler. Aus und vorbei der Traum von Meisterschaft und Aufstieg.

Aber diesen Rückschlag haben die Löwen längst verdaut. Sie stehen mittlerweile als Zweiter wieder auf der Sonnenseite der Tabelle. Nur noch durch drei Punkte von den Darmstädtern getrennt. Eine tolle Aufholjagd, getragen von der eigenen Spielstärke und einer unerwarteten Formkrise der Lilien.

Der KSV Hessen musste sich diese günstige Ausgangsposition für die Restsaison hart erkämpfen. Denn die 14 Siege bis zur Winterpause wurden seltener mit Glanz und Gloria, mehr dagegen durch Schweiß und Kraftanstrengung erkämpft. Besonders wehtaten beinahe leichtfertig verschenkte Punkte. Wie die beiden 1:1-Remis gegen Marburg, das 2:2 daheim gegen Baunatal oder das 2:2 in Bernbach. Gerade zu Saisonbeginn knirschte es noch heftig im KSV-Getriebe.

Der Weggang von Andreas Mayer und die Integration der Neuen erforderte taktische Umstellungen. Die Formschwäche von Neuzugang Rudi Istenic und die schwere Verletzung von Torjäger Julio Cesar zwangen Trainer Thomas Freudenstein zum Umdenken. Der Anlauf der Löwen war mühsam. Aber er beschleunigte sich rasant.

Weil die Abwehr um Kapitän Thorsten Schönewolf zu alter Stabilität fand und im Vorwärtsgang zwei Akteure immer wieder für Furore sorgten: Spielmacher Slawomir Chalaskiewicz, der unermüdliche Wegbereiter und zwölffache Torschütze, sowie Torjäger Thorsten Bauer, der das runde Leder bisher gleich 18 Mal im gegnerischen Tor unterbrachte. Zwei Asse, die sicherlich auch im weiteren Saisonverlauf stechen werden. Und dann ist da ja noch Joker Julio in der Hinterhand.

Nicht zuletzt auf die Rückkehr des schnellen Brasilianers setzt der Löwen-Anhang seine wiederbelebte Hoffnung auf den Meistertitel. Und ein kleines bisschen auch darauf, dass Tobi Nebe im Angriff endlich an seine Baunataler Glanzzeit anknüpfen kann.

<i>(Rolf Wiesemann/HNA-Sportredaktion, 10.12.2003)</I>

Veröffentlicht: 10.12.2003

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