Schnee satt für die Löwen

KABINENGEFLĂśSTER - FOLGE 21
IM ABENDGRAU ZU BERGE SIE ZOGEN ...wenn auch nicht gerade mit Fallera...denn als sich am Freitag um 21 Uhr der Löwen- Tross von Kassel zum Trainings- Lager in das 1.800 Meter hohe Engadinerdorf Pontresina, nahe St. Moritz (Schweiz), aufmachte, war eher – soweit im Bus möglich – Schlaf angesagt.

Nach nächtlicher, achteinhalbstündiger Busfahrt traf der Löwen-Express dann mit einer Frau (Psychologin Sandra E.) und 27 Männern (22 Spieler, inklusive Turgay Gölbasi und ohne Wojci sowie Standby-Akteur Mirko Dickhaut, dafür plus Torwart-Trainer Michael Gibhardt, Physiotherapeut Florian Schindehütte, Zeugwart Uwe Heller, Professor .Dr. Kuno Hottenrott und dem Busfahrer) am Samstag um 5.30 Uhr auf der verschneiten „Pontresina-Ranch" ein. Um 7 Uhr gab es vor Ort das erste Frühstück und um 8 Uhr wurden bereits die Leih-Skier aus dem Sportgeschäft geholt. Mit dem ersten Schnee- Kontakt auf den schmalen Brettern um 9 Uhr war bei allen sogleich die Müdigkeit vorbei. Mit ein paar Spielen auf Ski im Schnee hatte sich jeder schnell an die langen, schmalen Bretter gewöhnt. Nach der Ski- Gewöhnung gab es für die Löwen spezielle Übungen zur klassischen Skilanglauf- Technik und zum Abschluss ein Frisbee- Spiel auf Ski.

Der Spaß stand hier im Vordergrund bei prima Wetter mit trockener Luf und Sonnenschein bei wenigen Grad im Minusbereich. Um 12 Uhr hatte das Sporthotel ein kleines Essen zur Stärkung für die Nachmittags-Skitour in das Rossegtal vorbereitet .

Zu diesem Zeitpunkt (noch) nicht dabei Cheftrainer Matthias Hamann, der das Team zwar am Freitag- Abend an der Damaschkestraße verabschiedet hatte, dann noch mal zum Schlußdrittel der Kassel Huskies gegen die Moskitos Essen in die Eissporthalle rein schaute, um am Samstag ein Trainer- Referat in der Sportschule Grünberg zu halten und anschließend, am Tag des 18. Geburtstages seiner ältesten Tochter, gen Pontresina nachzureisen.

Am Samstagabend traf dann Trainer MH mit seinem PKW vor Ort ein und dort auch Tobias Willers an, der sich am Mittwochabend in Hofgeismar im Vorbereitungsspiel gegen den 1. FC Magdeburg nach einem Zweikampf die Nase brach. Nach einer am Donnerstag erfolgten OP unter Vollnarkose, geht der 20jährige zwar laut Bekunden des behandelnden Arztes davon aus, fünf Wochen Fußball-Pause zu haben, doch ein Mitwirken am Langlauf- Konditionsprogramm im Trainingslager durch Prof. Kuno Hottenrott scheint möglich.

Der 49jährige Professor der Uni Wittenberge (Kernkompetenz Leistungsdiagnostik, Trainingssteuerung und Ernährung im Sport), auf den Matthias Hamann in seiner dritten Saison als KSV-Coach nach wie vor im physischen Bereich vertraut und der ja auch regelmäßig die Fitness- und Laktat- Tests bei den Löwen durchführt, gibt mal Einblick in das Konditions- Übungspensum des einwöchigen Trainingslagers:

http://www.dasbesteausnordhessen.de/pictures/TNARTIKEL07-01-12-132336_foto_suslik-ksv-trainingslager_bauchlandung.jpg
zoomWieder beim KSV Hessen gelandet: Turgay G.
Foto: Dominik Suslik
Sonntag: 10.00-13.30 Uhr Gemeinsames Aufwärmen, Klassische Skitour in das Bevertal (ca. 28 km), 16.00 Uhr - 16.30 Uhr: Skiwechsel im Sportgeschäft (Ausleih Skating- Ski), 16.45-17.30 Uhr (ohne Ski) Dauerlauf mit Koordinationsübungen auf den Waldwegen zum Rossegtal (ca. 10 km)

Montag: 9.30-12.00 Uhr Ski-Gewöhnung und -spiele, Einführung in Skatingtechniken, 14.30-17.00 Uhr Technikübungen Skating, Skitour nach Samedan (ca.16 km)

Dienstag: 9.00-11.30 Uhr Aufwärmen, Skitour zum Morteratsch- Gletscher (ca. 18 km), 14.00-17.00 Uhr Skitour nach La Punt (22 km) bzw. Chanf (ca. 28 km)

Mittwoch (Regenerationstag): Gemeinsame Schnee- Aktivitäten mit speziellen Aufgaben

Donnerstag: 9.30- 16.00 Uhr Tagestour nach Malloja über St. Moritz (ca. 48 km)

Freitag: 10.00-13.00 Uhr Gemeinsames Aufwärmen, Skating- Skitour in das Bevertal (ca. 28 km), 16.00-17.00 Uhr (ohne Ski) Dauerlauf mit Koordinationsübungen auf den Waldwegen zum Rossegtal (ca. 10 km)

Wieder des Nachts folgt dann vom Freitag auf Samstag die Rückreise, ehe die müden Löwen danach eine Woche zur Regeneration haben. Einer, der das intensive Programm des „Kondi Kuno" vom Vorjahr her kennt, ist Marc Arnold, übrigens - wie überliefert wird - ein begnadeter Ski- Alpinfahrer.

Multisport- As Marc (auch im Golfsport top) ist ja seit Saisonbeginn KSV- Manager und wird in dieser Funktion derzeit in Kassel gebraucht. Nebenbei war der ehemalige Spiel- Regisseur der Löwen am Samstag aktiv beim 1. Ann-Katrin Linsenhof-UNICEF-Stiftung- Cup in der Meirotels Halle in Rotenburg/Fulda dabei. Und zwar im Traditions-Team des KSV Hessen von Holger Brück (siehe auch Turnier- Beitrag an anderer Stelle der KSV- Homepage).

Am kommenden Donnerstag nimmt Marc A. dann an der Regionalliga- Tagung teil, wo u.a. auch die detaillierte Terminierung der weiteren Rückrunden-Spieltage festgelegt wird. Fest steht vorab bereits, dass der letzte Spieltag der Saison 2007/2008 am Samstag, den 31. Mai, stattfindet.

Tags darauf steht dann für KSV- Trainer Matthias Hamann ein weiterer besonderer Vermerk im Terminkalender. Verbunden mit einer außergewöhnlichen Wette! So hat der Löwen- Coach mit seiner Mannschaft gewettet, dass er beim Kassel Marathon am Sonntag, dem 1. Juni 2008, eher im Ziel ankommen wird als seine Spieler, die diese Strecke in einer 4er- Staffel von je vier Spielen mit je ca. 10 km bewältigen. Bereits zuletzt ward Matthias H. in der Kasseler Karlsaue beim Marathon- Training für sein utopisch anmutendes Vorhaben gesehen.

Einer, der zu KSV- Zeiten sogar einen eigenen Lauf- Trainer engagiert hatte, war Mario Klinger, der ja vor der Saison von den Löwen in seine Essener Heimat wechselte.

Wussten Sie, dass Mario K. mit „Kaiser" Franz Beckenbauer in der Arena auf Schalke einen Fußball- TV-Trailer drehte, der regelmäßig im ZDF- Sportstudio vor dem obligatorischen Torwandschießen gezeigt wird? Offen gestanden, muss man allerdings schon genau hinschauen, um dabei Mario zu erkennen. Es dauerte übrigens die halbe Nacht, bis der Spot "im Kasten war", wie Mario berichtet.

Ob die Löwen den TV- Klassiker an ihrem ersten Tag auf der Pontresina-Ranch abends gesehen haben, darf bezweifelt werden. "Nach dem Abendessen war den Spielern am Samstag die Müdigkeit anzusehen und nach 21 Uhr ward keiner mehr gesehen," weiß Prof. Kuno H. zu berichten. Wobei die im übrigen erstmals auf Skiern stehenden Flachländer Dennis Lamczyk, Arne Schmidt, Tobias Willers und Co. wissen, was am nächsten Tag ansteht:

...im Frühtau zu Berge wir ziehen...die Skier an...!

Herbert Pumann

Sonntag, 20. Januar 2008

 

Veröffentlicht: 20.01.2008

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Datum des Ausdrucks: 19.04.2024