Erichs Ehrentor in letzter Minute nach erster Trainingswoche 2008

LASK Linz - KSV Hessen 4:1 (2:0)
Der ersten, kräftezehrenden Trainingswoche nach der Winterpause mussten die Hamann- Mannen bei ihrem zweiten Gastspiel binnen 24 Stunden gegen österreichische Erstligisten Tribut zollen. LASK Linz kam zu einem ungefährdeten 4:1 (Halbzeit 2:0)-Sieg, wobei Stürmer Erich Strobel in der Schlussminute nach einem satten Freistoß von Sebastian Wojcik per Abstauber zumindest das Ehrentor für die dennoch engagierten Löwen gelang.

Wegen Unbespielbarkeit des Platzes wurde die Partie kurzfristig vom Gugl- Stadion auf die Sportanlage des oberösterreichischen Fußball-Verbandes in Linz verlegt.

Nach dem attraktiven Arena-Ambiente tags zuvor im EM-Stadion in Salzburg fanden die diesmal in rot antretenden Löwen bei Sonnenschein-Wetter und kalten Temperaturen vor 150 Zuschauern dabei einen besseren Kunstrasenplatz vor.

Die schwarzbedressten Gastgeber, die tags zuvor 4:0 gegen einen österreichischen Drittligisten siegten und dabei ihren Topspieler Ivica Vastic (viermaliger Spieler des Jahres in Österreich und 46 Länderspiele für den EM-Gastgeber) schonten, bestimmten nach einer Viertelstunde des beiderseitigen Abtastens das Spielgeschehen. Folgerichtig ging der Aufsteiger der T-Mobile Bundesliga Österreichs in Führung, eingeleitet durch den 38jährigen Kreativ-Kopf des LASK, Vollblutfussballer Vastic. "KSV-Tatort" war wie am Vortag beim 0:1 gegen Red Bull Salzburg die rechte Seite des Gegners, von wo aus auf Strafraumhöhe der LASK-Lenker präzise nach innen passte, wo Wemmer den Ball direkt und unhaltbar für Dennis Lamczyk flach ins lange Eck verlängerte (20.).

Zwischen der 15. bis 30. Spielminute ließ LASK (Anm.: in der Liga im Gugl-Stadion in der bisherigen Saison im Schnitt 10.000 Zuschauer) die Löwen überhaupt nicht zur Entfaltung kommen und sorgte für enormen Offensivdruck und frühes Stören. Nachdem der KSV diese Phase schadlos überstanden hatte, konnten sich die Gäste mit der Viertelstunde vor dem Pausenpfiff des Linzer Bundesliga-Schiedsrichter Oliver Drachta befreien.

Und da war sie dann auch: eine dieser flüssigen, direkten Kombinationen, mit denen Spielführer Berger und Co. schon tags zuvor in der Bullen Arena zu Gefallen wussten. Diesmal waren per Kurzpass-Spiel Petrukhin, Kümmerle und Berger unterwegs. Berger spielte dann auch seinen Partner auf der linken Außenbahn - Michael Kümmerle - im Strafraum frei, doch der aufgerückte (auch aufgeregt in dieser Szene?) Linksverteidiger scheiterte bei der ersten KSV-Großchance der Partie an Schlussmann Siljve Cavilina (33.).

Kurz vor dem Pausenpfiff hatte der kroatische Keeper, der als einziger Linzer Akteur die gesamte Spieldauer zum Einsatz kam, bereits das Nachsehen, doch der Rechtsschuss von Slava Petrukhin ging am zweiten Pfosten vorbei. Denis Berger - übereifrig vor seiner eigens aus Wien angereisten Familie - hatte mit einem genialen Pass den oft die Bälle fordernden, 23jährigen Russen halblinks am Fünfmeterraum in Szene gesetzt, doch die beste KSV- Gelegenheit blieb ungenutzt.

Ausgerechnet in die stärkste Spielphase der Löwen fiel das 2:0, und obendrein mit dem Pausenpfiff. Dabei hatten die schwarz bedressten Gastgeber die KSV-Abwehr regelrecht ausgespielt und Mayrleb ließ Lamczyk aus kurzer Distanz nach präzisem Querpass von Panis keine Chance.

Nach Wiederbeginn hatte LASK-Keeper Cavilina gegen die Distanzschüsse von Martin Scholze, der für den noch nicht ganz im Vollbesitz seiner Kräfte befindlichen Serdar Bayrak auf der ungewohnten rechten Mittelfeldseite zum Einsatz kam, und Jan Fießer keine Mühe. Demgegenüber gelang dem gebürtigen Portugiesen Wendel mit einem Schrägschuss in den Winkel gegen den machtlosen Torhüter-Youngster Tobias Wolf das Tor des Tages zum 3:0 (63.).

Jan Fießer hätte es ihm in der 75. Minute nachmachen können, doch Kassels Nr. 14 zögerte am Strafraum zu lange und so wurde sein Rechtsschuss aus halblinker Position noch zum Eckball abgefälscht.

In der Schlussphase erzielte der Türke Adi gar noch das 4:0 für den Tabellenfünften aus dem österreichischen Fußball-Oberhaus (85.), ehe die Löwen noch zum verdienten Ehrentreffer kamen. Sebastian Wojcik hatte einen Freistoß halblinks an der gegnerischen Strafraumgrenze erwirkt, den der 29jährige selbst schoss. Der Ball zischte durch die Freistoß-Mauer, Keeper Cavilina konnte nur prallen lassen und der 21jährige Erich Strobel war zur Stelle, um mit dem 4:1 in der Schlussminute "Dankeschön zu sagen".

Letzteres gilt auch für die Gastfreundlichkeit, die dem KSV Hessen sowohl in Salzburg als auch in Linz zuteil wurde.

Bevor der KSV-Tross ab kommenden Freitag sein einwöchiges Höhentrainingslager in Pontresina/Schweiz absolviert, steht noch ein Vorbereitungsspiel an. Und zwar im neuen Jahr erstmals in der heimischen Region, wenn die Löwen am kommenden Mittwoch ab 18.30 Uhr im Angerstadion in Hofgeismar auf den Nord-Regionalligisten 1. FC Magdeburg treffen.

Trainer Matthias Hamann: "Die erste Trainingswoche hat viel Kraft gekostet. Dazu zwei Spiele gegen zwei starke Gegner binnen 24 Stunden, da waren meine Spieler besonders in der zweiten Halbzeit müde und so ein Resultat ist dann die logische Konsequenz. Zumal der Gegner, wie auch gestern Salzburg, pro Halbzeit eine komplett neue Mannschaft spielen lassen konnte, während bei uns einige Akteure über die gesamte Spieldauer mitwirkten. Das Ehrentor haben wir uns durch das gezeigte Engagement verdient."

KSV Hessen: Lamczyk (46. Wolf) - Beyer, Schönewolf (46. Willers), Zinke, Kümmerle (46. Schmidt) - Bayrak (46. Scholze), Fießer, Petrukhin (46. Busch), Berger - Bauer (46. Wojcik), Strobel.

Herbert Pumann - KSV-Pressereferent

 

Aufstellung

Veröffentlicht: 13.01.2008

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Datum des Ausdrucks: 23.04.2024